Subaru XV - schon gefahren | 13.12.2011
Weidmanns Cross
Nun kommt also auch Subaru mit einem Crossover. Gemeinhin ist sie die Marke der Jäger und Förster, die den Forester oder den Legacy lieben.
Unter anderem, weil diese Autos mindestens ebenso treu und zuverlässig sind wie der eigene Hund. Zudem schätzen Waidmänner Begriffe wie Nutzwert und Vielseitigkeit mehr als Styling, Design und modischen Chic.
Vor allem mit Letzterem soll der XV - die Initialen stehen für Crossover Vehicle - punkten. Subaru bringt ihn ab März als komplett neues Modell auf den Markt und will damit eine völlig andere Kundschaft ansprechen. Junge urbane Menschen mit, wie es die Marketing-Strategen gern formulieren, "aktivem Lebensstil".
Mit anderen Worten: Mountain-Bikes oder Gleitfallschirme hinten rein und ab in die Berge. Die dazu passende 4x4-Technik trägt jeder XV serienmäßig unterm Bodenblech. Schließlich bezeichnet Subaru sich selbst als "weltgrößten Hersteller von allradgetriebenen Pkw".
VW, Ford, Nissan und Co. als Ziel
Mit 4,45 Metern Länge positionieren die Japaner ihren Crossover etwas unterhalb des Forester und fahren somit gegen etablierte Konkurrenten wie VW Tiguan und Ford Kuga. Mehr jedoch, wie Subarus Managing-Director Tom Takenaka sagt, gegen Nissan Qashqai, Hyundai iX35 und Mitsubishi ASX.
Von diesen unterscheidet sich der XV am meisten durch seine Motoren. Es sind Boxer. Neben Porsche setzt nur noch Subaru diese besonderen Triebwerke in einen Pkw ein und dies, als Einziger auf der Welt auch beim Diesel.
Bekannt ist der laufruhige Boxer-Selbstzünder schon aus den Modellen Impreza, Forester und Legacy. Wie dort leistet der Zweiliter-Motor auch im XV 109 bzw. 147 PS und schickt bis zu 350 Newtonmeter Drehmoment zu den Rädern. Allerdings wirkte bei einer ersten Testfahrt mit dem XV der Diesel ein wenig lauter als in den anderen drei Modellen, zumindest beim Beschleunigen in den unteren Gängen.
Dynamischer Motor
Ansonsten gefällt das Triebwerk durch gute Elastizität aus niedrigen Drehzahlen. Auf die versprochenen 5,6 Liter Durchschnittsverbrauch (gilt für beide Leistungsvarianten) sind wir allerdings nicht gekommen. Weniger als 6,4 Liter wollte uns der Bordcomputer auch nach gemächlicher Überlandfahrt nicht anzeigen.
Alternativ bietet Subaru für den XV einen Benziner an, dessen 1,6-Liter-Boxer eine brandneue Entwicklung darstellt. Mit 114 PS wirkt der Crossover im alltäglichen Verkehr nicht untermotorisiert, verlangt aber schon häufiger den Griff zum Schalthebel, wenn es zügiger voran gehen soll.
Diesel nur mit sechs Gängen
Das Fünfganggetriebe des Benziners lässt sich übrigens sehr leicht und exakt schalten. Optional ist der Benzin-XV auch mit der stufenlosen CVT-Automatik erhältlich. Diesel-Motorisierung gibt es dagegen nur mit sechs manuellen Gängen.
Zeigt sich Subarus neuer Crossover äußerlich sportlich und recht muskulös, so glänzt sein Cockpit umso mehr mit einer klaren Gliederung, einer übersichtlichen Instrumentierung und einer einfachen Bedienung. Weder stören verspielte Dekor-Elemente noch eine Überfrachtung mit Schaltern.
Die Materialien fassen sich gut an, Verarbeitung, Raumgefühl und Sitzkomfort geben keinen Anlass zu Kritik. Genügend Ablagen nehmen Getränkeflaschen und Kleinkram auf.
Auch im Fond genießen Passagiere eine für die Größe des Autos üppige Knie- und Kopffreiheit. Und hinter ihnen bleibt noch Platz für 450 Liter Gepäck. Bei umgelegten Sitzlehnen (liegen leider nicht ganz flach) passen bis zu 1.270 Liter in den Subaru XV.