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Very unbritish

Land Rover macht deutlich, dass es nicht viel Veränderung braucht. Die automobilen Speerspitzen wurden einfach nur schärfer geschliffen.

Rainer.Behounek@motorline.cc

Der Range Rover Evoque ist kontrovers, polarisierend, atemberaubend, klein aber viel wichtiger: nur der letzte Teil der Land Rover Familie, die seit mehr als 30 Jahren den Kunden genau das gibt, was sie brauchen: kompromisslose Autos für kompromisslose Menschen.

Damit der brandneue Schönling den anderen Modellen nicht die Show stiehlt, haben die Engländer die Palette überarbeitet.

Defender, Discovery, Range Rover und Range Rover Sport überarbeiten, eine gute Idee? Eine sehr gute! Außen merkt man die paar Gimmicks kaum (Kühlergrillumrandungen sind schwarz), unter der Motorhaube geht’s aber rund.

Defendrös

Im Defender schlägt ein neues Herz, ein 2,2 Liter Dieselmotor (bisher 2,4 Liter). Der verpasst dem Steinbock die exakt gleichen Werte wie bisher, also 122 PS und 360 Nm. Das neue Aggregat ermöglicht es dem Defender aber, eine bis dahin unerreichte Hürde zu meistern: die Euro 5 Norm.

Hinzu kommt ein ruhigeres Fahrverhalten – auch und vor allem auf befestigten Straßen. Innen fühlt man sich nach wie vor 20 Jahre zurück versetzt, anders darf es aber in einer Geländewagen-Ikone auch nicht sein.

Wer Land Rover kauft, kauft Bergpässe, Flussbeete, Wüsten und die Innenstadt gleich mit, denn speziell im Defender sind die Geländeeigenschaften unglaublich. Hierzulande gibt es wenig Orte, die der Defender nicht erreichen kann, unermüdlich und erstaunlich einfach kämpft er sich durch jedes noch so unwegsame Gelände.

Eine Watttiefe von 500 mm, 45 Grad Steigfähigkeit und ein Böschungswinkel vorne von bis zu 49 Grad, garantieren sicheres Ankommen, immer und überall. Den Defender gibt es ab 26.100 Euro

Let’s Disco!

Der Discovery war schon immer der vielleicht sympathischste unter den Land Rover. Die Form ist vereinnahmend bullig, durch die kantigen Flächen hat er dennoch einen Hauch Nutzfahrzeugcharakter, wobei im Inneren nicht die Spur davon zu sehen ist.

Typisch edel, typisch herrschaftlich, typisch upper class geht’s auch im Discovery zu, die wichtigste Erneuerung ist aber auch hier nicht sichtbar. Ein neuer Motor gesellt sich dem Sortiment hinzu, ein 3,0 Liter Twinturbodiesel mit 256 PS und gewaltigen 600 Nm.

In Kombiniert mit einer völlig neuen Achtgangautomatik ist das einzige, das auf der Strecke bleibt, der Verbrauch. Kombiniert gehen sich 8,8 Liter aus. Die zweite Variante leistet nach wie vor 211 PS, verlor aber an CO2-Emission, statt 243 Gramm emittiert der Discovery nur mehr 224 Gramm. Ab 57.670 Euro ist man dabei.

Range Extended

Die Flaggschiffe des Land Rover Konglomerats bilden der Range Rover und der Range Rover Sport. Wie beim Discovery gibt’s auch hier einen neuen Antriebsstrang, der beide noch wettbewerbsfähiger machen soll.

Das „Sport“ im Range Rover Sport darf nach wie vor nicht wortwörtlich genommen werden. Auch wenn das Fahrwerk eine Nuance härter ist, steht der Sport den anderen Modellen in Sachen Geländegängigkeit um absolut nichts nach (die Plattform teilt sich der Sport übrigens mit dem Discovery).

Möglich macht das das Terrain Response System, das je nach Untergrund die notwendigen Arbeiten übernimmt, die im Defender noch manuell getätigt werden müssen.

Und während der Defender die Mutter Natur regelrecht in den Innenraum bittet um den Insassen Windgeräusche, Fahrbahnunterschiede und dergleichen in Echtzeit und ungefiltert näher zu bringen, gestaltet sich die knochenharte Berg- und Talfahrt im Range Rover und im Range Rover Sport so angenehm, wie in keinem anderen Fahrzeug. Würde es keine Fenster geben, durch die man das Szenario beobachten kann, man könnte meinen, man säße im Wohnzimmer.

Im Range Rover Sport verrichten die gleichen Aggregate wie im Discovery ihre Arbeit, also ein 3,0 Liter Diesel mit wahlweise 256 PS und 211 PS – ebenfalls kombiniert mit einer effizienten Achtgangautomatik.

Beim Range Rover wurde äußerlich nachgebessert. Jetzt sind die Türgriffe in Wagenfarbe erhältlich, die Kühlergrilleinfassung ist schwarz, auf den Nabenkappen der neuen 20 Zoll-Leichtmetallräder prangt das Range Rover Logo.

Den Antrieb übernehmen nach wie vor mächtige V8, auf der Dieselseite ein 4,4-Liter mit 313 PS und 700 Nm, auf der Benzinseite der eindrucksvolle 5,0-Liter Kompressormotor mit 510 PS und 625 Nm.

Der Range Rover Sport schlägt mit mindestens 68.680 Euro zu Buche, der große Range Rover mit 107.080 Euro.

No Chelsea Tractors

Auch wenn die Modelle äußerlich aufgehübscht wurden und effizientere Motoren bekommen haben, Defender, Discovery, Range Rover und Sport sind allesamt noch immer so geländegängig wie Himalayasherpas - kein Dahergerede sondern Erfahrungswert.

Ob glattes, nasses Gras, rutschiger Schlamm oder große, spitze Steine im oben erwähnten Flussbett, jedes der Fahrzeuge meisterte die Prüfungen mühelos, was die Fahrt durch die schottischen Lowlands bewies. Die Flotte wurde jeden Berg, jeden Hang und jeden Untergrund rauf und runter gejagt und das einzige was zurückblieb, war ein von oben bis unten eingesautes Auto und ein Lächeln.

Das verging dem Redakteur übrigens kurz als er ausstieg um Außenaufnahmen zu machen. Jetzt weiß er: da wo Land Rover fahren können, müssen noch lange keine Menschen gehen können… geschweige denn stehen.

Heute wie vor 30 Jahren, Defender, Discovery, Range Rover und Sport lassen einen nie im Stich, da geht vorher die Welt unter… und selbst da fährt man dann einfach wieder rauf.

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