BMW X3 2.0d - im Test | 03.02.2005
Innenraum
Kleiner Bruder, ganz groß – so lautet die Überschrift dieses Testberichts. Das kommt nicht von ungefähr. Innen bietet der BMW X3 nämlich beinahe so viel Platz wie der größere X5. Vorne schmiegen sich lediglich die ausgezeichnet konturierten Sportsitze, die durch ihre zahlreichen Verstellmöglichkeiten optimal einstellbar sind, eng an Fahrer und Beifahrer an, sonst geht es gar nicht beengt zu. Dasselbe gilt für die hintere Sitzreihe, wo groß gewachsene Mitfahrer bequem Platz finden, selbst wenn es drei Passagiere sein sollen.
Dahinter nimmt der Laderaum über eine angenehm niedrige Ladekante bis zu 480 Liter Gepäck auf, massive Verzurrschienen mit vier kinderleicht verstellbaren Ösen ermöglichen ein sicheres Fixieren sperriger Güter. Die Laderaum-Abdeckrollo schützt nicht nur etwaige Wertgegenstände vor neugierigen Blicken, in ihrer Aufrollvorrichtung ist auch ein Gepäckraum-Trennnetz enthalten, dass Koffer, Einkaufssackerl oder Hunde vor dem Freiflug in die erste Reihe bewahrt…
Wem so zu wenig Platz ist, der kann die Rückbank 60:40 geteilt nach vor- bzw. umklappen und erhält dadurch eine beinahe völlig ebene Ladefläche (bis 1.560 Liter). Mittels der Verzurrschienen kann sogar ein Fahrradträger (original BMW-Zubehör) für zwei Bikes im Kofferraum fixiert werden, auch das Gepäckraum-Trennnetz bleibt trotz vorgeklappter Rückenlehnen voll funktionsfähig.
Viele praktische Details also – deshalb wundern wir uns gleich doppelt, warum die Mittelarmlehne bzw. das Staufach darunter so unpraktisch zu erreichen ist: Der Klapp-Mechanismus ist mit eigenartigen Rasten ausgestattet, das Öffnen der Mittelkonsole geht daher nur äußerst schwerfällig und ruckartig vor sich.
Dafür versöhnen Ergonomie und Haptik, wie von BMW gewohnt. Alle Knöpfe, Regler und Schalter lassen sich kinderleicht und logisch bedienen, die Instrumente sind mühelos abzulesen, die verwendeten Materialien tadellos, die Stoffbezüge der Sitze angenehm und gut verarbeitet. Auch die restliche Verarbeitung kann überzeugen – bis auf eine Ausnahme: In unserem Testwagen machte sich zwischen 2.500 und 3.000 Touren ein äußerst unangenehmes Brummen in der Mittelkonsole bemerkbar. Wohl ein einmaliges Problem, das wir daher nicht überbewerten wollen, bei Testwagen-Retournierung wurde jedenfalls umgehende Behebung versprochen. Ein Extra-Lob hat sich dagegen der Regensensor verdient: Er beweist bei Schlechtwetter, dass er zu den besten seiner Art gehört und glänzt durch gut dosierte Arbeit, ganz im Gegensatz zu seinen meist übermotivierten Zeitgenossen.