Honda CR-V 2.0i Executive – im Test | 05.07.2004
Fahren & Tanken
Nicht viel Neues gibt es an der Motorenfront, das Diesel-Aggregat aus dem Accord lässt noch etwas auf sich warten. Die Qual der Wahl entfällt, lediglich ein einziges Triebwerk steht zur Verfügung.
Es handelt sich dabei um den bekannten und bewährten 2.0 Liter iVTEC-Motor mit 150 PS, der Reihen-Vierzylinder geht unaufgeregt und trotzdem bestimmt zu Werke. Mit 192 Nm maximalem Drehmoment spielt sich das Aggregat natürlich nicht gerade, immerhin müssen über eineinhalb Tonnen bewegt werden.
Dennoch sind die Fahrleistungen ganz ordentlich, mit 177 km/h (theoretischer) Höchstgeschwindigkeit und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 10,1 Sekunden ist man immer recht flott unterwegs, der Motor dreht – Honda typisch – freudig hoch und erreicht seine maximale Leistung erst bei 6.500 U/min.
Extreme Fahrleistungen sind aber sowieso nicht vonnöten. Das Fahrverhalten des hochbeinigen Allradlers ist zwar sehr sicher, komfortabel – aber nicht übermäßig sportlich. Schleichen braucht man deshalb trotzdem nicht: Langgezogene Autobahnkurven werden anstandslos durchzirkelt und auch Überland kommt keine Langeweile auf.
Wenn es aber sehr flott sein soll, ist es besser, einen Wagenwechsel vorzunehmen. Bei schnellen Richtungsänderungen neigt der CR-V nämlich zu leichten Lastwechselreaktionen, schaukelt sich ein wenig auf – und ein ESP gibt es nicht, auch nicht gegen Aufpreis.
Die positive Seite des relativ weichen Fahrwerks ist der tolle Komfort, auf Langstrecken oder auf schlechten Straßen schmeichelt der Honda seinen Insassen mit angenehm ruhigen, „rüttelfreien“ Fahrverhalten, dazu passt auch die leichtgängige, exakte Lenkung und die tadellose Schaltung.
Für den gelegentlichen Ausflug abseits der befestigten Straßen – so ihn der CR-V-Käufer überhaupt unternimmt – steht das „Dual-Pump-Allradsystem“ von Honda Gewehr bei Fuß. Das System – eine Art aktive Visco-Kupplung – greift automatisch ein, wenn der Antrieb aller vier Räder notwendig wird und leitet dann einen Teil der Kraft automatisch an die Hinterräder weiter.
Das Non-Plus-Ultra ist ein solcher Allradantrieb natürlich nicht, für gelegentliche Alm-Ausflüge oder - gerade in unseren Breitengraden nicht unwichtig - im Winter bei Schneefahrbahn, hilft auch dieses Allrad-Light-System ganz gut.
Noch zwei Dinge haben sich seit unserem letzten Test nicht geändert. Erstens: Der Testverbrauch kommt ziemlich genau dem nahe, was Honda in seiner Werksangabe (9,1 Liter) definiert, in unserem Fall genehmigte sich der CR-V 9,5 Liter auf 100 Kilometern.
Und zweitens: Alles wartet auf den erwähnten Diesel, noch immer. Honda hat ja jetzt bereits ein passendes Aggregat im neuen Accord sehr erfolgreich laufen, die Qualitäten des Selbstzünders dürften bereits hinlänglich bekannt sein. Bleibt nur noch die Frage: Wann dieselt es auch im CR-V?