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Bergrallyecup: Neudorf/Passail

Schagerl triumphiert in Neudorf/Passail

Nach rund 20 Jahren gab es in Neudorf wieder feinsten Bergrennsport – trotz Unterbrechungen gab es ein überaus positives Feedback.

Foto: H. Rieger

Nach rund 20 Jahren gab es in Neudorf/Passail wieder Bergrennsport vom Allerfeinsten. Verantwortlich dafür das KDW-Team rund um Helmut Harrer, das eine organisatorische Meisterleistung vollbrachte. Trotz vieler Unterbrechungen, bedingt durch Ausrutscher und einen Unfall von Christian Speckl (VW Golf GTI), dem eine baldige Genesung zu wünschen ist, gab es sowohl von Fahrern als auch Zuschauern ein überaus positives Feedback.

Karl Schagerl (VW Golf TFSI-R) dominierte die von der Rennleitung wegen vieler Unterbrechungen auf zwei Wertungsläufe reduzierten Rennen. Schon im Training voran, legte er am Nachmittag noch einiges drauf und feierte damit heuer nach Pöllauberg seinen zweiten Tagessieg. Mit 6,54 Sekunden Vorsprung auf den Weizer Stefan Wiedenhofer im Mitsubishi Mirage R5 Evo 2 erzielte der Purgstaller mit 1:14,13 auch die Tagesbestzeit.

Wiedenhofer mit seinem von Tuner Andi Gabat bestens vorbereiteten Boliden war trotz des Rückstandes überglücklich und scherzte: "Gegen den Karl war heute kein Kraut gewachsen; das Auto geht wie Sau!" Auf Platz drei der vierfache österreichische Rallycrossstaatsmeister Peter Ramler, der sich mit seinem Audi S1R zu einem der schnellsten Gipfelstürmer Österreichs entwickelt hat. Um knappe 0,6 Sekunden schrammte der 20fache Cupsieger Felix Pailer (Lancia Delta Integrale) am Podium des Gesamtklassements vorbei, beeindruckte aber einmal mehr mit einer tollen Leistung und belegte damit Rang vier.

Platz fünf ging an Rupert Schwaiger (Porsche 911 Biturbo), der aber im zweiten Trainingslauf Pech hatte, als ihm beim Start die Antriebswelle brach. Mit perfektem Teamwork wechselte man das Teil in Windeseile, aber der Koglhofer, obwohl nur 0,16 Sekunden hinter Pailer, hatte dann nicht mehr so ganz die Power: "Vor allem der zweite Trainingslauf fehlte mir." Auf Platz sechs einmal mehr ein Topergebnis: Der Gleisdorfer Manuel Seidl, der seinen Porsche 997 GT3 Cup immer am Limit bewegt.

Gesamtsiebenter und zugleich bester Zwei-Liter-Pilot: Jürgen Halbartschlager im VW Golf vor dem Gleisdorfer Michael Wels im VW Scirocco – sehenswert der Kampf dieser beiden, die sich nichts schenkten und um nur 0,36 Sekunden getrennt waren. Franz Probst wurde mit zwei ausgeglichenen, guten Wertungsläufen im VW Golf R 1170T 4X4 guter Neunter. Durchaus zufrieden mit dem Comeback nach eineinhalb Jahren Rennpause war der Südsteirer Andi Marko im neu aufgebauten Audi A4 quattro STW, der Platz zehn im Gesamtklassement belegte.

Klassenergebnisse:

• Spez. TW E1 über 2.000 cm³ 4WD

Als einziger Pilot unter der magischen 1:15-Schallmauer war Karl Schagerl im VW Golf TFSI-R eine Klasse für sich und siegte unangefochten vor dem Weizer Stefan Wiederhofer, dessen Mitsubishi Mirage R5 Evo 2 diesmal perfekt funktionierte: "Jetzt läuft das Werkl perfekt." Auf Platz drei der Haslauer Bergrallyeevergreen Felix Pailer, der seine Führung im Lancia Delta Integrale weiter ausbaute; auf Platz vier Dietmar Lustig-Jungwirth, der im Ford Focus kontinuierlich Topzeiten fuhr; Ausfälle leider für Julian Theuretzbacher im Subaru Impreza GT und Werner Karl im Audi S2R quattro.

• Division E2

Sehr gut in Szene setzte sich der vierfache österreichische Rallycrossstaatsmeister Peter Ramler im Audi S1R. Mit Topzeiten sowohl im Training als auch bei den Wertungsläufen belegte er den ausgezeichneten dritten Rang im Gesamtklassement.

