4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Schneemensch im Sommer

Im Dauertest prüfen wir ein halbes Jahr lang, ob sich unser mit Allradantrieb perfekt für den Winter gerüsteter Skoda Yeti TDI auch im Sommer bewährt.

Georg Koman

Der Skoda Yeti ist ausgereift und erfreut sich großer Beliebtheit. An der wird die Präsentation seines großen SUV-Bruders Kodiaq im Herbst 2016 wohl auch nichts ändern. Der 4,70 Meter lange "Bär" spielt schließlich in einer ganz anderen Klasse als der 4,23 Meter kurze "Schneemensch".

Beim letzten Facelift entfielen die runden Zusatzscheinwerfer und der Yeti ist seither in zwei Versionen erhältlich: als cleane Variante - hier sind Stoßfänger, Seitenschutzleisten und Schweller sowie der Unterfahrschutz unauffällig-elegant in Wagenfarbe lackiert - und als robustere "Outdoor"-Variante. Wir wählten letztere, nach dem Motto: "Wenn schon SUV, dann richtig".

Die "Outdoor"-Version kommt nämlich mit einem Unterfahrschutz in Alu-Optik und schwarz abgesetzten Stoßfängern, Seitenschwellern und Seitenleisten. Abseits dessen gibt es für beide Varianten die Ausstattungen "Active", "Ambition" und "Style".

Vernünftig ausgestattet - mit Klimaanlage, Tempomat, Parksensoren hinten etc. - ist bereits der "Ambition", der von uns gewählte "Style" bietet darüber hinaus auch noch Nettigkeiten wie Klimaautomatik, Licht- und Regensensor, einen farbigen Touchscreen, beheizbare Vordersitze, 17-Zoll-Alus etc.

Zudem gibt es für den "Style" das praktische "Style Austria"-Paket, das um bezahlbare 1.216 Euro (Preisvorteil: 857 Euro) Bi-Xenon-Scheinwerfer, Navi, Rückfahrkamera und automatisch abblendende Außenspiegel bietet - weshalb wir es prompt dazubestellten.

Winziger "Style"-Nachteil: die chrom-umrandeten Armaturen können unter bestimmten Umständen in der Windschutzscheibe spiegeln. Dafür wirkt der Innenraum robust und dennoch gediegen.

Die straffen Sitze bieten vernünftigen Seitenhalt, das Cockpit ist übersichtlich. Typisch Skoda: die zahlreichen Ablagen und Fächer. Dazu gibt es eine Menge an "Simply clever"-Details.

Etwa die Wendematte für den Kofferraumboden mit abwaschbarer Kunststoff-Rückseite, der Parkscheinhalter in der Windschutzscheibe, oder der kleine Abfalleimer in der Seitenablage.

Ebenso Getränkehalter für Einliter-Flaschen, Haken im Laderaum, an denen man zum Beispiel Taschen befestigen kann, oder die LED-Kofferraumbeleuchtung, die abnehmbar ist und dann als Taschenlampe fungiert.

Die drei hinteren Einzelsitze lassen sich getrennt umlegen, vorklappen oder auch ausbauen. Um bescheidene 95 Euro Aufpreis ist die Beifahrersitzlehne ebenfalls umklappbar. Insgesamt stehen im kantigen Laderaum 405 Liter bis 1.760 Liter Volumen zur Verfügung.

Beim 110-PS-TDI in unserem Dauertest handelt es sich nicht um die 1,6-Liter-Variante, sondern um den elektronisch eingebremsten 2,0-Liter-TDI. Obwohl auch das Drehmoment gegenüber der 150-PS-Version deutlich auf 250 Nm (zwischen 1.750 und 3.000 Touren) gekappt wurde, verfügt der Motor über eine quasi angeborene Bulligkeit, die ihm den Umgang mit 1,5 Tonnen Yeti sehr leicht macht. Hohe Haltbarkeit darf man aufgrund der geringen Literleistung ebenfalls erwarten.

12,2 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h und 175 km/h Spitze scheinen für ein kompaktes SUV denn auch völlig ausreichend. Unser derzeitiger Testverbrauch liegt mit 6,1 Litern Diesel nicht allzu heftig über dem Norm-Mixverbrauch von 5,3 Litern.

