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MotoGP: Barcelona

Lorenzo gewinnt in Barcelona

Nach Mugello gewinnt Jorge Lorenzo auf seiner Ducati auch in Barcelona vor Marc Marquez und Valentino Rossi.

Ducati-Werkspilot Jorge Lorenzo holte sich beim Katalonien-Grand-Prix in Barcelona den zweiten Sieg in Folge. Lorenzo setzte sich wie in Mugello gegen die Konkurrenz durch. Dahinter überquerten Marc Marquez (Honda) und Valentino Rossi (Yamaha) die Ziellinie auf den Positionen zwei und drei. Vizeweltmeister Andrea Dovizioso zählte zu den 13 Sturzopfern. Somit sahen nur 50 Prozent der Starter die Zielflagge.

In Reihe eins standen Lorenzo, Marquez und Dovizioso. Den besten Start erwischte Marquez, der als Führender in Kurve 1 bog. Dahinter wurde Lorenzo von Andrea Iannone (Suzuki) attackiert. Marquez nutzte die Uneinigkeit seiner Verfolger und fuhr in den ersten Kurven eine kleine Lücke heraus.

Doch mit den harten Reifen konnte sich Marquez nicht absetzen und geriet noch in Runde eins unter Druck von Iannone, der sich allerdings beim Anbremsen verschätzte und Platz zwei an Lorenzo verlor. Auf der Geraden ging Lorenzo an Marquez vorbei und übernahm die Führung. Dahinter studierten Dovizioso und Rossi, was sich an der Spitze abspielt.

Die Top 3 entkommen dem restlichen Feld

Maverick Vinales (Yamaha) erlebte erneut eine schwierige Startphase und rutschte nach einem schlechten Start bis auf die zehnte Position zurück. Mika Kallio (KTM) war das erste Sturzopfer des siebten Rennens der Saison 2018. Wenig später landete auch Suzuki-Testpilot Sylvain Guintoli im Kiesbett. Iannone verlor nach seinem Fahrfehler weiter an Boden und rutschte aus den Top 5.

Die Top 3 setzten sich leicht ab. Rossi versuchte, den Anschluss an Lorenzo, Marquez und Dovizioso zu halten. Dahinter kämpften Dani Pedrosa (Honda) und Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) um Platz fünf. Nach drei Runden war das Rennen von Tom Lüthi (Marc-VDS-Honda) vorbei. Der Schweizer war das dritte Sturzopfer des Rennens. Zwei Runden später erwischte es Aprilia-Pilot Aleix Espargaro, der in Kurve 11 zu Boden ging.

Lorenzo zog an der Spitze das Tempo an. Marquez bemühte sich, der Ducati mit der Nummer 99 zu folgen. Dovizioso fiel es sichtlich schwieriger und auch Rossis Rückstand wuchs an. Im hinteren Feld ging mit Xavier Simeon (Avintia-Ducati) der fünfte Fahrer zu Boden, bevor es wenig später einen Fahrer an der Spitze erwischte.

Drama für Vorjahressieger Andrea Dovizioso

Dovizioso verlor in Kurve 5 die Kontrolle über seine Ducati und war nach einem Drittel der Renndistanz raus. Rossi erbte die dritte Position und hatte sein drittes Podium in Folge vor Augen. Hinter Rossi entwickelte sich eine Dreiergruppe, in der Pedrosa, Petrucci und Cal Crutchlow (LCR-Honda) miteinander um Platz vier kämpften.

Alex Rins (Suzuki) schloss ein katastrophales Wochenende ab, indem er sein Motorrad nach knapp der Hälfte des Rennens an der Box abstellte. Somit waren nach der Hälfte des Rennens nur noch 19 von 26 gestarteten Fahrern im Rennen.

Nach dem Ausfall von Dovizioso nahm Marquez etwas Tempo raus und gab sich offenbar mit dem zweiten Platz zufrieden. Lorenzo führte mit knapp zwei Sekunden das Rennen an. Marquez musste aber aufpassen, dass Rossi nicht näher herankommt. Auf den "Doktor" hatte der Weltmeister nur zwei Sekunden Vorsprung.

Weitere Stürze und eine brennende Ducati

In Kurve 5 gab es einen weiteren Zwischenfall. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) bremste sich an KTM-Pilot Bradley Smith vorbei, verlor aber die Front und brachte sich und Smith zu Sturz. Wenig später war auch das Rennen von Pramac-Pilot Jack Miller vorbei.

