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Belcar: 24h Zolder

Michael Fischer: „Der Tag hat 30 Stunden“

Für Michael Fischer wird das kommende Wochenende zur „schwierigsten Herausforderung seiner Karriere“, aber auch zu einem Hochgeschwindigkeits-Familien-Ausflug.

Fabian Bonora
Fotos: Klaus Kuhne/Hofor-Racing, Jan Brucke/VLN

Während andere Familien in den Urlaub in den sonnigen Süden starten, plant man im Hause Fischer ganz andere Aktivitäten zur Erholung. Für die rennsportbegeisterte Familie aus Niederösterreich wird es nämlich ein ganz besonderes Motorsport-Wochenende. Vater Gerald Fischer wird gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Michael und Markus im Team von Hofor-Racing und Kuepperracing das 24-Stunden-Rennen auf der belgischen Rennstrecke in Zolder bestreiten.

Allen voran allerdings ist Michael Fischer, der in seiner Karriere sein bereits siebentes 24h-Rennen - drei davon heuer - gemeinsam mit Hofor-Racing und dem Team von Kuepperracing absolviert. Doch das anstrengende Ausdauerrennen in Belgien ist für den jungen Mödlinger nicht Herausforderung genug, denn zeitgleich wird er an diesem Wochenende noch das Saisonhighlight der VLN, das 6-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife, bestreiten.

„Das wird mit Abstand die schwierigste Herausforderung in meiner Rennfahrer-Karriere. Eine Rennzeit von 30 Stunden hat man nicht jedes Wochenende. Wir rechnen uns im Idealfall zwei Klassensiege an diesem Wochenende aus, auf alle Fälle müssen wir aber viele Punkte für die BMW Sports Trophy sammeln. Ankommen hat also oberste Priorität“, meint Michael Fischer vorfreudig.

Zolder ist für Michi Fischer kein Neuland, er absolvierte bereits im letzten Jahr das fordernde Langstreckenrennen. Ein vielversprechendes Ergebnis wurde allerdings frühzeitig durch einen Motorschaden zu Nichte gemacht.

Für heuer legt sich Fischer allerdings eine doppelte Belastung auf. Am Donnerstag wird der 22-Jährige die Trainings und Qualifyings in Zolder absolvieren, bevor er dann am Samstag in den frühen Morgenstunden mit dem Privatauto zum Nürburgring aufbricht. „Das ist nur eine Stunde Fahrt, das ist kein Problem“, so Fischer.

Ein besonderes Zeitmanagement verlangt das Wochenende trotzdem vom jungen Rennfahrer. „Auf der Nordschleife könnte es für unsere „Heidi“ vielleicht den ersten Klassensieg in der V4 geben, dafür werde ich natürlich alles geben. Wenn alles gut läuft, werde ich den BMW 325i ins Ziel fahren. Danach gibt es einen Wäschewechsel und dann geht es wieder zurück nach Belgien. Ich bin dann rechtzeitig für den ersten Nachtstint wieder in Zolder“, erklärt der Mödlinger.

Das 24-Stunden-Rennen in Zolder zählt zur Belcar Endurance Championship und bildet traditionell das Saisonhighlight der Rennserie. Zehntausende Fans strömen dazu jedes Jahr zu dieser beschaulichen, aber äußerst anspruchsvollen Rennstrecke, die nur eine Autostunde von Brüssel entfernt liegt.

Das Team Hofor-Racing startet mit zwei BMW M3 in der Klasse „Belcar 7C“. Dabei wird man sich gegen sieben weitere Fahrzeuge durchsetzen müssen, um einen Klassensieg zu erreichen. Insgesamt stehen bei den 24 Stunden von Zolder 37 Fahrzeuge am Start. Das bunte Starterfeld, das vom 325er-BMW bis hin zum Radical-Prototypen reicht, teilt sich dabei auf den 4,011 Kilometer langen Rundkurs auf.

„Im Gesamtklassement wäre eine Top-Ten-Platzierung möglich. Wir können unsere Gegner aber nicht wirklich einschätzen, da relativ viele unterschiedliche Fahrzeuge antreten. Trotzdem zählt für uns nur der Klassensieg!“ , meint Fischer kämpferisch.

Als besondere Draufgabe wird gemeinsam mit Michael Fischer, Chantal und Michael Kroll, sowie GT-Profi Christiaan Frankenhout Vater Gerald Fischer den BMW M3 GTR mit der Startnummer 210 pilotieren. Der M3 mit dem Spitznamen „Tom“ bildet die Speerspitze des Hofor/Kuepper-BMW-Duos.

Markus Fischer sitzt am Schwesterauto. Seine Teamkollegen sind Martin Kroll, Bernd Küpper, Roland Eggimann, sowie Gustav Engeljähriger. Der jüngere Bruder von Michael wird dabei in Zolder sein erstes 24-Stunden-Rennen absolvieren. „Ich glaube, ich werde etwas ins kalte Wasser springen, aber mit so einem Auto und so einem Team dieses Rennen fahren zu dürfen, ist unbeschreiblich. Es geht für mich ein Traum in Erfüllung“, freut sich Markus Fischer auf sein internationales Debüt.

Am Donnerstag finden bereits die Freien Trainings, sowie die drei Qualifyings, mit dem abschließenden Nacht-Zeittraining, statt. Am Freitag legt der Rennzirkus einen Tag Pause ein. Der Startschuss für das 24-Stunden-Rennen in Zolder fällt dann pünktlich um 16:00 Uhr am Samstag.

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