MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Rallycross-WM: Trois-Rivières

Kristoffersson siegt - Baumanis erstmals im Finale

Wieder ein Sieg für Johan Kristoffersson - das heimische Stard-Team landet mit Janis Baumanis (Foto) auf Rang sechs erstmals im Finale.

Foto: Stard

Johan Kristoffersson (PSRX-Volkswagen) stürmt unaufhaltsam in Richtung zweiter Titel in der Rallycross-Weltmeisterschaft (WRX). Im kanadischen Trois-Rivieres schlug der Schwede am Sonntag im Finale die Peugeot-Piloten Timmy Hansen und Sebastien Loeb, feierte damit im siebten Saisonrennen seinen sechsten Sieg und nahm zum vierten Mal in Folge die Maximalpunktzahl von 30 Zählern mit.

"Gestern hatte ich so meine Schwierigkeiten, und heute Vormittag hatte ich Probleme, meinen Rhythmus zu finden", sagt Kristoffersson. "Aber das Team hat mit sehr geholfen. Ein besonderer Dank gilt Petter (Solberg; Anm. d. Red.). Er hat mit gezeigt, wie man als Rallyefahrer im Mittelteil schnell fährt", so der Schwede, der seinen Vorsprung in der Meisterschaftswertung fünf Rennen vor dem Saisonende auf 55 Punkte ausbaute.

Am Samstag hatte indes noch wenig auf einen erneuten Durchmarsch von Kristoffersson hingedeutet. Nach einem aufreibenden Zweikampf mit Andreas Bakkerud (EKS-Audi) im ersten Qualifying und weiteren Schwierigkeiten im zweiten Qualifying hatte er nur auf Position neun der Zwischenwertung übernachtet.

Doch am Sonntag drehte der amtierende Weltmeister auf, gewann die Qualifyings 3 und 4 und lag am Ende in der Zwischenwertung einen Punkt vor Loeb, der im dritten Qualifying mit Mattias Ekström (EKS-Audi) kollidiert war. Im Halbfinale gelang Kristoffersson ein souveräner Start-Ziel-Sieg, und auch im Finale musste er nur kurz um den Sieg zittern.

Zuvor musste Loeb aber im Halbfinale ein kleines Drama überstehen. Nachdem er das Rennen lange angeführt hatte, fiel er im letzten Umlauf nach der Joker-Runde hinter seinen Teamkollegen Timmy Hansen zurück. Damit nicht genug. Kurz vor dem Ziel schlug Loeb in der drittletzten Kurve in die Reifenstapel ein.

Beinahe wäre dann noch Janis Baumanis (Stard-Ford) breitseits in das querstehende Auto von Loeb gekracht. Beide konnten ihre Fahrt fortsetzen und lieferten sich einen packenden Sprint in Richtung Ziellinie, wo Baumanis als Zweiter die Nase vorne hatte.

Nicht ganz zufrieden dürften Solberg und Ekström sein, die als Vierter und Fünfter im Finale das Podium verpassten. Für Baumanis und das Team von Manfred Stohl war der Einzug ins Finale, das der Lette auf Rang sechs beendete, hingegen ein Achtungserfolg.

Unglücklich verlief das Halbfinale für den bis dahin in Meisterschaft auf Rang zwei platzierten Bakkerud. Im zweiten Halbfinale war der Norweger aus der zweiten Reihe mit einem Blitzstart an die Spitze gestürmt, doch gegen Rennmitte brach die linke Hinterradaufhängung seines Audi. Bakkerud schleppte das angeschlagene Fahrzeug zwar ins Ziel, verpasste als Vierter aber den Einzug in das Finale.

