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Histo Cup: Salzburgring II

Saisonfinale und 20 Jahre Histo Cup

Vor genau zwanzig Jahren keimte die Idee, im österreichischen Motorsport eine historische Rennserie zu etablieren und umzusetzen.

Bildquelle: Histo Cup

Gerade einmal sieben Piloten waren am Anfang dabei, der Start war wirklich nicht leicht. Die Idee setzte sich dann jedoch durch: 2003 waren schon rund 40 Piloten im Einsatz; 2005 wurde das Aufgebot dann um die Youngtimer (Rennfahrzeuge bis Baujahr 2000) erweitert; 2006 kam die BMW 325 Challenge, der größte und erfolgreichste historische Markenpokal, hinzu. 2008 wurde das Programm mit der sehr erfolgreichen Classica Trophy und der Formel Historic abermals ausgebaut. Im letzten Jahr wurde mit den Touring Car Open die Lücke zum moderneren Motorsport geschlossen.

Nun kommen die rund 230 Rennfahrer des Histo Cups mit acht Rennserien nach Salzburg, das Saisonfinale am 23. und 24. September auf dem Salzburgring wird ein Pflichttermin für Motorsportfans, wobei nicht nur Anhänger des historischen Motorsports dabei auf ihre Kosten kommen: Im Mini Cooper Cup und der Touring Car Open geben auch moderne Rennfahrzeuge Vollgas.

Von den historischen Tourenwagen und Formelboliden über die packenden Überholmanöver im hartumkämpften Markenpokal der BMW 325 Challenge bis hin zu den modernen und schnellen Fahrzeugen in den Rennen der Touring Car Open und des Mini Cooper Cup – das letzte Rennwochenende des Jahres sollte für jeden Geschmack das passende Starterfeld bieten.

Volles Programm an beiden Renntagen: Mit hochbrisanten Duellen um die "Goldene Ananas", die begehrte Trophäe aus echtem Gold, bietet das Wochenende an beiden Tagen von 8 bis 18 Uhr durchgehend Rennaction. Wer keine Zeit hat, live vor Ort dabei zu sein, kann die Rennen am Salzburgring auch via Livestream im Internet erleben.

Die Histo-Cup-Serien im Detail:

• Histo Cup Anhang K, 1961 bis 1985

Die "echten" Historischen erleben in diesem Jahr geradezu eine neue Renaissance: Bis zu 40 Teilnehmer stark war das Starterfeld. Die Fahrzeuge müssen genau nach dem damaligen Reglement aufgebaut sein. Vorjahressieger Alfred Weißengruber ist mit seinem BMW 635i dem derzeit führenden Salzburger Manfred Pledl, Ford Escort BDA, knapp auf den Fersen. Die beiden Piloten waren in Spielberg in einen Unfall verwickelt, dementsprechend motiviert werden sie an die Mission "Goldene Ananas" herangehen. Auch der Tscheche Jaroslav Rejka hat mit seinem Jaguar XJS noch Titelchancen. In allen Klassen wird noch hart um die Podiumsplätze gekämpft, in der V8 Historic Trophy etwa auch von der US-Amerikanerin Amanda Hennessy und dem Schweizer Robert Dubler, beide Chevrolet Corvette.

• Spezialtourenwagen, 1961 bis 1985

In dieser Kategorie geht es ebenfalls sehr spannend zu. Derzeit liegen der Deutsche Franky Riedel, Delago Corvette, und der Oberösterreicher Johann Retschitzegger mit seinem Audi 80 Coupé punktegleich in Führung, gefolgt von Erwin Warislowich, BMW 320 Gruppe 5, und Marcel Langoth, VW Golf GTI. Ein Ohrenschmaus wird wieder das "Konzert" der V8-Amerikaner werden, allen voran Markus Bereuter, Chevrolet Corvette, und die beiden Schweizer Urs Metzger und Beat Gubler mit ihren beiden Plymouth Barracudas. Mit dabei sind auch die Lokalmatadoren Gerog und Michael Steffny, die einen BMW 320 Gruppe 5 einsetzen.

• Youngtimer, 1986 bis 2004

Der Salzburger Herbert Leitner führt mit seinem Toyota Corolla das Gesamtklassement an und ist schon der neue "Meister" der Youngtimer. Dahinter wird noch hart um den "Vizetitel" gekämpft. Der Salzburger Norbert Greger, BMW M3 E36 GTR, und Mike Wehrli aus der Schweiz haben noch Chancen auf den zweiten Platz; spannend auch die Positionskämpfe in den einzelnen Klassen.

