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Welcher Brennstoff ist besser?

Wir stellen anhand zweier Audi Q3 die Frage: Was ist empfehlenswerter, der 177 PS starke Diesel oder der 170-PS-Benziner?

Text & Fotos: Manfred E. Winter, Herausgeber audi4ever.com

Für alle Fans der sogenannten Sports Utility Vehicles wurde dieses Mal der Audi Q3 in zwei unterschiedlichen Konfigurationen getestet, wobei der Schwerpunkt der Betrachtung die ewig währende Diskussion zwischen Diesel und Benziner ist.

Der Q3 baut auf derselben Plattform wie der Audi A3 8P und doch bietet er ein Fahrgefühl und Fahrverhalten, welches unterschiedlicher nicht sein könnte. Hauptvorteil eines SUV ist, dass man im Straßenverkehr eine höhere Sitzposition einnimmt und somit eine bessere Übersicht bewahren kann. Doch eben diese erhöhte Position birgt unmittelbar Nachteile, die wir uns in weiterer Folge auch ansehen werden.

Doch zuerst wollen wir die beiden Kandidaten etwas genauer vorstellen. Getestet wurden ein Audi Q3 2,0 TFSI mit 170 PS, serienmäßigem Allradantrieb "quattro" und 6-Gang Handschaltung (36.360 Euro) und ein Audi Q3 2,0 TDI mit 177 PS, ebenfalls "quattro" und optionaler 7-Gang "s-tronic" (Preis: 40.600 Euro). Der Diesel war zudem mit den sportlichen s-line-Zutaten innen und außen gesegnet.

Der Basispreis ist beim Diesel um 1.860 Euro höher, jedoch schlägt der Aufpreis für die 7-Gang s-tronic mit zusätzlichen 2.380 Euro zu Buche.

Der erste Kandidat ist der Benziner

Vom Motor hört man im Innenraum des Benziners erwartungsgemäß keinen Mucks. Die Beschleunigung ist mit 170 PS recht ordentlich und der Motor hängt auch schön am Gas. Einzig das Getriebe fällt negativ auf, da es - zumindest im Testfahrzeug - etwas hakelig war und auch an die Position des Schaltknaufes muss man sich im Vergleich zu einem A3 erst gewöhnen.

Auf der Autobahn konnte der 2,0T zeigen, was in ihm steckt, und bis zur normalen Reisegeschwindigkeit in Österreich zieht das Fahrzeuge auch wirklich gut durch. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 212 km/h angegeben.

Mit Standardfahrwerk ist der Q3 recht anfällig auf Seitenwind. Hier muss man dem Vorteil der erhöhten Position Tribut zollen. Auch schnelle Kurven vermag das Fahrzeug aufgrund des hohen Schwerpunktes und des vornehmlich auf Komfort ausgelegten Fahrwerks weniger zügig zu nehmen als ein A3.

Mit dem Gasfuß lässt sich der Verbrauch bei einem Turbobenziner extrem steuern. Sowohl nach unten als selbstverständlich auch nach oben. Im Test liefen bis zu 12,5 Liter Superbenzin durch die Brennräume. Im Normalbetrieb bewegt sich der Verbrauch im Rahmen von rund neun Litern.

Der TDI als Herausforderer

Der Dieselmotor meldet sich natürlich rauer zu Wort. Jedoch, bei geschlossenen Fenstern und im normalen Fahrbetrieb, war auch der TDI kaum wahrzunehmen.

Besonderes Augenmerk wurde beim Test den Platzverhältnissen auf der Rückbank gegönnt, um zu sehen, ob sich der erhöhte Schwerpunkt eines SUV in der Realität durch entsprechenden Platzgewinn bemerkbar macht. Auch hier stößt man mit einer Körpergröße von über 1,80m an die Grenze der Bequemlichkeit. Aber im Vergleich zu einem A3 bzw. A3 Sportback ist tatsächlich um einiges mehr an Platz vorhanden. Vor allem über die Kopffreiheit kann man nicht klagen.

Die meisten Pluspunkte konnte der Diesel im Fahrbetrieb dank der "s-tronic" sammeln. Die 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik schaltet seidenweich und unauffällig. Das typische Diesel-Phänomen, dass beim Beschleunigen die Drehzahl ausgeht, war in dieser Kombination nicht vorhanden. Der kräftige Durchzug ist beinahe unterbrechungsfrei

Im sportlich "S-Modus" wird die Automatik in manchen Fahrsituationen etwas übermütig, denn sie hält den Gang teilweise bis 5.000 Touren. Gegen jegliche Vernunft, denn man spürt in so einem Fall deutlich, dass ab etwa 3.500 Touren die Luft raus ist und hätte manuell längst hochgeschaltet.

Beim Verbrauch zeigt sich naturgemäß der größte Vorteil des Diesels. Dieser war sowohl im Normalbetrieb als auch unter forcierten Fahrbedingungen um genau zwei Liter niedriger als beim Benziner, die Spanne lag somit von knapp unter sieben bis 11,5 Liter.

Was bei beiden Fahrzeug unbedingt erwähnt werden sollte, ist der Allradantrieb. In diesem Leistungsbereich sind vier angetriebene Räder unbedingt empfehlenswert, andernfalls gestaltet sich der Gummiabrieb an der Vorderachse unverhältnismäßig hoch und die erwartete Souveränität beim Vortrieb schwindet.

Der Kofferraum ist im Audi Q3 klein geraten. Wählt man ein vollwertiges Reserverad oder das aktive Soundsystem, verstopft man sich auch den unteren Ladeboden. Die Laderaumabdeckung kann man für den Transport von Sperrgut entfernen, jedoch stößt man beim Versuch, das steife Stück zu demontieren unweigerlich gegen die D-Säule. Beim Testfahrzeug war deren Verkleidung nach gerade mal 2.500 Kilometern bereits mit Kratzspuren übersät.

Resümee:

Ob Diesel oder Benziner, ist bei diesen High-Tech-Aggregaten primär Geschmacksfrage. Rein rechnerisch zahlt sich der um 1.860 Euro teurere Diesel dank seines Verbrauchsvorteils nur bei hoher Kilometerleistung aus.

Was bei diesem Vergleich eindeutig sichtbar wurde, ist, dass die Ausstattung die halbe Miete ist. Auf jeden Fall in Erwägung ziehen sollte man "s-line" innen und außen, das Komfortpaket und die Bose-Soundanlage. Will man auf das "s-line"-Exterieurpaket noch eins draufsetzen, sollte man zum "Optikpaket Offroad Audi exclusive" um 2.453 Euro greifen. Das sendet zwei ganz wichtige Botschaften nachhaltig aus, nämlich "SUV" und "Premium".

Dieser Artikel wurde in Kooperation und mit freundlicher Unterstützung von audi4ever.com erstellt.

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