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Rallycross-ÖM: Wachauring I

Vorschau: Rallycross-ÖM 2017 in Melk

Beim zweiten Meisterschaftslauf 2017 werden ca. 80 Fahrzeuge an den Start gehen; bei den Supercars ist Max Pucher der große Gejagte.

Fotos: Walter Vogler

Am Sonntag, dem 23. April 2017, wird auf dem Wachauring bei Melk der zweite Lauf zur heimischen sowie zur tschechischen Rallycrossmeisterschaft ausgetragen. Der Veranstalter hat sich für eine Eintagesveranstaltung entschieden und den Zeitplan auch dementsprechend gestrafft: Um 7h30 beginnen die beiden freien Trainingseinheiten, um 9h45 die drei Vorläufe aller Divisionen, die bis zum frühen Nachmittag dauern, und ab 15 Uhr folgen das Semifinale sowie die Finalläufe über jeweils sechs Runden. Gleich im Anschluss findet in der Boxengasse die Siegerehrung statt.

Gefahren wird in den Kategorien Supercars, Super 1600 und Super Touring Cars bis 1.600 cm³, Super Touring Cars bis 2.000 cm³, Super Touring Cars über 2.000 cm³ sowie National 1600. Für den heimischen Rallycross-Juniorenpokal der AMF werden nur National-1600-Fahrzeuge, Super Touring Cars bis 1.600 cm³ sowie Teilnehmer mit AMF-Lizenz im Alter von 16 bis 21 Jahre (Super TouringCars bis 1.600 cm³) bzw. von 14 bis 21 Jahren (National 1600) berücksichtigt.

Den ersten Meisterschaftslauf des Jahres hat es bereits am 26. März auf dem Slovakiaring in der Slowakischen Republik gegeben. Bei den Supercars wird diesmal Auftaktsieger Tamás Pál Kiss aus Ungarn fehlen, da er nur das ungarische Championat sowie die Europameisterschaft bestreitet. Damit wird der momentane Meisterschaftszweite und regierende Staatsmeister Max Pucher zum klaren Favoriten, der sagt: "Nach dem guten zweiten Platz zum Saisonbeginn darf man auch in Melk ein gutes Rennergebnis erwarten. Das Auto ist perfekt vorbereitet und hat absolutes WM-Niveau."

Es gibt aber auf dem Wachauring starke Herausforderer. Einer kommt aus Oberösterreich, heißt Alois Höller, ist 32facher Staatsmeister und will nach seinem Pech beim Saisonauftakt in der Slowakei diesmal unbedingt gewinnen: "Für mich gibt es diesmal in Melk nur vollen Angriff. Ich will dieses Rennen unbedingt gewinnen – erstens, um nach dem verunglückten Auftakt in der Slowakei volle Punkte zu holen, und andererseits, um meinen 60. Geburtstag am Samstag vor dem Rennen dann am Sonntag dementsprechend nachzufeiern."

Auf das Podest will auch Lokalmatador Rene Derfler, der nur einen Kilometer vom Wachauring entfernt wohnt und im letzten Jahr mit einigen Spitzenplätzen für Furore gesorgt hat. Mitmischen möchte auch Gerald Eder, der ebenfalls aus der Gegend von Melk stammt und immer wieder für tolle Rennen sorgt. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Auftritt von Christoph Holzner: Der Niederösterreicher hat ein absolutes Spitzenauto aus Ungarn erworben und wird dieses das erste Mal in Melk einsetzen.

Bei den "Super 1600" findet man in der Nennliste seit langem wieder fünf Starter. Mit Markus Hausberger kommt ein Mann in den Sport zurück, der im letzten Jahr aus gesundheitlichen Gründen pausieren musste. Beim ersten Rennen in der Slowakei belegte er den vierten Platz, er hält bei 23 Punkten. Neueinsteiger in dieser Klasse ist Raphael Dirnberger. Der Oberösterreicher wurde in der Slowakei Neunter und feierte so eine erfolgreiche Premiere.

Im Wettbewerb der Super Touring Cars bis 1.600 cm³ haben zu Saisonbeginn der Burgenländer Daniel Karlovits sowie der Steirer Erwin Frieszl sehr gut abgeschnitten, sie bringen 32 bzw. 30 Punkte mit nach Melk. Auch der Niederösterreicher Patrick Riedl hat schon 25 Zähler auf seinem Konto. Mit Thomas Mühlbacher startet ein weiterer Lokalmatador, er hat bereits 17 Punkte geholt. Zu erwähnen ist auch eine der drei heimischen Damen: Sie heißt Birgit Kuttner, ist aus Niederösterreich und hat sich beim ersten ÖM-Lauf bereits 16 Zähler gesichert.

In der Kategorie der Super Touring Cars bis 2.000 cm³ gilt Roman Castoral als hoher Favorit. Der Tscheche gat den Auftakt in der Slowakei gewonnen und liegt mit 35 Punkten voran. Ihm am nächsten kommen die beiden Niederösterreicher Josef Heinz Glinz und Martin Jakubowics mit 19 bzw. 17 Zählern. Ein Comeback in Melk feiert Harald Falschlehner. Lokalmatador Karl Wagner setzt in Melk erstmals seinen neu aufgebauten Renault Mégane ein.

Bei den Super Touring Cars über 2.000 cm³ sind zwei Piloten besonders zu beachten: Staatsmeister Oliver Gruber, der aus Melk stammt, wird es mit Karl Schadenhofer zu tun bekommen. Beim ersten ÖM-Lauf konnte Schadenhofer 31 Punkte einfahren, während Gruber es auf 28 brachte. Dieses Duell wird mit Spannung erwartet, aber ein Mann könnte den beiden Spitzenpiloten das Leben schwer machen: Michael Stroklassa, ebenfalls ein Niederösterreicher, hat sein Auto aufgerüstet und darf nach seinem Sieg beim Saisonfinale 2016 sehr optimistisch sein. Sein Punktekonto nach dem ersten Rennen steht bei 22 Zählern.

In der "National 1600" findet man mit 27 Autos das größte Starterfeld auf der Nennliste. Manfred Aflenzer, der Meister des Vorjahres, verzichtet auf eine Titelverteidigung. Damit sind heuer vermutlich Philipp Leonhartsberger und Robert Vogl die heißesten Anwärter. Ein Comeback feiert Sepp Strobl: Der Niederösterreicher, ein Urgestein im Rallycross, hatte seine aktive Laufbahn bereits beendet, tritt nun aber überraschend wieder an.

Mit Martina Huber und Nina Spitaler sind in dieser Klasse außerdem die beiden restlichen heimischen Damen am Start, wobei Spitaler aufgrund ihrer beherzten Fahrweise durchaus Chancen besitzt, sich für das Semifinale zu qualifizieren. Weitere Lokalmatadore sind Andreas Eder, Anton Kerschner, Jürgen Lagler und Harald Rabl. Eine Nennung ist besonders interessant: Karl Heinz Himmelstein hat das Meisterauto des Jahres 2016 gekauft und feiert mit 72 Jahren seinen Wiedereinstieg in den Motorsport.

Abschließend werden in der tschechischen National-1600-Meisterschaft insgesamt elf Fahrer aus unserem nordöstlichen Nachbarland an den Start gehen, darunter mit Elisabeth Havelkova in einem Peugeot 206 auch die vierte Dame im Starterfeld.

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