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Motorrad-WM: Brno

Marquez sichert sich Pole vor Rossi

MotoGP-Weltmeister Marc Marquez holt in Brünn die 69. Pole seiner Karriere - Valentino Rossi starker Zweiter vor Dani Pedrosa.

Fotos: Michelin

Marc Marquez fährt in der Hitze von Brünn auf die Pole-Position und hat im teaminternen Quali-Duell mit Honda-Kollege Dani Pedrosa damit die Nase vorn. Dieser hatte das Qualifying lange angeführt, wurde aber schließlich von Marquez und dann auch noch von Valentino Rossi (Yamaha) verdrängt. Dem Doktor fehlten am Ende nur 0,092 Sekunden auf die Bestzeit von Marquez, der den tschechischen Kurs in 1:54.981 Minuten umrundete.

Dabei meisterte der 24-Jährige wie so oft auch den ein oder anderen heiklen Moment. "Im Quali pusht du eben immer am Limit", erklärt er im Parc ferme. "Auf dem ersten Reifen war es schwierig. Die Bremspunkte und die Referenzpunkte verändern sich immer ein bisschen, daher hatte ich Probleme. Die Rundenzeit war dennoch nicht so schlecht. Auf dem zweiten Reifen habe ich dann gepusht und mir gelang eine gute Runde. Ich konnte mich noch in ein paar Bereichen steigern."

Eigentlich erwartete Marquez in Brünn mehr Probleme, denn normalerweise habe er auf dieser Strecke immer Mühe, "aber an diesem Wochenende sieht es nicht so schlecht aus". Auch die Longrun-Zeiten des Honda-Piloten konnten sich in den Trainings sehen lassen. Dennoch bleibt er zurückhaltend: "Meine Pace ist zwar nicht so schnell wie in Deutschland, aber es ist gut. Ich bin bereit, zumindest um das Podium zu kämpfen."

Rossi trotz verpasster Pole-Position zufrieden

Einer seiner ärgsten Konkurrenten im Rennen dürfte Teamkollege Pedrosa sein, der in Brünn eine Erfolgsserie sondergleichen zurückblicken kann. Viermal gewann er hier, weitere sechsmal stand er auf dem Podest. Für die Pole reichte es diesmal aber nicht. "Wahrscheinlich hab ich im zweiten Sektor etwas Zeit verloren, da war ich in einer Kurve nicht so gut", analysiert der Spanier, der sich aber dennoch glücklich mit seinem Qualifying zeigt.

"Das ist normalerweise immer die Session, in der ich Probleme habe. Nur zwei Zehntel hinter Marc zu liegen, das ist unglaublich und sehr stark. Er fährt sehr gut, daher ist er morgen sicherlich der Favorit. Wir hatten aber dennoch eine gute Pace und haben gut gearbeitet. Jetzt müssen wir uns das Wetter ansehen und für das Rennen bereit sein", blickt Pedrosa voraus. Am Sonntag sind für Brünn nämlich wieder Schauer vorhergesagt.

Doch auch im Regen bekundeten die Honda-Werkspiloten, bisher ein gutes Gefühl gehabt zu haben. Das gilt auch für Rossi, der im Vorjahr auf nasser Strecke Zweiter wurde. Der Startplatz in diesem Jahr stimmt schon mal. "Ich habe versucht, später zu bremsen und das Gas früher loszulassen. Ich fühlte mich schon beim ersten Versuch gut. Die erste Runde ist dennoch immer schwierig. Ich wusste aber, dass ich gutes Potenzial hatte", sagt der Italiener.

Lorenzo dank neuer Aero-Verkleidung erstarkt

"Auf der zweiten Runde hatte ich eine gute Position auf der Strecke, niemand war vor mir. Ich konnte pushen, ohne Fehler zu machen", erklärt Rossi weiter, der nur knapp an der Pole-Position vorbeischrammte. Mit seiner Ausgangsposition ist der Yamaha-Star aber vollauf zufrieden: "Zwar hat es nicht für die Pole gereicht, wir sind nah dran und der zweite Platz ist sehr gut. Morgen im Rennen aus der ersten Reihe zu starten, das ist sehr gut."

