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Der Berg brüllt

Wenn es um die sportlichen Spitzenmodelle bei Audi geht, ist die Quattro GmbH die richtige Adresse. Die nimmt jetzt den Q3 unter ihre Fittiche.

mid/tl

Bislang konzentrierte sich der hauseigene Veredler ausschließlich um die A-Baureihen. Mit dem Ingolstädter Sportabzeichen "RS" versehen, markieren die Modelle die jeweils höchste Leistungsstufe einer Baureihe. Nun ist die RS-Sportversion im ersten Q-Modell verwirklicht. Mit dem neuen, 228 kW/310 PS starken RS Q3 ist es dann über ein Dutzend Alpenpässe in Österreich gegangen.

Der Q3 ist Audis erfolgreicher Beitrag zu den SUVs der Mittelklasse. Die Premiumangebote in diesem Segment teilen sich weiterhin der BMW X3 sowie der Mercedes GLK. Seit sich die Quattro GmbH den 4,41 Meter langen Allradler vorgenommen hat, nimmt der RS Q3 vorerst eine Alleinstellung ein: Denn weder die schwäbische Edelabteilung von AMG noch die M GmbH von BMW können derzeit einen adäquaten Wettbewerber für den RS Q3 ins Feld führen.

Abgesehen von den mächtigen 19-Zöllern aus Leichtmetall mit zeitgeistiger Schwärzung der Radspeichen, verzichtet der RS Q3 auf einen betont sportlichen Auftritt. Grill mit Wabengitter, die RS-Stoßfänger, Diffusor und Heckschürze geben sich dezent bis edel. Der Innenraum schließt sich nahtlos an. Ausgezeichnete Sportsitze mit mannigfaltigen Verstellmöglichkeiten und mit feinem Leder überzogen, überzeugen nicht nur mit gutem Seitenhalt für Oberkörper und Oberschenkel, sondern auch mit einer straffen Polsterung. Das Platzangebot im Fond ist recht knapp, dem Einsatz als Familienkutsche steht auch der überschaubare Gepäckraum mit 356 Liter Volumen entgegen.

Beim Aktivieren des Startknopfs kommt es zu einem Déjà-vu. So sonor und unverwechselbar hat kein Audi Quattro seit den seligen Zeiten des Ur-Quattro von 1980 geklungen. Für den RS Q3 haben die Entwickler den Reihenfünfzylinder mit 2,5 Liter Hubraum genommen, der sich bereits im Audi TT RS mit sportlichem Lorbeer dekorieren durfte. 228 kW/310 PS im RS Q3 übertreffen sogar den legendären Sport-Quattro von 1983 um vier PS.

Zwischen Klagenfurt und Innsbruck darf der durchzugsstarke Direkteinspritzer mit Turboaufladung den RS Q3 über 800 Kilometer treiben: Unter anderem geht es über die Nockalmstraße, die Turracher Höhe, den Sölkpass, die Großglockner-Hochalpenstraße, den Valparola-Pass und den Brennerpass. Den Ruf des Berges lässt der RS Q3 nicht zweimal ertönen. Mit Dampf aus allen Lebenslagen schiebt der sympathische Brummbär über die steilsten Anstiege wie ein Sportwagen. Der variable Allradantrieb mit hydraulisch betätigter Lamellenkupplung lässt beim Beschleunigen aus engsten Biegungen kein Quäntchen Antriebskraft verpuffen.

Den Spaßfaktor erhöhen die zielgenaue elektromechanische Zahnstangenlenkung und die verstellbare Fahrzeugabstimmung im Dynamik-Modus. Auf den Bergab-Passagen kann sich die üppig dimensionierte Bremsanlage in Szene setzen. Gelochte Scheiben mit 365 Millimetern Durchmesser an der Vorderachse und Achtkolben-Bremszangen geben sich auch nach extremen Belastungen ermüdungsfrei. Auf Landstraßen und kurzen Autobahnverbindungen gibt der RS Q3 das handzahme Alltagsauto, das nunmehr im Komfort-Modus geräuscharm und gelassen die Kilometerchen frisst wie die Couch-Potato ihre Jumbo-Tüte Kartoffelchips. So lässt es sich höchst angenehm zwischen Flensburg und Oberammergau pendeln.

In diesen moderaten Phasen der Teststrecke bleibt Zeit, sich über die makellose Verarbeitung des RS Q3 zu erfreuen, über die einfache Handhabung und die Übersichtlichkeit von Instrumenten und Bedienungselementen. Zum Grundpreis von 65.750 Euro liefert Audi unter anderem Einparkhilfe, ein ordentliches Soundsystem oder Xenon-Plus-Licht. Natürlich darf es gerne mehr sein, wenn der Kunde sich durch die traditionell üppige Optionsliste klickt.

Nach 800 Kilometern über die schönsten österreichischen Alpenpässe mit gefühlten 5.000 Kurven hat der RS Q3 sich mit einer makellosen Vorstellung in die Welt der Schönen und Reichen eingeführt. Ab November versorgt die Audi-Händlerschaft jeden mit dem passenden Sportgerät, der den Ruf der Berge ebenfalls nicht aus dem Ohr bekommt.

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