4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Kult

Seit 1968 setzen nicht nur Japans Jäger und Forstarbeiter auf den Suzuki Jimny. Wir testen den kleinen Offroader in seiner aktuellsten Version.

Text: Michael Noir Trawniczek
Fotos: Sabine Sommer

Als der Autor dieser Zeilen gerade von der Test-Session mit dem neuen Suzuki Jimny in Richtung Heimat fuhr, kam im Radio ein, zugegeben äußerst morbider, Witz. Und der geht so: „Was bleibt bestehen, wenn ein Jäger samt seinem Hochstand verbrennt?“ Die Antwort lautet trocken: „Ein Suzuki-Schlüssel!“

Was sagt uns diese böse Pointe (mit der wir keineswegs die Jägerschaft beleidigen wollen)? In erster Linie, dass der Suzuki Jimny, um den es hier geht, ganz sicher eines ist: ein Kult-Auto. Und solche gibt es heutzutage nur noch wenige.

1968 wurde der kleine Suzuki-Offroader in Japan erstmals als Jimny produziert, seit 1998 heißt er auch bei uns so (davor kannte man ihn als SJ). Seither haben Generationen von Jägern, Forstarbeitern und Bergbauern die Vorteile dieses kleinen Offroaders kennen und lieben gelernt.

Alle paar Jahre wird der Jimny seither leicht retuschiert – im Grunde genommen aber handelt es sich immer noch um jenen Wagen, dessen Basis ein solider Leiterrahmen bildet, in Kombination mit der hinteren Starrachse, Blattfedern, großzügiger Bodenfreiheit und kurzem Radstand (225 cm) ist der Jimny im Gelände fast unaufhaltsam.

Motorisch gibt es den Jimny nur mit dem 1,3 Liter-Vierzylinder-Benzinmotor, der 86 PS leistet und bei 4.100 Touren ein maximales Drehmoment von 110 Nm abgibt. Zur Wahl stehen ein Fünfgang-Schaltgetriebe und eine Viergang-Automatik – die Höchstgeschwindigkeit beträgt beim einen 140, beim anderen 135 km/h. Beide Varianten verfügen über einen zuschaltbaren Allradantrieb.

Unser Testauto, in der „Deluxe“-Ausstattung war mit Handschaltung ausgerüstet. Zur Serienausstattung gehören in dieser Variante auch eine manuelle Klimaanlage, Sitzbezüge in Synthetic-Leder und PVC mit Sitzheizung vorne, Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber vorne, elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel und ein Radio mit CD-Funktion.

Steigt man in den Suzuki Jimny, fühlt man sich unweigerlich in die Achtziger- und Neunzigerjahre versetzt – und diese erfahren derzeit bekanntlich ein Revival. Der Blick auf die Armaturen, auf das Radio mit CD-Player, alles wirkt wie in dieser guten alten Zeit. Dennoch leben wir in der Gegenwart – und dazu gehört auch die mobile Telefonie. Unverständlich ist daher - Retro hin, Retro her - warum es im Suzuki Jimny auch in der Top-Ausstattungsvariante keine Bluetooth-Freisprechanlage gibt.

Das Platzangebot lässt ebenfalls zu wünschen übrig, großgewachsene Personen müssen auch am Steuer Kompromisse eingehen, das Lenkrad ist in keiner Richtung verstellbar und auch der Fahrersitz kann lediglich in einem geringen Bereich justiert werden.

Dafür erleichtert eine Automatik am Beifahrersitz den Zugang zu den hinteren Sitzen, die beide getrennt umzuklappen sind, auch die hinteren Kopfstützen lassen sich mühelos entfernen. Wenig überraschend und mit freiem Auge erkennbar ist natürlich das geringe Ladevolumen des 3,40 Meter kurzen Jimny: Der Kofferraum fasst nur 113 Liter, bei umgeklappten Rücksitzen werden daraus, dachhoch beladen, immerhin 816 Liter.

Wie sich der Suzuki Jimny auf Freilandstraßen und auf losem Untergrund fährt, wieviel er verbraucht und kostet, erfahren Sie auf Seite 2.

News aus anderen Motorline-Channels:

Suzuki Jimny VX 1,3 Deluxe – im Test

Weitere Artikel:

Dritte Sitzreihen in Autos sind oft nur Notlösungen; gerade geräumig genug für Kinder und kurze Strecken. Hier nicht. Im größten Defender aller Zeiten haben tatsächlich acht Erwachsene Platz. Ja verdammt, in der dritten Sitzreihe gibt’s sogar Sitzheizung und ein eigenes Panoramadach!

Limitierter Retro Defender zum 75ten

Land Rover Works V8 ISLAY EDITION vorgestellt

Land Rover Classic präsentiert sein erstes Heritage-Sondermodell. Mit dem Classic Defender Works V8 Islay Edition feiert der britische 4x4-Spezialist seinen 75-jährigen Geburtstag. Die Retroausgabe startet in zwei Karosserievarianten zum Preis ab rund 263.000 Euro.

Der späte Vogel überfährt den Wurm

Ford Ranger Raptor im Test

Die Autowelt ist im Umbruch. Und dann ist da Ford. Die hauen, vermutlich ala „wann, wenn nicht jetzt noch schnell“, die Neuauflage ihres Pick-up-Bestsellers mit dem Motor aus dem Ford GT, einem Bodykit aus Bubenträumen und dem Fahrwerk eines Baja-Rennwagens raus. Komplett vorbei am Markt? Vielleicht. Trotzdem großartig? Verflucht ja.

Marktstart ist bereits dieses Jahr

Ford Ranger Raptor enthüllt: bulliger Look, viel Power

Die letzten werden die ersten sein, heißt es doch: Während er "normale" Ranger erst 2023 auf den Markt kommt, darf der nun vorgestellte Ranger Raptor, samt seinen 288 PS und feinstem V6-Sound bereits dieses Jahr mit uns in Sand und Dreck spielen. In manchen Märkten gar schon im Sommer.

"Wir sind bereit, das Offroad-Segment mit dem Fisker Ocean Force E aufzumischen!" tönt Fisker selbstbewusst im Rahmen der Enthüllung der neusten Version ihres Elektro-SUV, das ab dem vierten Quartal 2023 bereits in den Handel kommen soll.

Mehr als 40 Prozent der in den letzten fünf Jahren verkauften Range Rover tragen den Zusatz Sport. Zuletzt wurde das Luxus-SUV zusammen mit dem kleineren Evoque und dem Discovery Sport zum meistverkauften Modell der Briten. Noch in diesem Jahr fährt die dritte Generation des Range Rover Sport vor. Wir konnten den kommenden großen Rangie bereits in Augenschein nehmen.