Im Nacken sitzen ihm dann Andrea Dovizioso (Ducati), Cal Crutchlow (LCR-Honda) und Jorge Lorenzo (Ducati), die am Sonntag aus Startreihe zwei ins Rennen gehen werden. Lorenzo war seine erste schnelle Runde, mit der er auf Rang drei lag, wegen Überschreitung der Track-Limits in Kurve 14 zunächst gestrichen worden. Der Spanier machte mit der neuen Aero-Verkleidung an seiner Desmosedici aber dennoch einen starken Eindruck.

Er platzierte sich noch vor Yamaha-Pilot Maverick Vinales, der über Rang sieben nicht hinauskam. Ihm fehlten schon 0,682 Sekunden auf die Spitze. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) kämpfte sich erst aus Q1 in Q2 und dann auf Platz acht. Alvaro Bautista (Aspar-Ducati), ebenfalls Q1-Kandidat, und Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) komplettieren die Top 10. Aleix Espargaro (Aprilia) blieb nach einem Sturz auf Rang elf hängen. Loris Baz (Avintia-Ducati) wurde Zwölfter.

Suzuki: Rins platziert sich deutlich vor Iannone

In Q1 verpasste Suzuki-Pilot Alex Rins den Einzug in Q2 nur knapp. Noch bis kurz vor Ende der Session hatte sich der MotoGP-Rookie auf Position zwei halten können, wurde dann aber von Petrucci verdrängt und konnte sich auf seiner letzten schnellen Runde nicht mehr steigern. Er wird das morgige Rennen von Startplatz 13 in Angriff nehmen. Damit steht er deutlich vor Teamkollege Andrea Iannone, der sich nur als 20. qualifzierte.

Jonas Folger kann mit seinem Qualifying ebenfalls nicht zufrieden sein. Der Deutsche galt nach seiner Pace in den Trainings als heißer Kandidat auf Q2, erreichte aber die ersten zwei Plätze in Q1 kein einziges Mal und wurde schließlich auf den vierten Platz zugeworfen. Das macht Startplatz 14 für den Rennsonntag. "Es war schade, weil wir das Q2 ganz knapp verpasst haben im dritten Training", erkennt er Tech-3-Yamaha-Pilot den Fehler.

"Dann bin ich in Q1 eine Runde zu viel gefahren. Auf meinem Dashboard hat es mir noch fünf Sekunden angezeigt, als ich über Start-Ziel gefahren bin. In Wirklichkeit wurde ich aber schon abgewunken, daher war ich dann etwas irritiert", erklärt Folger weiter. "Ich bin dann die Runde fertig gefahren, das war meine schnellste Zeit, eine 1:56.2. Die hätte gereicht, aber ich war schon abgewunken. Es waren zehn Sekunden Unterschied zur echten Zeit. Es ist schon bitter."

Folger dachte, er hätte noch Zeit für eine Runde

Für den Großen Preis von Tschechien befindet er sich damit in einer denkbar ungünstigen Ausgangsposition, doch der MotoGP-Rookie gibt sich kämpferisch: "Zum Überholen ist die Strecke eigentlich sehr gut, weil sie lang und breit ist. Trotzdem haben wir uns vorgenommen, ein starkes Qualifying zu fahren. Das haben wir nicht geschafft, deswegen müssen wir morgen alles auspacken. Ich hoffe, dass wir das Gefühl besser hinbekommen."

Auf den Startplätzen hinter Folger finden sich Jack Miller (Marc-VDS-Honda, 15.), Hector Barbera (Avintia-Ducati, 16.) und Karel Abraham (Aspar-Ducati) wieder. Pol Espargaro (KTM), der sich ähnlich viel vorgenommen hatte wie Folger, stürzte auf seiner Zeitenjagd. Für ihn stand am Ende der 18. Rang vor Teamkollege Bradley Smith zu Buche. Den Grid abschließen werden Tito Rabat (Marc-VDS-Honda, 21.), Sam Lowes (Aprilia, 22.) und Scott Redding (Pramac-Ducati, 23.).

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