4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Cactus ohne Stacheln

Der neue, kräftig überarbeitete Citroën C4 Cactus fährt gefälliger vor als das erste Modell mit diesem Namen und polarisiert deutlich weniger.

mid/Mst

Als Citroën 2014 den C4 Cactus auf den Markt brachte, war das eine kleine Sensation. Ein Auto mit luftgefüllten Seitenpolstern ("Airbumps") - außen wohlgemerkt. Diese irgendwie kindliche Idee in Serie zu bringen, war ziemlich schräg und mutig.

Das nun vorgestellte, breit angelegte Facelift ist massentauglicher. Der neue C4 Cactus ist erwachsen geworden und hat - bis auf wenige Details - seine kindliche Verspieltheit eingebüßt. Negativ formuliert: Das Auto hat seinen Charakter verloren. Positiv: Der Cactus ist jetzt gefälliger. Ob man das gut oder schlecht findet, ist tatsächlich Geschmackssache.

Das Design ist jedenfalls glatter und letztlich so angelegt, dass es weniger Reibungspunkte für den Betrachter bietet. Die früher großflächigen Airbumps sind viel kleiner geworden und nach unten an die Seitenschweller gewandert. Geblieben ist die rundherum verlaufende Kunststoff-Kante, die Design-Merkmal und Schutz-Element zugleich ist. Und geblieben sind auch die hinteren Ausstellfenster der Türen, ein Unding für einen Fünftürer. Bei Citroën begründet man das mit der Einsparung von Gewicht und damit, dass Kunden des alten Cactus keinen Anstoß an dieser Variante genommen hätten. Mag sein, jedenfalls wirkt der Klappmechanismus fummelig und filligran, außerdem verfügt er natürlich über keine Kindersicherung.

Davon abgesehen hat Citroën innen aber vieles richtig gemacht. Denn das Interieur wirkt ordentlich verarbeitet und trotz des harten Kunststoffs nicht billig. Schönes Detail: Strukturen auf dem Armaturenbrett sorgen für Auflockerung, ebenso wie die gewählten Materialien und Farben der Sitzbezüge.

Die Sitze - für verbesserten Komfort straffer ausgerichtet - hinterlassen bei der ersten Sitzprobe einen sehr bequemen Eindruck. Nicht so gut gelungen ist der Einstieg für die Fond-Passagiere. Bei knapp 1,70 Meter Körpergröße muss man schon aufpassen, um nicht am Dachholm anzuschlagen. Und auch die Luft nach oben wird hinten dünn. Für große Mitfahrer ist hinten wenig Platz.

Das sind die Nachteile des schicken und gelungenen Designs mit der leicht nach hinten abfallenden Dachlinie. Das Dach scheint dank einer optisch unterbrochenen C-Säule zu schweben, was dem Auto etwas Leichtes verleiht. Das passt zum Gesamtkonzept.

Citroën-CEO Linda Jackson spricht von einem fliegenden Teppich. Das soll vor allem die neue Federung charakterisieren, die erstmals in Europa zum Einsatz kommt, mit progressivem hydraulischem Anschlag (Progressive Hydraulic Cushions - PHC) ausgerüstet ist und Bodenwellen sowie Straßenunebenheiten besser ausgleichen soll als herkömmliche Dämpfer.

Vorteil: Diese Technik lässt sich plattformübergreifend verwenden und könnte in Zukunft auch in Autos der anderen PSA-Konzernmarken zu finden sein. Zunächst ist sie aber exklusiv den Modellen von Citroën vorbehalten, versichert Linda Jackson.

Für Vortrieb sorgen beim 4,17 Meter langen Cactus zu Beginn drei Benziner bis 96 kW/130 PS, später sollen auch zwei Diesel-Aggregate zur Wahl stehen.

Insgesamt scheint der C4 Cactus gut gerüstet für den Wettbewerb in der Kompaktklasse. Dank seines trotz größerer Zurückhaltung extravaganten Designs, der innovativen Assistenzsysteme wie einem Tempomat, bei dem sich die Höchstgeschwindigkeit mittels Verkehrszeichenerkennung begrenzen lässt und der zahlreichen Individualisierungs-Möglichkeiten dürfte er vor allem Kunden ansprechen, die sich abseits des Mainstreams bewegen wollen, für die das Auto auch ein Statement sein soll. Das ist der C4 Cactus, nach dem Facelift allerdings ohne Stacheln.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Der späte Vogel überfährt den Wurm

Ford Ranger Raptor im Test

Die Autowelt ist im Umbruch. Und dann ist da Ford. Die hauen, vermutlich ala „wann, wenn nicht jetzt noch schnell“, die Neuauflage ihres Pick-up-Bestsellers mit dem Motor aus dem Ford GT, einem Bodykit aus Bubenträumen und dem Fahrwerk eines Baja-Rennwagens raus. Komplett vorbei am Markt? Vielleicht. Trotzdem großartig? Verflucht ja.

Geländegängiger und luxuriöser gleichermaßen

Das ist der neue VW Amarok

Er startet mit fünf Turbomotoren mit Leistungen von 110 bis 222 kW und bis zu sechs Zylindern Anfang 2023 durch und soll sowohl höhere Geländegängigkeit, auf Wunsch aber gleichzeitig auch deutlich mehr Komfort und Luxus bieten als sein Vorgänger.

Mit Diesel-Power und Retro-Design nach Europa

Das ist der neue Toyota Land Cruiser

Nachdem Toyota 2021 den neuen, nicht für Europa gedachten Land Cruiser 300 vorgestellt hat, zogen die Japaner heute das Tuch von seinem kleinerem, aber keinen Deut weniger spannenden Bruder; auch für den alten Kontinent.

"Wir sind bereit, das Offroad-Segment mit dem Fisker Ocean Force E aufzumischen!" tönt Fisker selbstbewusst im Rahmen der Enthüllung der neusten Version ihres Elektro-SUV, das ab dem vierten Quartal 2023 bereits in den Handel kommen soll.

Premiere für 7. Juli 2022 bestätigt

Vorgeschmack auf den neuen VW Amarok

Der Amarok ist der Premium-Pickup von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN). Das neue Modell feiert am 7. Juli 2022 seine Digital-Premiere und zeigt sich damit der Welt im Live-Stream erstmals unverhüllt und ohne Tarnung.

Mehr Luxus, vier V6-Antriebe

VW Touareg Facelift präsentiert

Um das aktuelle Flaggschiff aus Wolfsburg auch weiterhin konkurrenzfähig zu halten hat VW dem Touareg ein Facelift verpasst, bei dem im Grunde keine der in so einem Fall zu erwartenden Veränderungen ausblieb. VW legte also sowohl beim Design, als auch bei der verbauten Technologie und den Antrieben Hand an und verspricht, den Touareg damit besser gemacht zu haben als je zuvor.