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Nachgeschärft

Porsche schickt eine kräftig überarbeitete Version des Cayenne auf die Straße und ins Gelände, um den Aufwärtstrend weiter zu stärken.

Rudolf Huber/mid

Die Tendenz geht eindeutig nach oben. 276.000 Exemplare des ersten Porsche Cayenne wurden von 2002 bis 2010 verkauft. Von der zweiten Generation waren es in vier Jahren schon 303.000 Exemplare. Jetzt schicken die Stuttgarter eine kräftig überarbeitete Version ihres wichtigsten Volumenmodells auf die Straße und ins Gelände.

Das mit dem geschärften Design gehört zu jeder Überarbeitung dazu. Zweifelsohne kommt der neue Cayenne noch ein bisschen knackiger und dynamischer rüber als in der vorherigen Form. Aber er ist auf alle Fälle sofort als das große Porsche-SUV zu erkennen - vor allem an den Vier-Punkt-Tagfahrleuchten und ihrem Pendant bei den Bremsleuchten.

Wichtiger ist aber zweifellos ein anderes Thema: Dass nämlich alle Motoren zum Teil deutlich mehr Leistung und Drehmoment bringen. Und gleichzeitig weniger verbrauchen.

Besonders spannend sind sicher zwei Motorisierungen: Erstens die im Cayenne S E-Hybrid, in dem ein aufgeladener Dreiliter-V6-Benziner und eine Synchron-E-Maschine auf eine Systemleistung von 416 PS kommen. Damit ist der Standardsprint in 5,9 Sekunden erledigt. Bei 243 km/h ist Schluss, der (theoretische) Normverbrauch liegt bei 3,4 Litern. Der erste Plug-in-Hybrid im Segment schafft 18 Kilometer bis 36 Kilometer rein elektrisch, dank der Lithium-Ionen-Batterien mit 10,8 kW/h.

Ganz neu aus dem Macan implantiert ist die Maschine des Cayenne S. Der 3,6-Liter-Biturbo-V6 ersetzt den bisherigen V8-Sauger. Und stellt ihn ziemlich deutlich in vielen Belangen in den Schatten: Die Leistung liegt mit 420 PS um 20 PS darüber, das Drehmoment wuchs um 50 Nm auf 550 Nm, der Normverbrauch sank um fast einen Liter auf knapp unter zehn Liter pro 100 Kilometer.

In Aktion hält der S-Motor, was die Papierform verspricht: Er drückt die Passagiere ordentlich in die Sitzpolster (auf Wunsch jetzt auch im Fond belüftet), läuft extrem kultiviert und hält sich auch akustisch zurück.

Fans lautstarker Motoren-Symphonien könnten davon enttäuscht sein. Dafür entschädigen die Fahrleistungen: 5,5 Sekunden für den Standard-Sprint und eine Spitze von 259 km/h sind in dieser Wagenklasse durchaus beachtenswert.

Außerdem im Angebot beim feingeschliffenen Porsche Cayenne: Beim Turbo stieg die Leistung ebenfalls um 20 PS auf jetzt 520 PS, das Drehmoment um 50 Nm auf jetzt 750 Nm. Das macht ihn bis zu 279 km/h schnell.

Etwas zurückhaltender treten die Diesel-Versionen auf: Die Basis mit Sechszylinder bringt es jetzt auf 262 PS (plus 17) und eine Spitze von 221 km/h, die S-Version mit 4,2-Liter-Achtzylinder liefert 385 PS und die Wucht von 850 Nm. 8,0 Liter beträgt der Normverbrauch, 252 km/h die Spitzengeschwindigkeit.

Möglich wurden die Verbrauchsreduzierungen durch eine ganze Reihe von Effizienz-Maßnahmen: Das Segeln ist jetzt in allen Cayenne möglich, die Start-Stopp-Funktion greift früher, das Thermo-Management wurde zugunsten einer kürzeren Aufheizphase verbessert.

Mehr Komfort und gleichzeitig mehr Sportlichkeit? Diese vermeintlichen Gegensätze sollen eine neue Fahrwerksabstimmung, optimierte Aufhängungspunkte und neue Lager an den Querlenkern zusammenführen.

Zu haben ist der neue Cayenne mit Stahl- und Luftfederung und mit dem Porsche Active Suspension Management (PASM). Mit Letzterem lassen sich je nach Einsatzzweck und Gemütsverfassung die Fahrprogramme Comfort, Sport und Sport Plus ansteuern.

Der Plug-in-Hybrid ist serienmäßig mit PASM ausgerüstet, der Turbo hat die Luftfederung serienmäßig. Für alle anderen Versionen ist sie optional zu haben. Ihre Niveauregulierung hält sechs Fahrzeughöhen parat, je nach Einsatzzweck und Untergrund.

Der darf durchaus auch etwas unebener ausfallen, denn der Cayenne ist kein Boulevard-Offroader, sondern schlägt sich auch auf grobem Geläuf mehr als wacker.

Eine maximale Wattiefe mit Luftfederung von 55,5 Zentimetern ist ein Indiz für ordentliche technische Voraussetzungen. Oder die Böschungswinkel vorne und hinten von 25,8 Grad und 23,4 Grad.

Was ist sonst noch neu? Zum Beispiel die Bi-Xenon-Scheinwerfer für sämtliche Modelle. Der Turbo leuchtet mit LED-Hauptscheinwerfern samt dynamischer Fernlicht-Kontrolle. Die optionale heizbare Frontscheibe verzichtet auf Heizdrähte und ist stattdessen mit einer sehr dünnen Heizfolie ausgestattet.

Kein neues oder überarbeitetes Automobil ohne mehr Assistenzssysteme. Beim Cayenne ist das zum Beispiel der schnelle und simple Zugriff auf diverse Fahrzeugdaten und die Steuerung einiger Funktionen per Smartphone-App. Ab Ende des Jahres ist auch ein Park-Assistent zu haben, der eine Rundum-Aufnahme des Wagens ins Display am Armaturenbrett liefert.

Vor das Cayenne-Fahren hat Porsche wie üblich gepfefferte Verkaufspreise gesetzt. Los geht es in Österreich bei 78.688 Euro (Deutschland: 66.260 Euro) für das EInstiegs-und Volumensmodell Cayenne Diesel, der brandneue S E-Hybrid kostet 84.759 Euro (D: 82.087 Euro) und der Turbo mindestens 166.314 Euro (D: 128.378 Euro).

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