Neuer SsangYong Rexton - erster Test | 16.11.2017
Weichgespült
Der neue SsangYong Rexton rollt jetzt zu den Händlern - optisch weniger polarisierend, auf 4,85 Meter gewachsen und mit 181 Diesel-PS bestückt.
mid/som
Ein Blick auf das Preisschild des neuen Rexton, des großen SUV von SsangYong, macht immer noch Freude, obwohl die Koreaner beim Preis im Vergleich zum Vorgänger ganz schön die Euro-Schrauben angezogen haben.
Mindestens 32.900 Euro (Deutschland: 30.990 Euro) sind fällig. 2.500 Euro extra, wenn die Gänge automatisch gewechselt werden sollen und 2.000 Euro wenn es Allrad sein darf. Aber zugegeben: Selbst wenn es am Ende des Tages bei Vollausstattung über 40.000 Euro sein sollten, ist das vor allem mit Blick auf die Konkurrenz ein durchaus vertretbarer Preis.
Richtig herausragend am 2,2 Tonnen schweren Rexton ist seine maximale Anhängelast von 3,5 Tonnen, auch wenn man einen C-Führerschein benötigt um diese ausnützen zu können. Dass der lediglich in einer Motorisierung zur Verfügung stehende SsangYong Rexton mit seinem 2,2 Liter großen Reihenvierzylinder-Dieselaggregat gepaart mit einer kaum spürbaren Sieben-Gang-Automatik - kommt von Mercedes-Benz - und dem sorgenfrei funktionierenden Allradantrieb mit einer Ausreizung dieser Massenbewegung keinerlei Probleme hat, ist leicht zu glauben. Die Lenkung legt dem ganzen ebenso keinen Stein in den Weg. Sie ist leichtgängig und ermöglicht ein gemütliches Dahingleiten.
Auch neben dem Aushängeschild maximale Anhängelast zeigt sich der bei rasanter Autobahnfahrt ein wenig laut daherkommende Koreaner durchaus wettbewerbsfähig. Nichts knarzt und nichts zwickt. Auch die bis zu fünf Hinterbänkler haben keinerlei Bedenken ob ihrer Kopf- oder Beinfreiheit.
Der Asiate im heutzutage nur noch selten anzutreffenden Leiterrahmen-Kleid scheint tatsächlich in Europa angekommen. Das beweist nicht zuletzt auch seine Außenhaut. Mit 4,85 Metern Länge überragt der Rexton seinen Vorgänger um satte 8,5 Zentimeter und ist durch den neuen Chefdesigner Myung-Hack Lee regelrecht weichgewaschen worden. Und das so richtig.
Weiche Formen, die von vorn ein wenig an einen Hyundai Santa Fe erinnern und von hinten an gleich mehrere Konkurrenten zugleich, wirken gefällig.
Daher dürfte es der um 100 Kilogramm schwerer gewordene Rexton zumindest beim Thema Design etwas leichter haben, potenzielle Kunden vom Kauf zu überzeugen. Die Frage ist natürlich: Will ein SsangYong-Kunde das überhaupt?
Wurde ihm doch jahrzehntelang ein hohes Maß an unumstößlichem Selbstbewusstsein und bewusster Abgrenzung nachgesagt, da die Fahrzeuge bislang ja nicht gerade zu den optisch beliebtesten gehörten. Nunmehr haben sich die Südkoreaner eine große 169.000 unter den Begriff Stückzahlen auf die Agenda 2017 geschrieben. 60.000 davon sollen auf den Export entfallen.
Damit der in sechs Farben erhältliche SsangYong Rexton auch in Europa das eine oder andere Stadtbild ziert, wurde vor allem im Interieur nachgewürzt. Dazu gehören zum einen der 9,2 Zoll große Bildschirm in der Mittelkonsole, über den nun Apple CarPlay und Android-Auto genutzt werden können. Außerdem ab der zweiten von drei Ausstattungsvarianten Ledersitze.
Zu den Sicherheitssystemen zählen ein Notbrems- und ein Fernlicht-Assistent, eine kameragestützte Verkehrszeichenerkennung sowie ein Kollisionswarner. Von einem Benzinmotor können Rexton-Kunden allerdings nach aktuellem Stand weiterhin nur träumen - oder ihn sich einfach herbeihexen?