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Bergrallyecup: Lödersdorf

Schagerl mit neuem Streckenrekord

Es war ein fulminanter Saisonauftakt: Bei Kaiserwetter stürmten die Fans regelrecht die Naturtribünen am Köberlberg in Lödersdorf.

Foto: H. Rieger

Die 55 Piloten dankten es mit Bergrennsport vom Allerfeinsten; einer stach ganz besonders hervor: Karl Schagerl war mit seinem VW Golf TFSI-R sowohl im Training als auch in allen drei Wertungsläufen nicht zu biegen. Mit einer Zeit von 1:24,98 holte er sich eindrucksvoll den Tagessieg und stellte dabei im ersten Rennlauf mit 42,36 Sekunden auch einen neuen Streckenrekord auf. Auf Platz zwei: der Koglhofer Bergfuchs Rupert Schwaiger, der mit seinem Porsche 911 3.5l Biturbo ans Limit ging, doch diesmal gab es an Schagerl kein Vorbeikommen; auf Platz drei: ein prächtig aufgelegter Stefan Wiedenhofer. Die Frischzellenkur und Verbesserungen am Mitsubishi Mirage R5 Evo 2 dürften dem Boliden richtig gut getan haben.

Das gilt auch für den Mürztaler Werner Karl im Audi S2R quattro, der nach einer durchwachsenen Saison im Vorjahr wieder in Topform agiert und den sehr guten vierten Platz belegte. Sensationell war einmal mehr Platz fünf für den Piregger Reinhold Taus, der seinen Gruppe A Subaru WRX STI vehement den Berg hinaufprügelte; auf Platz sechs dann der erste Zwei-Liter-Pilot Michael Emsenhuber, der seinen VW Corrado 16V sehenswert hinaufjagte. Auf Platz sieben ein weiterer Niederösterreicher: Jürgen Halbartschlager im VW Golf, dessen Formkurve weiter im Steigen begriffen ist.

Riesiges Pech hatte Bergrallye-Urgestein Felix Pailer, an dessen Lancia Delta Integrale beim Start zum ersten Rennlauf die Antriebswelle brach, "Pailix" und die Perhofer Crew tauschten das Teil in Windeseile, und obwohl nur eine serienmäßige Welle montiert wurde, reichte es noch zu Platz acht. Mit den Plätzen neun und zehn gab es ein achtbares Ergebnis für zwei Fahrer aus der "Spez. TW E1 bis 2.000 cm³", nämlich Heiko Fiausch aus Leoben im Opel Astra GSI und den Gleisdorfer Michael Wels im VW Scirocco 16V.

Klassenergebnisse

• Spez. TW. E1 über 2.000 cm³ 4WD

Karl Schagerl war im VW Golf TFSI-R beim Saisonauftakt eine Klasse für sich: Er dominierte sowohl das Training als auch die Wertungsläufe und siegte klar vor dem Weizer Stefan Wiedenhofer, der aber in seinem Mitsubishi Mirage R5 Evo 2 durchaus positiv resümierte. Zufrieden war auch der Langenwanger Audi-S2R-quattro-Pilot Werner Karl mit Platz drei. "Endlich läuft das Auto perfekt", so der Mürztaler. Pech hatte der Haslauer Felix Pailer, an dessen Lancia Delta Integrale beim ersten Rennlauf am Start die Antriebswelle brach. Mit einer serienmäßigen Welle reichte es dann doch noch für Platz vier. Eine positive Bilanz zog auch der Edelsgruber Ewald Scherr, der sich nach eineinhalbjähriger Rennpause mit seinem Gabat Ford Escort Cosworth von Lauf zu Lauf steigerte und den guten fünften Platz belegte.

• Spez. TW. E1 über 2.000 cm³ 2WD

Bergrallyeikone Rupert Schwaiger (Porsche 911 3.5l Biturbo) schloss nahtlos an die Erfolge des Vorjahres an und siegte überlegen vor Gastgeber Karl Heinz Binder, der sich im letzten Lauf mit seinem Ford Sierra RS 500 noch an Bernhard Lenz (BMW M3) vorbeischob; blitzsaubere Vorstellung von Manuel Forstenlechner auf Platz vier mit dem VW Golf 3 G60 vor einem stark fahrenden Ronald Reiß vom Veranstalterclub im Ford Escort Turbo. Karl Heinz Schauperl als neuer Fahrervertreter wurde im VW Käfer sehr guter Sechster. Drifterpilot Daniel Sailer (BMW E30) wurde trotz seiner Showeinlagen Siebenter vor Heimkehrer Christoph Rappold im BMW E36 M3.

• Spez. TW. E1 bis 2.000 cm³

Mit zwölf Teilnehmern einmal mehr die nennstärkste Klasse, wobei die Führung fast von Lauf zu Lauf wechselte: Mit einem perfekten Lauf in Durchgang drei sicherte sich Michael Emsenhuber im VW Corrado seinen ersten Klassensieg im Bergrallyecup. Für einen NÖ-Doppelsieg sorgte ein exzellent fahrender Jürgen Halbartschlager im VW Golf. Der Leobener Heiko Fiausch (Opel Astra GSI), vor dem letzten Lauf noch den Hauch von 0,06 Sekunden voran, musste sich schließlich um eine halbe Sekunde geschlagen geben und belegte Platz drei. Auf Platz vier der amtierende Cupsieger Michael Wels aus Gleisdorf im VW Scirocco, vor zwei Fahrern, deren Augenmerk auf dem Autoslalom liegt, die aber auch am Berg eine sehr starke Leistung boten, nämlich René Panzenböck im Renault Clio R3 Maxi und Patrick Mayer im 1er-Golf-16V.