Toller Erfolg für Stard

Der 7. Lauf der FIA World Rallycross Championship brachte den RX-Tross heuer erstmals nach Übersee. In der kanadischen Provinz Quebec trafen auf dem Grand Prix Kurs von Trois-Rivieres wieder die weltbesten Rallycrosser aufeinander. Mit dabei so wie im Vorjahr, das Stard Team aus Österreich mit dem lettischen Piloten Janis Baumanis, der einen Ford Fiesta zum Einsatz brachte
.
In den vier Qualifikationsläufen zeigte Baumanis etwas differente Leistungen und damit auch Resultate. In den Läufen 1 und 3 konnte er mit den Platzierungen 8 und 7 großartig mit der Spitze mithalten, in den Läufen 2 und 4 gab es kleine Startschwierigkeiten, damit hatte man in diesem Weltklassefeld keine Chance entscheidend weiter nach vor zu kommen. Trotzdem qualifizierte sich Baumanis mit der zehnbesten Leistung ziemlich klar für das Semifinale, wo er Sebastian Loeb, Timmy Hansen (beide Peugeot 208), Andreas Bakkerud (Audi S1) Kevin Hansen (Peugeot 208) und Robin Larsson (Ford Fiesta) zum Gegner hatte.

Dort hatte Baumanis einen blendenden Start, konnte vom fünften Startplatz aus Kevin Hansen überholen und in der Folge an Andreas Bakkerud und auch an Sebastian Loeb vorbeigehen. Dies bedeutete für den Letten als Zweiter des Halbfinales, sich erstmals für ein Finale zu qualifizieren.

Dort macht er einen Blitzstart und erreichte von der Aussenlinie her als Führender die erste Kurve. Dafür erhielt Baumanis vom Veranstalter einen Sonderpreis mit dem Namen Super Charge. Leider sind in der Folge alle weiteren Konkurrenten innen durchgezogen, so dass für Baumanis nur der sechste Finalplatz übrig blieb. Es siegte und das zum vierten Mal in Folge der schwedische Weltmeister Johan Kristoffersson vor Timmy Hansen, Sebastian Loeb, Mattias Ekström, PeterSolberg und eben Janis Baumanis.

Stard-Teamchef Manfred Stohl hatte natürlich Grund zum Jubel:“ Für Janis und unsere gesamte Mannschaft ist das ein schöner Erfolg und gleichzeitig auch die Anerkennung für das Bemühen, den Wagen immer bestens vorzubereiten und dadurch optimal ins Rennen zu schicken. Für Janis freut es mich besonders, er war heuer schon ein paar Mal knapp am Finale, jetzt hat es endlich geklappt.“

Kristoffersson nun 55 Punkte in Front

In der Meisterschaftswertung enteilt Kristoffersson seinen Verfolgern immer weiter. Nach sieben von zwölf Saisonrennen hat er 195 Punkte auf seinem Konto. Hochspannend ist allerdings der Kampf um Platz zwei. Dort sind mit Loeb und Timmy Hansen (jeweils 140 Punkte) sowie Solberg und Bakkerud (jeweils 139 Punkte) vier Fahrer nahezu gleichauf. Dahinter lauert Ekström mit 134 Punkten. In der Teamwertung führt PSRX-Volkswagen klar mit 334 Punkten vor Peugeot (286) und EKS-Audi (273).

Weiter geht es mit der Rallycross-Weltmeisterschaft in vier Wochen (31.08. - 02.09.2018) im französischen Loheac.

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallycross-WM: Trois-Rivières

Weitere Artikel:

Zwei Wochen nach seiner Blinddarmoperation gewinnt Carlos Sainz das Rennen in Melbourne - Max Verstappen mit Bremsdefekt k.o. - Nico Hülkenberg holt WM-Punkt

Das Saison-Highlight der Langstrecken-Rennen zweimal rund um die Uhr auf der Nürburgring Nordschleife bestätigte die ersten Saison-Ergebnisse: Die Porsche 911 GT3 sind aktuelle das Maß der Dinge, insbesondere die beiden türkisfarbenen Renner im Falken Design sowie der „Grello“ von Manthey.