• Spez. TW E1 über 2.000 cm³ 2WD

Seinen sechsten Sieg in Folge feierte der Koglhofer Rupert Schwaiger. Obwohl im zweiten Training die Antriebwelle brach und in Windeseile getauscht wurde, siegte er mit 0,87 Sekunden Vorsprung auf Markenkollege Manuel Seidl im Porsche 997 Cup GT3, der im ersten Rennlauf sogar voran lag. Einmal mehr überragend war die Leistung von Thomas Weberhofer, der den eher für die Rundstrecke geeigneten Opel Omega Biturbo auf Platz drei stellte. Gute Leistung auch von Karl Heinz Binder im Ford Sierra RS 500 mit Platz vier vor Markus Müllner: Der junge Mann aus Niederösterreich beeindruckte auch diesmal mit einer exzellenten Fahrt. Manuel Forstenlechner, heuer zum ersten Mal am Start, belegte den guten sechsten Platz vor dem Steirer Ronald Reiß im turbobefeuerten Ford Escort. Unverwüstlich und topmotiviert: VW-Pilot Karl Heinz Schauperl, der mit Platz acht voll überzeugte. Platz neun schließlich an einen Publikumsliebling (ob seiner Drifteinlagen): Daniel Sailer im BMW E30.

• Spez. TW E1 bis 2.000 cm³

Den zweiten Sieg in Folge feierte Jürgen Halbartschlager, der seinen VW Golf spektakulär die zweieinhalb Kilometer lange Strecke hinaufpeitschte; Platz zwei für den Gleisdorfer Michael Wels im VW Scirocco, der damit seine Führung in der Zwei-Liter-Klasse weiter ausbaute. Mit Platz drei bot Franz Probst im VW Golf R 1170T 4X4 eine beeindruckende Vorstellung. Von Lauf zu Lauf steigerte sich der Südsteirer Andi Marko im komplett neuen Audi A4 quattro STW, obwohl durch ein nicht mehr zeitgerecht geliefertes Teil der Start nicht optimal gelang. Der Leobener Opel-Astra-Pilot Heiko Fiausch bewies mit Platz fünf erneut, dass er zu den schnellsten Zwei-Liter-Piloten gehört. Mit Platz sechs bot auch diesmal Michael Emsenhuber im VW Corrado eine sehr gute Leistung, am nächsten Wochenende gibt es dann ja das Heimrennen in St. Anton a. d. Jeßnitz. Prächtig schlug sich auch Lokalmatador Michael Auer, der trotz technischer Probleme am VW Scirocco guter Siebenter wurde. Auch Slalomspezialist Patrick Wendolsky beeindruckte wieder mit Platz acht im VW Golf GTI vor Stefan Datzreiter im VW Polo Kit Car. Dauerbrenner Werner Jud wurde mit einer soliden Fahrt im 2er-Golf guter Zehnter vor Johann Harrer, der mit seinem Alfa Romeo 145 auf den guten elften Platz kam, vor Helmut Fähnrich im Opel Corsa B. Ein Ausrutscher kostete Lokalmatador Markus Blasl (Opel Kadett C Coupé) im ersten Lauf eine bessere Platzierung, das bewies er mit einer Topzeit in Lauf zwei. Ausfälle gab es leider für Reinhard Timischl (Škoda Octavia) und Jürgen Steiner (VW Golf 1 16V).

• Spez. TW E1 bis 1.600 cm³ bzw. 1.400 cm³

Der für den MSC Mühlbach startende VW-Pilot René Warmuth beeindruckte wieder mit einer sensationellen Leistung und sicherte sich überlegen den Sieg vor einem stark fahrenden Rottenmanner Martin Zamberger, der seinen Peugeot 106 GTI Evo 2 beherzt den Berg hinaufpeitschte. Voll überzeugte mit Platz drei auch der Salzburger Michael Strasser im Toyota Carolla. Guter Vierter wurde der amtierende Cupsieger dieser Klasse, Florian Pyringer, im VW Golf 1 vor dem Steirer Johannes Holzer im VW Polo 86C, der die 1400er-Klasse gewann. Ein weiterer VW-Polo-Pilot, Gernot Schauperl, wird guter Sechster. Überschattet wurde das Ganze durch den Unfall von Christian Speckl im VW Golf 16V, der mit Verletzungen unbestimmten Grades in ein UKH gebracht werden musste. Weitere Ausfälle in dieser Klasse gab es leider auch für Günter Strohmeier (Alfasud, bis 1.400 cm³) sowie Manuel Blasl und Dominik Rabl (beide VW Golf) und Gregor Hutter, der im Alfa Romeo 145 spektakulär verunfallte.

