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Formel 2: Hungaroring

De Vries siegt mit Wahnsinnsfahrt

De Vries dreht einen Rückstand von 15 Sekunden in einem Vorsprung von 16 Sekunden - Norris dominiert im Nassen und verpasst doch den Sieg.

Ein denkwürdiges Formel-2-Hauptrennen auf dem Hungaroring ging mit einem duetlichen Sieg für Nyck de Vries (Prema) zu Ende. Der Niederländer brachte die unglaubliche Leistung fertig, einen Rückstand von 15 Sekunden auf Lando Norris (Carlin) in einen Vorsprung von 16,5 Sekunden im Ziel umzuwandeln. Das Rennen auf abtrocknender Strecke war klar zweigeteilt: Norris dominierte die nasse erste Hälfte, de Vries war im Trockenen unantastbar.

Zunächst sah alles nach einem Durchmarsch von Lando Norris (Carlin)aus. Er gab bei regennasser Strecke die Kostprobe seines Talents ab, die er seit dem Saisonauftakt in Bahrain hat missen lassen. Der McLaren-Formel-1-Junior ging nach einem schwachen Start, der ihn beinahe aus den Top 10 rauswarf, binnen elf Runden an die Spitze und fuhr anschließend in kürzester Zeit einen Vorsprung von beinahe 15 Sekunden auf alle Verfolger heraus. Zeitweise war er pro Runde 2,5 Sekunden schneller als der gesamte Rest des Feldes. Die Entscheidung schien bereits gefallen zu sein und nichts deutete darauf hin, dass De Vries am Ende der sichere Sieger sein würde.

Der spätere Rennsieger musste sich an Sergio Sette Camara (Carlin) vorbei arbeiten und geriet sofort unter Druck von Antonio Fuoco (Charouz). Dessen Angriff konnte er nur abwehren, indem er den Ferrari-Junior in der Schikane von der Strecke schickte. Als dieser Ende Runde 16 zurückschlug, ging de Vries sofort an die Box und holte Slicks.

Von da an war er nicht mehr aufzuhalten. Der Prema-Pilot kam auf Platz zwei wieder raus und holte anschließend in Riesenschritten auf Norris auf. Nur sein Teamkollege Sean Gelael und später auch Sette Camara konnten sein Tempo mitgehen. Er fuhr sagenhafte 14 Sekunden in zehn Runden zu und machte kurzen Prozess im Kampf der beiden McLaren-Junioren. Er setzte sich ab und fuhr einen der bemerkenswertesten Siege in der Geschichte der Formel 2 sicher nach Hause. "Wir hatten im Nassen unsere Probleme, aber auf trockener Strecke hatten wir eine irre Pace", sagt er völlig emotionslos.

Kontroverse Kollision in letzter Kurve

Norris begründet seine schwache zweite Rennhälfte mit einem falschen Anfahren der Reifen: "Ich wollte kein Risiko eingehen, aber habe mir dabei die Viorderreifen zerstört." Er geriet in der Schlussphase des Rennens auch noch unter Druck von seinem Teamkollegen Sette Camara. Der Brite war aber nicht in der Laune, seinen Teamkollegen durchzulassen.

Dieser versuchte zweimal in den letzten zwei Runden zweimal in Kurve 1, an Norris vorbeizugehen, verbremste sich aber beide Male auf der noch feuchten Innenbahn. Das nutzte Fuoco aus, der sich an den Kampf herangefahren hatte. Er überholte Camara eingangs der letzten Runde nach dessen missglückter Attacke auf Norris.

Der Charouz-Pilot hatte nun eine Runde Zeit, Norris noch Platz zwei zu entreißen. Doch dieser verteidigte eindrucksvoll, Fuoco bekam keine echte Chance. In der vorletzten Kurve wollte Sette Camara sich den Platz zurückholen, fuhr dabei aber in Fuoco hinein und drehte ihn um. Der Brasilianer kreuzte so als Dritter die Ziellinie, wurde jedoch von der Rennleitung mit zehn Strafsekunden belegt, was ihn auf Rang sieben zurückwarf. Fuoco erhielt somit Rang drei zurück, weil er seinem Boliden mit einer 360-Grad-Drehung sofort wieder in Gang brachte.

Die Plätze vier bis sechs erbten durch die Strafe gegen Sette Camara Jack Aitken (ART), Alexander Albon (DAMS) und Luca Ghiotto (Campos). Die Reverse-Grid-Pole holte sich mit Rang acht Artjom Markelow (Russian Time), die letzten Punkte gingen an Tadasuke Makino (ebenfalls Russian Time), der als Erster auf Slicks gewechselt hatte, und Nirei Fukuzumi (Arden). Maximilian Günther (Arden) wurde 16.

Tabellenführer George Russell (ART) erlebte ein rabenschwarzes Rennen: Wegen technischer Probleme startete er bereits aus der Box nach, nach 13 Runden gab er wegen der Probleme endgültig auf. Seine Tabellenführung ist allerdings weiter riesig.

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