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Formel 2: Le Castellet

Russell im Regen knapp vor Sette Câmara

George Russell gewann den turbulenten ersten Formel-2-Lauf in Le Castellet knapp vor Sérgio Sette Câmara; keine Punkte für Norris.

Das erste der beiden Formel-2-Rennen auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet ist mit dem dritten Saisonsieg für George Russell (ART) zu Ende gegangen. Der Klassenrookie gewann am Samstag den von Regen gekennzeichneten Lauf über 30 Runden knapp vor Sérgio Sette Câmara (Carlin) und Roberto Merhi (MP). Weil die bisherigen Top 3 der Gesamtwertung – Lando Norris (Carlin), Artem Markelov (Russian Time) und Alexander Albon (DAMS) – allesamt Nullnummern leisteten, hat sich Russell vom vierten auf den zweiten Tabellenrang nach vorne geschoben und liegt jetzt nur noch elf Punkte hinter dem weiterhin Tabellenführenden Norris.

Der Start fand unter stark bewölktem Himmel, aber auf noch trockener Piste statt. Polesitter Russell kam am besten weg, während Tabellenführer Norris auf dem dritten Startplatz seinen Dallara-Mecachrome abwürgte und sich gemeinsam mit Markelov umgehend am Ende des Feldes wiederfand. Noch im Verlauf der ersten Rennrunde begann es leicht zu regnen, und der eine oder andere Pilot kam auf den Slicks vom rechten Weg ab. Einschläge blieben dank der immensen Auslaufzonen rund um den gesamten Circuit Paul Ricard zum Glück aus.

Russell führte zunächst vor Sette Câmara und Albon. Der Regen wurde speziell im ersten Sektor stärker, beinahe in jeder Runde gab es mehrere Ausrutscher und teils abgefangene Dreher. An der Spitze kontrollierte Russell ungeachtet der schwierigen Bedingungen das Tempo und setze sich von seinen Verfolgern ab. In der neunten Runde verursachte dann Sean Gelael (Prema) nach einem Dreher, bei dem ihm der Motor abstarb, eine virtuelle Safety-Car-Phase. Einige Piloten, darunter Norris, kamen zum Wechsel auf Regenreifen an die Box, doch beinahe zeitgleich ließ der Niederschlag langsam nach.

Kurz nach dem Restart war es der Drittplatzierte Albon, der in der Spitzengruppe den Reigen der Pflichtboxenstopps eröffnete. Noch bevor Russell zum "Service" kam, blieb der vom letzten Startplatz kommende Ralph Boschung (MP) mit Motordefekt auf der Start-Ziel-Geraden stehen, eine zweite VSC-Phase war die Folge. Diese dauerte jedoch nicht lange, und in Runde 19 kam schließlich auch Russell zum Reifenwechsel. Der Brite blieb wie der Großteil des Feldes auf Trockenreifen und wechselte nur die Mischung.

Derweil verlor Albon alle Chancen auf ein Topergebnis, weil die Elektronik seines Boliden verrückt spielte und an der Box viele Minuten lang im Motorraum herumgetüftelt wurde. Punktgleich mit Markelov angereist, verlor der Thailänder damit jegliche Chance, wichtige Zähler auf den nach einem weiteren Boxenstopp zurück auf Trockenreifen noch immer am Ende des Feldes fahrenden Engländer, der nur 17. wurde, aufzuholen.

Im Kampf um den Sieg rückte Sette Câmara in den letzten Runden näher an Spitzenreiter Russell heran, verbremste sich aber vor der Schikane auf der Mistral-Geraden. Weil er beim Abkürzen durch den Notausgang kaum Tempo herausnahm, drohte dem Brasilianer eine Strafe, doch angesichts des weiteren Rennverlaufs wurden diese Untersuchungen per Rennende offiziell eingestellt, denn Russell brachte seinen dritten Saisonsieg auch so unter Dach und Fach.

In der Tabelle hat Russell damit gehörig aufgeholt, nachdem er in Monaco mit zwei Unfällen den bisherigen Tiefpunkt seiner Karriere zu verzeichnen hatte. Auch für Sette Câmara, der das Wochenende im Fürstentum wegen einer im Qualifying erlittenen Handverletzung auslassen musste, bedeutete Platz zwei ein gelungenes Comeback. Merhi als Dritter erzielte seinen insgesamt zweiten Podestplatz in der Formel 2 vom 14. Startplatz kommend. Antonio Fuoco, der das zweite Monaco-Rennen für sich entschieden hatte, fing sich schon beim Start in die Einführungsrunde eine Strafe ein, weil sich ein Charouz-Mechaniker noch am Auto befand, als sich das Feld schon in Bewegung setzte.

Zwar kämpfte der vom 15. Platz startende Italiener in der Anfangsphase des Rennens munter in den Top 10 mit, musste dann aber an der Box zehn Sekunden absitzen. Nach starker Aufholjagd wurde es für ihn trotzdem noch Platz fünf hinter Luca Ghiotto (Campos). Das Sprintrennen wird am Sonntag um 12 Uhr gestartet, die Reihenfolge der Top 8 des ersten Laufes werden dafür umgedreht. Sieger Russell fährt somit von Position acht los, die Pole geht an DAMS-Pilot Nicholas Latifi, der sich nach einem frühen Dreher in der letzten Runde im Kampf um Platz acht denkbar knapp gegen Tadasuke Makino (Russian Time) durchsetzen konnte.

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