Eine tolle Leistung bot der Passailer Markus Blasl, der im Opel Kadett C Coupé im ersten Trainingslauf sogar am schnellsten war. Schließlich reichte es zu einem sehenswerten siebenten Rang vor dem Tieschener Patrick Trammer, der im ersten Rennlauf zwar einen Dreher hatte, dann aber noch den guten achten Platz belegte. Der Weststeirer Werner Jud sammelte mit Platz neun wertvolle Punkte im VW Golf 2. Die Top 10 beschloss Mathias Brandl, ebenfalls in einem 2er-Golf. Helmut Fähnrich wurde im Opel Corsa B guter Elfter vor dem Gleisdorfer Georg Stix, der nach 14jähriger Rennpause sein Comeback im Renault Clio Cup gab.

• Spez. TW. bis 1.400 bzw. 1.600 cm³

Da die Starteranzahl von drei Fahrern in der Klasse bis 1.400 cm³ nicht erreicht wurde, legte man diese mit den 1600ern zusammen. Der Rottenmanner Martin Zamberger (Peugeot 106 GTI 16V) wurde seiner Favoritenrolle gerecht und siegte unangefochten vor Günter Strohmeier, der im Alfasud Platz zwei belegte und die 1400er-Division gewann. Der junge Dominik Rabl (VW Golf GTI) bewies mit Platz drei, das viel Potenzial in ihm steckt. Im Suzuki Swift GTI wurde Johann Blecha guter Vierter.

• Division A bis und über 2.000 cm³

Auch diese beiden Klassen wurden zusammengelegt. Der Piregger Reinhold Taus bewies im Subaru Impreza WRX STI wieder einmal seine Klasse, gewann die Division A über 2.000 cm³ und wurde sensationell Gesamtfünfter. Der Kaindorfer Manfred Fuchs, obwohl nur sporadisch am Start, wurde im Mitsubishi Lancer Evo 8 sehr guter Zweiter vor dem Kärntner Benjamin Duller im Mitsubishi Evo 6. Platz vier und Sieger der Klasse bis 2.000 cm³ trotz kleiner technischer Probleme am Honda Civic Type R: Helmut Harrer vor Thomas Ertl im Citroën Xsara. Der Kärntner Markus Stingl schied im Renault R11 Turbo leider wegen technischer Probleme nach Lauf eins aus.

• Division N über 2.000 cm³

Der Kärntner André Würcher, diesmal im Subaru Impreza am Start, weil der Fiat 500 Proto nach Motorschaden noch nicht einsatzbereit war, bewies, dass er auch im Gruppe-N-Auto flott unterwegs ist.

• Division N bis 2.000 cm³

Gut besetzt war diesmal die seriennahe TW-Klasse bis zwei Liter. Heimkehrer Michael Auer, dessen Volkswagen Scirocco im Neuaufbau begriffen ist, war im Honda Civic Type R nicht zu schlagen. Auf Platz zwei: der Breitenauer Wolfgang Schutting im Renault Clio Williams vor einem bestens aufgelegten Helmut Grünauer im Honda EP 3 Type R; auf Platz vier ein toll agierender Markus Raith in einen weiteren Honda Civic Type R. Guter Fünfter wurde Bernhard Riedl im Renault Clio Sport vor Alexander Sieber im Opel Astra GSI. Eine blitzsaubere Leistung bot auch der junge Thomas Großauer mit Platz sieben im Suzuki Swift Sport.

• Historisch über 2.500 cm³

Harald Neuherz bewies wieder einmal sein großes fahrerisches Können und siegte mit seinem spektakulären Audi S1 quattro vor einem stark fahrenden Reinhard Sonnleitner, der seinen VW Golf G60 vehement den Köberlberg hinaufpeitschte. Der amtierende Meister dieser Klasse, Gerald Glinzner aus Kärnten, musste sich im Porsche 911 SC hinsichtlich Platz zwei nur ganz knapp geschlagen geben. Guter Vierter im Lancia Delta Integrale wurde der Burgenländer Herbert Neubauer.

• Historisch bis 1.600 bzw. 2.500 cm³

Nach einem Jahr Rennpause bewies der Lödersdorfer Mario Krenn (Ford Escort RS 2000), dass er nichts von seinem Speed eingebüßt hat. Er siegte nicht nur in der Klasse bis 2.500 cm³, sondern war auch gesamtschnellster Pilot bei den historischen Fahrzeugen; auf Platz zwei sehr stark unterwegs der Fernitzer August Gratzer im Lancia Beta Montecarlo, vor dem schnellsten 1600er, Patrick Ulz (Alfasud TI).

• Historisch bis 1.300 cm³

Der Gleisdorfer Dominik Neumann (Mini Cooper BMC), Cupsieger 2018, war auch diesmal eine Klasse für sich und siegte ganz klar vor dem Weizer Erwin Mandl im NSU TT. Auf Platz drei: Newcomer Fabio Labner im Austin Mini Cooper 1275.

• Division E2 - SH

Wilhelm Bernhard siegte im spektakulären Puch TR 5 vor Patrick Wendolsky, der heuer einen VW Polo R1 bewegt.

Der zweite Lauf zum Bergrallyecup findet am 7. April in Pöllauberg b. Hartberg statt; Veranstalter: Pailix Motorsportclub, Felix Pailer

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