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Indy 500

Überraschung durch Howard - Alonso P4

Jay Howard fährt eine überraschende Bestzeit im 4. Freien Training zum 101. Indianapolis 500 - Fernando Alonso stark - Newgarden knallt in die Mauer.

Fotos: McLaren/McLarenHondaAndretti/JayHowardRacing@Twitter

Nach einigen windigen Tagen nahm das Indianapolis 500 2017 am Donnerstag richtig Fahrt auf. Die 33 Fahrer drehten insgesamt 2.362 Runden auf dem Indianapolis Motor Speedway, weil es endlich aussagekräftige Bedingungen gab. Es war relativ warm und weniger windig als in den bisherigen Trainingstagen auf dem Brickyard. Am Ende des Tages ging ein Überraschungsmann als Tagesschnellster hervor: Jay Howard (Schmidt-Peterson-Honda) fuhr eine deutliche Bestzeit.

Der 36-jährige Brite, der sich als Instruktor in Amerika seine Brötchen verdient, verblüffte alle mit einer Runde von 226,744 Meilen pro Stunde (364,909 km/h), die fast eine ganze Meile im Durchschnitt schneller war als die zweitbeste Zeit, die Ryan Hunter-Reay (Andretti-Honda; 225,826 mph) vorlegte. Oder in Zahlen: 0,161 Sekunden. Der Routinier führte ein Trio von Andretti-Fahrzeugen an. Marco Andretti (225,709) ließ alte Stärke wieder aufblitzen.

Dahinter klassifizierte sich bereits Fernando Alonso (225,619). Dessen Mentor Gil de Ferran hatte eine Attacke für den Donnerstag angekündigt und es folgten Taten. Anders als die meisten Fahrer um ihn herum, die ihre schnellste Zeit gleich morgens hinknallten, fuhr Alonso seine beste Runde erst in der vorletzten Stunde. "Das Fahren im Verkehr war eine gute Lehrstunde", sagt der zweimalige Formel-1-Weltmeister im Interview mit Racer. "Manchmal sieht man, wie jemand in einer Kurve beim Angriff zurücksteckt. Man denkt, weil er es eventuell für den falschen Zeitpunkt hielt. Dabei bereitete er nur die nächsten drei Kurven vor."

Newgarden beschert Penske viel Arbeit

Hinter dem unumstrittenen VIP der zwei Indianapolis-Wochen kam Josef Newgarden (Penske-Chevrolet; 225,455) als bester Chevy-Pilot auf die fünfte Position. Der Penske-Neuzugang wird trotzdem nicht glücklich sein, denn schon früh am Tag verlor er in Kurve 1 die Kontrolle und knallte in die Mauer. Er kam nur auf 35 Runden. Zum Vergleich: Sein Teamkollege Helio Castroneves spulte als Trainingsmeister 117 Umläufe ab. Penske hatte bereits am windigen Mittwoch kollektiv ausgesetzt. Der Unfall war das Letzte, was Newgarden brauchte.

"Ich bin sehr enttäuscht, dass wir uns in Schwierigkeiten gebracht haben", sagt der 26-Jährige leicht geknickt. Ich wurde gerade an die Box gerufen und wollte eigentlich reinkommen. Ich wollte die Fahrer hinter mir nicht zu sehr aufhalten und dabei habe ich das Auto einfach verloren." Einen Grund für den Dreher hatte er nicht parat. "Wir waren bis dahin eigentlich gut unterwegs, deshalb habe ich keine Ahnung, was da passiert ist", zuckt er mit den Schultern. "Wahrscheinlich war es mein Fehler, aber so lange wir nicht nachgeschaut haben, ist es schwer zu sagen."

Vier Andretti-Piloten in den Top-10

Weiterhin stark präsentiert sich Sage Karam (DreyerReinbold-Chevrolet; 225,185) mit der sechsten Position; die Top 10 komplettierten Charlie Kimball (Ganassi-Honda; 225,141), Oriol Servia (RLL-Honda; 224,837), Takuma Sato (Andretti-Honda; 224,771) und Sebastien Bourdais (Coyne-Honda; 224,725).

Auffällig zurückhaltend präsentierte sich mit Ausnahme von Newgarden das Penske-Team. Will Power, Juan Pablo Montoya und Helio Castroneves reihten sich auf den Positionen zwölf, 14 und 15 ein, IndyCar-Meister Simon Pagenaud war gar nur 23. In schlechter Gesellschaft befindet er sich dort nicht: Auch Tony Kanaan (Ganassi-Honda; 24.) und Vorjahres-Polesetter James Hinchcliffe (Schmidt-Peterson-Honda; 26.) kamen noch nicht richtig in Schwung.

Beim 101. Indianapolis 500 stehen nun die drei schnellsten Tage auf dem Programm. Am "Fast Friday" wird die Generalprobe für das Qualifying stattfinden, das sich über die zwei Wochenendtage hinwegzieht.

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