An der Spitze änderten sich die Abstände nur marginal. Deutlich spannender war das Duell zwischen Pedrosa und Crutchlow um Platz vier. Die beiden Honda-Piloten duellierten sich nach zwei Dritteln der Renndistanz, während Petrucci zurück fiel und fuhr hinter Zarco und Vinales auf der achten Position fuhr.

Ex-Moto2-Weltmeister Tito Rabat (Avintia-Ducati) sorgte wenige Runden vor Rennende für spektakuläre Szenen, als er seine Desmosedici in Kurve 1 brennend in den Kies warf. Auf der Geraden kam es zu einem technischen Defekt, der das Motorrad in Brand setzte. Durch die Ausfälle von Honda-Pilot Franco Morbidelli und Yamaha-Pilot Hafizh Syahrin befanden sich vier Runden vor Schluss nur noch 13 Fahrer im Rennen.

Lorenzo fuhr an der Spitze ungefährdet seinem zweiten Sieg in Folge entgegen und verwies Marquez und Rossi auf die Positionen zwei und drei. Crutchlow setzte sich im Duell mit Pedrosa durch und wurde Vierter. Pedrosa geriet in der letzten Runde unter Druck von Landsmann Vinales, konnte Platz fünf aber retten. Johann Zarco (Tech-3-Yamaha), Petrucci, Alvaro Bautista (Angel-Nieto-Ducati) und Iannone komplettierten die Top 10.

"Ein Jorge in dieser Form ist auf jeden Fall ein Kandidat für die WM", hält Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti im Gespräch mit 'Eurosport' nach dem zweiten Sieg in Folge fest. Durch den Erfolg beim Heimrennen in Barcelona zog der dreifache Weltmeister in der WM gleich mit Teamkollege Dovizioso.

"Dieser zweite Sieg in Serie ist einfach großartig", jubelt Lorenzo. "Es ist Wahnsinn, wie schnell sich die Dinge drehen können. Hier waren wir schon das gesamte Wochenende über sehr stark und konstant. Das Problem war aber der Start, der ist mir nicht gut gelungen. Marquez konnte mich schnappen, Iannone auch."

"Aber ich blieb cool und habe sie wieder zurücküberholt. Schritt für Schritt war es schwierig wegzufahren. Zu Rennmitte konnte ich schließlich einen Vorsprung herausfahren. Ich musste am Ende noch pushen, weil Marquez wieder näher kam. Aber der Sieg ist unglaublich", so Lorenzo.

Marc Marquez vergrößert WM-Vorsprung

"Das war unglaublich", freut sich Marquez über Platz zwei. Die Entscheidung, mit der harten Reifenmischung ins Rennen zu gehen, bereut der Spanier nicht: "Ich habe einen guten Job gemacht. Dieses Wochenende war wirklich schwierig. Aber dennoch habe ich gepusht. Wir haben den richtigen Hinterreifen für uns gewählt. Dennoch war es schwierig, die Ducatis zu schlagen. Das Wichtigste ist aber, dass wir die Führung in der WM ausgebaut haben."

Rossi war für die führenden Ducati- und Honda-Piloten keine Gefahr. Mit dem vierten Top-3-Ergebnis der laufenden Saison war der Routinier aber sehr zufrieden. "Ich bin glücklich, weil das ein gutes Ergebnis ist. Nach dem Training war klar, dass die zwei Ducatis und Marquez einen besseren Rhythmus fahren können. Ich musste sehr stark kämpfen um den vierten Platz", berichtet der Italiener.

"Nachdem Dovi gestürzt ist, war ich dann am Ende noch etwas schneller als gestern, da wir im Warm-up das Set-up noch verbessern konnten. Wir haben entschieden, mit Soft-Soft zu fahren. Das war ein Risiko, am Ende hat es sich aber bezahlt gemacht. Ich konnte einen Vorsprung gegenüber der Verfolgergruppe herausfahren. Das sind wichtige Punkte für die Meisterschaft, auch wenn man bedenkt, dass wir im Vorjahr in diesem Rennen arge Probleme hatten", kommentiert Rossi.

In der Fahrerwertung baute Marquez mit Platz zwei seinen Vorsprung aus. Er reist mit 115 Zählern nach Assen (Holland). Die beiden Yamaha-Piloten Rossi (88 Punkte) und Vinales (77) sind nach wie vor die ersten Verfolger des Titelverteidigers. Barcelona-Sieger Lorenzo (66) verlässt Katalonien als WM-Siebter. In zwei Wochen geht es bei der Dutch TT in Assen weiter.

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