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Indy 500

Scott Dixon holt Pole - Alonso Fünfter

Scott Dixon hat sich die Pole-Position für das 101. Indianapolis 500 gesichert - Ed Carpenter und Alexander Rossi in Reihe eins - Fernando Alonso auf Rang fünf.

Fotos: Indycar@Twitter

Scott Dixon (Ganassi-Honda) heißt der Polesetter beim Indianapolis 500 2017. Der Neuseeländer setzte sich im Einzelzeitfahrten am "Pole Day" mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit über vier Runden von 232.164 Meilen pro Stunde (373,632 km/h) gegen die acht Konkurrenten in den "Fast Nine" durch. Er startet am kommenden Sonntag aus der ersten Startreihe gemeinsam mit Ed Carpenter (Carpenter-Chevrolet; 231,664 mph) und Alexander Rossi (Andretti-Herta-Honda; 231,487).

Die Windbedingungen machten am "Pole Day" gerade die zweite Kurve des Indianapolis Motor Speedways zu einem Ritt auf der Rasierklinge mit 370 km/h. Ausgerechnet jene Kurve, die tags zuvor Sebastien Bourdais zu Verhängnis geworden war, sollte zum entscheidenden Ort im Qualifying werden. Eine ganze Reihe von Fahrern in den beiden Qualifikationssitzungen hatten einen "Brush" mit der Wand - lediglich Takuma Sato (Andretti-Honda; 232,164) brachte das Kunststück, die Mauer leicht zu küssen, auf seinem Versuch gleich zweimal fertig. Er startet als Vierter vor seinem Teamkollegen Fernando Alonso.

Alonso fährt auf Platz fünf

Dieser schlug sich wie schon in den Trainings stark und verbesserte sich sogar in seinem Anlauf in den ersten drei Runden immer weiter. Normalerweise fällt die Geschwindigkeit mit jeder Runde leicht ab. Alle Runden lagen über 231 mph. Mit 231,300 mph fuhr er einen Schnitt, der zu seinem Zeitpunkt die Bestzeit markierte. "Das Auto war noch besser als gestern und die Balance war richtig gut", sagt der zweimalige Formel-1-Weltmeister. "Aber wir hatten ein Problem mit zu hohem Ladedruck in Kurve vier. Dadurch hat das Auto Leistung rausgenommen, was uns wahrscheinlich einiges an Zeit gekostet hat."

Zuvor hatte es bei ihm einen kleinen Schock-Moment gegeben: Das Andretti-Team stellte eine Anomalie in den Daten des Honda HI17TT-Triebwerks fest und entschloss sich zum Motorwechsel. "Die Jungs haben einen sensationellen Job gemacht, das Triebwerk in 90 Minuten zu wechseln", lobt Alonso. Er setrzte sich teamintern gegen Marco Andretti (230,474) durch, der nur Achter, musste aber Rossi und Sato den Vortritt bei Andretti Autosport lassen. "Bei mir war sogar noch mehr drin", ärgert sich Vorjahressieger über eine möglicherweise verpasste Pole-Position.

Dixon: "War selbst geschockt"

Doch keiner konnte an diesem Tag Scott Dixon schlagen. "Die erste Runde (232,595 mph; Anm. d. Red.) hat mich selbst geschockt, die war gigantisch!", freut sich der Ganassi-Pilot. "Wir sind ein Risiko beim Set-up eingegangen. Ich hatte erst befürchtet, wir hätten zu viel Abtrieb reingebaut. Aber es hat perfekt zu den Bedingungen gepasst." Es war deutlich wärmer als an den Vortagen und die direkte Sonneneinstrahlung wärmte den Asphalt auf rund 45 Grad Celsius auf. Dadurch war mehr Abtrieb gefragt als am kühleren Samstag.

"Die Pole ist hier ein eigenes Rennen", sagt Dixon weiter. "Ihr kommt viel Beachtung zu, aber natürlich wollen wir das Rennen gewinnen. 2008 haben wir von der Pole gewonnen, hoffentlich können wir das wiederholen." Das Ganassi-Team splittete die Abstimmungen der Fahrzeuge von Dixon und seinem Teamkollegen Tony Kanaan auf. Dieser baute in die falsche Richtung und war nach Rang sieben in 230,828 mph ziemlich kurz angebunden: "Ich bin nicht zufrieden mit meinem Anlauf. Aber so ist es halt. Es hätte besser sein können."

Hinter Dixon qualifizierte sich Ed Carpenter auf der zweiten Position. Der schnellste Mann des Vortages ging als Letzter auf die Strecke. Mit 232.180 mph legte er ebenfalls eine spektakuläre erste Runde hin, fiel aber dann zu stark ab, um Dixon gefährlich werden zu können. "Ich bin in erster Linie glücklich für das Team", sagt der Teamchef und Fahrer in Personalunion. "Ein Auto in der ersten und eines in der zweiten Startreihe. Aber Dixon war nicht zu schlagen." Er spricht J.R. Hildebrand an, der im Schwesterfahrzeug nach 230,889 mph von Platz sechs hinter Alonso starten wird. Dieser verfehlte die Mauer in Kurve zwei nur knapp.

Penske enttäuscht auf ganzer Linie

Eine Enttäuschung bleibt das Team Penske. Will Power, der sich als einziger Pilot aus dem Team des "Captains" für die "Fast Nine" qualifiziert hatte, kam nicht über den neunten und letzten Platz in seiner Sitzung hinaus. "Das war alles, was drin war", zuckt der Australier mit den Schultern. "Ich hätte in einem kürzeren Gang fahren können. Aber wir haben nicht den Speed der Hondas."

Von den Qualifikanten jenseits der "Fast Nine" war Ryan Hunter-Reay (Andretti-Honda; 231,442) der Schnellste und eroberte damit die zehnte Startposition. "Das war haarig", lächelte der Sieger von 2014. "Ich habe kaum geatmet. Ich war am Limit und so soll es sein. Aber es ist jammerschade, dass wir keinen Anlauf auf die Pole-Position unternehmen konnten. Wir sind gestern einfach zu früh in der Hitze rausgegangen. Aber es zählt erst nächste Woche. Wir haben hier schon von Startplatz 19 gewonnen." Seine Zeit hätte für Startplatz vier gereicht.

Ed Jones (Coyne-Honda; 230,578) konnte seinen Platz vom Samstag fast verteidigen und kam in die Mitte der vierten Startreihe, gefolgt von Oriol Servia (RLL-Honda; 230,309). Wie Will Power in den "Fast Nine" sah das Penske-Team auch jenseits des Top-Qualifyings erschreckend schwach aus: Juan Pablo Montoya und Helio Castroneves starten nur von den Plätzen 18 und 19, Josef Newgarden und Simon Pagenaud gar nur von 22 und 23. Auch Vorjahres-Polesetter James Hinchcliffe (Schmidt-Peterson-Honda) konnte nicht mehr als Platz 17 bewerkstelligen.

Nach den drei schnellsten Tagen der zwei Indianapolis-Wochen wird nun der Ladedruck wieder auf 1,3 bar heruntergeschraubt. Am Montag steht ein weiteres Freies Training auf dem Programm, bevor es dann eine Pause bis zum "Carb Day" am Freitag gibt.

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