• Touring Car Open

Der Histo Cup ist bei den Youngtimern bis zum Jahr 2004 begrenzt. Die TCO schließen die Lücke zum modernen Motorsport in Österreich. Vorerst fahren die moderneren Fahrzeuge gemeinsam mit den Youngtimern, aber in einer eigenen Wertung. Als Führender kommt der Niederösterreicher Oliver Michael, Porsche 991, vor dem Schweizer Alfons Riedweg, Chevrolet Corvette, nach Salzburg. Da Riedweg in Spielberg einen Motorschaden hatte, ist der Titel dem Porsche-Piloten Michael fast nicht mehr zu nehmen. Als Gesamtdritter kommt der Niederösterreicher Erwin Eder, Ford Focus, zum Finale.

• Mini Cooper Cup

Im Vorjahr gab es die Premiere des neuen Mini Cooper Cup Austria. Die schnellen Fronttriebler waren in den Jahren 2004 bis 2013 erfolgreich in einigen europäischen Ländern mit Werksunterstützung unterwegs, nun haben sie im Rahmen des Histo Cups ein neues Betätigungsfeld. Heuer waren zwölf Fahrer genannt; Ziel ist es, ab 2018 an die 20 Fahrzeuge und eigene Rennen zu haben. Als Gesamtführender und neuer Meister kommt der junge Bayer Matthias Jocher vor dem Tiroler Philipp Kluckner nach Salzburg.

• BMW 325 Challenge

Mit rund 25 eingeschriebenen Fahrern ist die Challenge bereits in ihrer zwölften Motorsportsaison. Heuer gab es nach dem Abgang von einigen jungen Piloten in andere Meisterschaften sowie durch Änderungen im Reglement (Einheitsnockenwellen und -kolben) einen kleinen Einbruch bei den Starterzahlen. Als überlegen Führender und neuer Meister kommt der junge Salzburger Jakob Schober aus Altenmarkt im Pongau zum Finale nach Salzburg. Er zeigte in jedem Rennen sein Können und war stets am Podest. Sein Teamkollege ist der blutjunge Steirer Max Zupanic aus Graz. Dieser junge Mann ist der schnellste Pilot im Feld, aber noch ein wenig ungestüm. Der Routinier Manfred Zaunbauer liegt hinter den beiden Race-Performance-Piloten vor seinem Teamkollegen Matthias Heinemann an der dritten Stelle.

• Formel Historic

Die historischen Formelfahrzeuge kämpfen beherzt um jeden Meter. Die 2012 neu dazugekommenen Sportwagen bis 2.000 cm³ ergänzen die Serie. In dieser Kategorie führt der niederösterreichische Rookie Philipp Thiel, Van Diemen Formel Ford, überlegen und ist bereits der neue Meister. Der Burgenländer Roman Pöllinger, Formel Renault, und der Niederösterreicher Peter Peckary, Formel 3, kämpfen noch um den Vizetitel und sind dementsprechend motiviert. Das Starterfeld der historischen Formelfahrzeuge wird durch fünf Gaststarter aus Italien und Monaco noch zusätzlich aufgewertet.

• Classica Trophy

Wer sein Sportgerät oder schönes Straßenauto nicht unbedingt den Kämpfen ums Blech aussetzen will, ist bei der "Race Regularity" bestens aufgehoben. Es gilt, die geringste Abweichung in Hundertstel Sekunden zur Basisrunde zu erzielen. Das Salzburger Team Herbert Margreiter/Konnie Aistleitner, Alfa Romeo Spider, ist in der Teamwertung bereits Meister. Um den Vizetitel wird noch hart gekämpft: Chancen haben die Oberösterreicher Joachim und Sabine Hofstadler, Porsche 914, und die Steirer Wilfried Lind/Wolfgang Ringwald sowie Egmont und Claudia Wimmeder, Jaguar E. Die Regensburgerin Astrid Witzany, Ford Mustang, kommt als Gesamtführende der Solowertung zum Finale, gefolgt von den Salzburgern Ralf Schatzl, BMW, und Hois Russegger, Porsche 944. Die in Graz lebende Witzany ist die erste Dame, die die Classica Trophy als Gesamtsiegerin beenden könnte.

• Formel Vau Europa

Gerade die Formel Vau auf Basis des legendären VW Käfers hat in Österreich eine ganz besondere Tradition. In den 60er und 70er Jahren ist fast jede spätere Rennsportlegende auch in dieser Nachwuchsserie sehr erfolgreich aktiv gewesen. Jochen Rindt, Niki Lauda, Helmut Marko, Helmut Koenigg, Dieter Quester oder auch der Liechtensteiner Manfred Schurti sind nur einige der vielen Piloten aus der Formel-Vau-Zeit. Die Österreicher waren auch als Konstrukteure sehr erfolgreich: Porsche Salzburg und Kurt Bergmann haben diese Zeit aktiv mitgeprägt.

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