• Division A über 2.000 cm³

Mit einem weiteren Sieg baute der Piregger Reinhold Taus im Subaru Impreza WRX STI seine Führung in dieser Klasse aus. Benjamin Duller (Platz zwei) und Roland Hartl (Platz drei), beide Mitsubishi Evo VI, bleiben aber auf Tuchfühlung. Andreas Perhofer (Platz vier) klagte über Leistungsverlust seines Subaru Impreza WRX STI. Bei seinem ersten Auftritt am Berg in Österreich schlug sich Gino Kruhs aus Deutschland mit Platz fünf im Citroën DS3 R3T prächtig; auf Platz sechs schließlich der Grazer Pascal Ehrmann mit einer guten Leistung im Peugeot 207 SC. Manfred Fuchs im Mitsubishi Evo VIII (Strohballen touchiert) sowie Christoph Hausleitner (Mazda 323 GTR) und Markus Stingl (Renault 11 Turbo) kamen nach Ausfällen nicht in die Wertung.

• Division A bis 2.000 cm³

Gastgeber und Lokalmatador Helmut Harrer ließ im Honda Civic Type R nichts anbrennen und siegte souverän mit 5,48 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Gast aus Italien, Helmut Gasser im VW Golf, und Stefan Kellner im Renault Clio. Ein weiterer Gast – Roland Gruber, ebenfalls aus Italien – wurde im Renault Clio Cup guter Vierter. Ausfälle gab es leider für Martin Pucher (Citroën Saxo) als guter Dritter im ersten Lauf, Beate Steiner (Seat Ibiza) und Bernd Werfring (Opel Kadett).

• Klasse N über 2.000 cm³

Der Krieglacher Peter Probhardt war wieder als Solist unterwegs, markierte mit seiner beherzten Fahrweise in seinem Mitsubishi Evo aber hervorragende Zeiten und wurde im Gesamtklassement von 60 gewerteten ausgezeichneter 15.

• Klasse N bis 2.000 cm³

Mit dem Sieg in dieser Klasse in Neudorf/Passail übernahm Patrick Flechl (Opel Astra GSI) auch die Führung in dieser Division vor Markus Raith im Honda Civic Type R, einem der diesmal zahlreichen Lokalmatadore. Der Breitenauer Wolfgang Schutting blieb mit Platz drei in seinem Renault Clio Willams auf Tuchfühlung mit Flechl. Auf Platz drei einer von insgesamt drei italienischen Gaststartern, nämlich Florian Rohregger in einem weiteren Renault Clio. Nicht ins Klassement schaffte es Alexander Sieber, der seinen Opel Astra nach technischen Problemen abstellen musste.

• Historisch über 2.500 cm³

Der Kärntner Gerald Glinzner (Porsche 911 SC) ist auf dem besten Weg zur Titelverteidigung. Mit seinem soundstarken Boliden fuhr er Topzeiten und sicherte sich unangefochten den Sieg vor dem Burgenländer Herbert Neubauer, der als ältester Fahrer im Feld in seinem Lancia Integrale eine Topleistung ablieferte.

• Historisch bis 2.500 cm³

Markus Pirkner eilt in seinem VW Scirocco weiter von Sieg zu Sieg: In den bisherigen sechs Läufen stand er jedes Mal auf dem obersten Treppchen und führt damit auch mit dem Punktemaximum. Wie Pirkner war der auch diesmal zweitplatzierte Manfred Zöchling in den bisherigen Rennen jedes Mal auf Platz zwei, so auch diesmal. Adi Hochecker fuhr mit Topzeiten als Dritter ebenfalls auf das Podium vor Wolfgang Pieber im BMW 321i E30, der schon dem Heimrennen am kommenden Wochenende entgegenfiebert. Das NÖ-Paket vervollständigt schließlich Franz Haidn in seinem BMW 325 IX E30.

• Historisch bis 1.600 cm³

Der Heiligenkreuzer Patrick Ulz sicherte sich mit seinem Sieg im Alfasud TI bereits vorzeitig den Cupsieg in dieser Klasse. Guter Zweiter wurde Thomas Tkaletz im weißen VW Golf GTI.

• Historisch bis 1.300 cm³

Der Gleisdorfer Dominik Neumann siegte mit seinem Mini Cooper BMC vor dem Weizer Erwin Mandl im NSU TT und gilt als Topfavorit bei den historischen Autos dieser Klasse.

Nächster Lauf zum Bergrallyecup: Sonntag, 26. August 2018, in Hofstätten a. d. Raab bei Gleisdorf; Veranstalter: MSC Gleisdorf/Michael Wels

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