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WEC: Silverstone

Doppelsieg für Toyota - Lietz siegt in der GTE Pro

Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose-Maria Lopez setzen sich durch, Toyota feiert Doppelsieg. Richard Lietz feiert Sieg in der GTE Pro.

Foto: WEC

Toyota hat bei den 4 Stunden von Silverstone einen ungefährdeten Doppelsieg herausgefahren. Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose-Maria Lopez setzen sich beim Auftakt zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2019/20 vor den Teamkollegen Sebastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley durch.

Die beiden Toyota TS050 Hybrid brachten es trotz aller EoT-Maßnahmen fertig, alle privaten LMP1 zu überrunden. Und das, obwohl das Rennen mehrmals durch Safety-Car-Phasen unterbrochen wurde. Der Rebellion #3 von Nathanael Berthon, Pipo Derani und Loic Duval kam auf die dritte Position mit einer Runde Rückstand.

Es war kein sauberer Start-Ziel-Sieg für Toyota, weil Rebellion eine Full Course Yellow und eine SC-Phase taktisch besser nutzen konnte. Die Führung der Rebellen war aber in beiden Fällen nur von kurzer Dauer und die Toyotas zogen auf der Strecke wieder vorbei. Bittere Pille: Zehn Minuten vor Schluss musste der Rebellion #1 (Senna/Menezes/Nato) auf Rang vier liegend an die Box geschoben werden, sah aber auf Platz zehn die Zielflagge.

Toyota-intern wechselten die Positionen einige Male während des Rennens, letztlich hatte die #7 aber minimal die Nase vorn. Der Abstand auf der Ziellinie betrug 1,901 Sekunden. Toyota musste auf dem Weg zum Doppelsieg nicht nur mit mehreren Neutralisierungen, sondern auch einem heftigen Regenschauer fertig werden, bei dem man die Fahrzeuge eigentlich zu lange draußen hielt.

Ginetta kollidiert mit GTE-Pro-Ferrari

Für Ginetta gab es bereits nach 30 Minuten einen Schock, als Charles Robertson ein Rad verlor. "Das Auto hat sich gut angefühlt, aber dann gab es hinten immer mehr Bewegung. Ich dachte, ich hätte einen schleichenden Plattfuß, aber war das Rad plötzlich weg", sagt Robertson.

Nach einigen Minuten Reparatur konnte der LNT-Ginetta #5 (Robertson/Hanley/Orudschew) weiterfahren und kam als Vierter mit fünf Runden Rückstand ins Ziel. Das Schwesterfahrzeug #6 (Simpson/Jarvis/Smith) zeigte stellenweise konkurrenzfähige Zeiten, hatte aber mehrere Ausritte. Letztlich wurde es Gesamtrang 28 nach einem längeren Kiesbettaufenthalt von Ben Hanley in Luffield.

Auf dem Weg dorthin war der Ginetta G60-LT-P1 #6 noch in einen Unfall verwickelt. Opfer wurde Miguel Molina im AF-Corse-Ferrari #71 (Rigon/Bird) aus der GTE Pro, der im Regenschauer auf Slicks unterwegs war. Es kam zur Kollision im Bereich Maggotts, was das Aus für die #71 bedeutete.

"Warum will er da überholen? Das ist unmöglich! Da schauen wir nicht einmal in die Spiegel", flucht Molinas Teamkollege Davide Rigon. "Unsere Strategie war falsch, aber das haben wir nicht verdient. Ich bin sehr enttäuscht darüber."

Sieg auf Anhieb

Sie kamen, sahen und siegten: Cool Racing hat im ersten WEC-Rennen gleich einen Sieg gefeiert. Nicolas Lapierre, Antonin Borga und Alexandre Coigny holten sich den Sieg trotz einer Strafe und eines unplanmäßigen Reifenwechsels in den Schlussminuten.

Mann des Rennens war in der Anfangsphase Job van Uitert im Racing-Team-Nederland-Oreca #29. Er fuhr einen riesigen Vorsprung heraus, doch die SC-Phasen machten alles wieder zunichte. Die Taktik, Amateur Frits van Eerd am Ende fahren zu lassen, war dadurch die falsche. Der Besitzer der Jumbo-Supermarktkette musste in der letzten Runde noch den zweiten Platz abtreten, nachdem ihm der zweite Gang abhandengekommen war.

Das nutzte Thomas Laurent im Signatech Alpine #36 aus, der für sich, Andre Negrao und Pierre Ragues den zweiten Platz holte. Van Eerd, van Uitert und Giedo van der Garde wurden Dritte. Im Rennen ums beste Goodyear-Team wurde es eng zwischen dem Jackie-Chan-DC-Oreca #37 (Tung/Aubry/Stevens) und dem Jota-Oreca #38 (Gonzales/Davidson/da Costa). Nach einer Berührung kurz vor Schluss setzte sich DC Racing auf Rang vier durch.

Lietz siegt in der GTE Pro

Ferrari versuchte, den Regenschauer auf Slicks durchzustehen. Eine fatale Fehlentscheidung, die sich nicht nur im Unfall mit dem Ginetta-LMP1 manifestierte. Der AF-Corse-Ferrari #51 (Pier Guidi/Calado) - zu Beginn durch einen Reifenschaden zurückgeworfen, aber dank SC-Phasen bald wieder ganz vorn dabei - fiel dadurch hinter die beiden Porsche zurück.

Eigentlich hatte der Ferrari 488 GTE den höheren Grundspeed - zumindest im Qualifying konnten die Italiener zudem weichere Reifen fahren. Alessandro Pier Guidi lieferte sich einen sehenswerten Dreikampf mit den beiden Porsche 911 RSR und konnte die Manthey-Boliden zwischenzeitlich sprengen. Doch aus unerfindlichen Gründen brummte sich Pier Guidi selbst eine Durchfahrtsstrafe auf, die nie ausgesprochen wurde.

Somit holte Porsche ein Traumresultat gleich beim ersten Rennen für den brandneuen Porsche 911 RSR: Doppelsieg in der GTE Pro durch die #91 mit Richard Lietz und Gimmi Bruni vor der 92 mit Michael Christensen und Kevin Estre. Den dritten Platz holten mit nur 6,2 Sekunden Rückstand auf den Sieg Maxime Martin und Alex Lynn im Aston Martin #97.

In der GTE Am siegte der AF-Corse-Ferrari #83 von Francois Perrodo, Emmanuel Collard und Nicklas Nielsen vor dem Aston Martin #98 (Dalla Lana/Turner/Gunn) und dem MR-Ferrari #70 (Ishikawa/Beretta/Cozzolino), der sich in einer packenden Schlussphase in einem Dreikampf gegen zwei Porsche den letzten Podestplatz holte.

Der nächste Lauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft sind die 6 Stunden von Fuji am 6. Oktober 2019.

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