Der TDI-Motor ist mit einer AdBlue-Anlage zur Stickoxid-Reduktion ausgestattet. Der Einfüllstutzen liegt dabei nicht sonderlich praktisch im Kofferraum. Die AdBlue-Reichweite gibt Skoda mit 8.500 Kilometern an (Tankinhalt: 8,5 Liter) - wir werden das im Auge behalten.

Dank großer Bodenfreiheit von 18 Zentimetern und Allradantrieb mit Haldex-Kupplung meistert der Wagen leichtes Gelände locker. Elektronische Helfer sind der Berganfahr-Assistent und die Differenzialsperre, die via Bremseingriffen für sinnvolle Kraftverteilung in Richtung der Räder mit mehr Grip sorgt.

Das straff abgestimmte Fahrwerk lässt den 1,65 Meter hohen Fünftürer onroad satt auf der Straße liegen und offroad seine Spur halten. Kleine Schläge kommen spürbar, aber nicht unangenehm durch. Tadellos agieren die präzise Lenkung - weiteres Plus: der kompakte Wendekreis - und die kraftvollen Bremsen.

Die Übersetzung ist relativ kurz, was mehr Biss beim Beschleunigen und mehr Kraft im Gelände bedeutet. Bei Autobahnfahrten wird die Drehzahl recht hoch. In Verbindung mit der großen Stirnfläche steigt der Verbrauch dann deutlich.

Sicherheitshalber bestellten wir auch eine abnehmbare Anhängerkupplung mit. Erfahrungen im Anhängerbetrieb - 1,8 Tonnen gebremstes Anhängergewicht sind erlaubt - werden wir in den folgenden Berichten nachliefern.

Die von uns getestete Kombination mit Zweiliter Dieselmotor (110 PS TDI 4x4 6-Gang) in der fein ausgestatteten Variante „Style“ kommt auf 27.830 Euro, inklusive dem empfehlenswerten "Style Austria"-Paket auf 29.042 Euro.

Plus
+ drehmomentstarker und verbrauchsarmer TDI-Motor
+ brauchbares Offroad-Talent
+ sehr gutes Platzangebot
+ gute Rundumsicht
+ hohe Variabilität
+ faire Preispolitik, auch bei den Extras

Minus
- spiegelnde Chromumrandungen der Instrumente
- Navi-Bildschirm und Klimaregler weit unten positioniert

Weitere Fahr- und Praxiseindrücke finden Sie im Zwischenbericht nach Klick auf diesen Link.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Skoda Yeti Outdoor 4x4 TDI Style - Dauertest-Start

Weitere Artikel:

"Wir sind bereit, das Offroad-Segment mit dem Fisker Ocean Force E aufzumischen!" tönt Fisker selbstbewusst im Rahmen der Enthüllung der neusten Version ihres Elektro-SUV, das ab dem vierten Quartal 2023 bereits in den Handel kommen soll.

Limitierter Retro Defender zum 75ten

Land Rover Works V8 ISLAY EDITION vorgestellt

Land Rover Classic präsentiert sein erstes Heritage-Sondermodell. Mit dem Classic Defender Works V8 Islay Edition feiert der britische 4x4-Spezialist seinen 75-jährigen Geburtstag. Die Retroausgabe startet in zwei Karosserievarianten zum Preis ab rund 263.000 Euro.

Dritte Sitzreihen in Autos sind oft nur Notlösungen; gerade geräumig genug für Kinder und kurze Strecken. Hier nicht. Im größten Defender aller Zeiten haben tatsächlich acht Erwachsene Platz. Ja verdammt, in der dritten Sitzreihe gibt’s sogar Sitzheizung und ein eigenes Panoramadach!

Offroad-Klassiker wagt 2023 Sprung über den großen Teich

Ford Bronco kommt nach Europa

Die US-amerikanische Geländewagen-Ikone, der Ford Bronco, kommt Ende des nächsten Jahres als Viertürer und Linkslenker in begrenzter Stückzahl in ausgewählten europäischen Ländern auf den Markt. Darunter auch in Österreich und Deutschland.

Premiere für 7. Juli 2022 bestätigt

Vorgeschmack auf den neuen VW Amarok

Der Amarok ist der Premium-Pickup von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN). Das neue Modell feiert am 7. Juli 2022 seine Digital-Premiere und zeigt sich damit der Welt im Live-Stream erstmals unverhüllt und ohne Tarnung.

Der späte Vogel überfährt den Wurm

Ford Ranger Raptor im Test

Die Autowelt ist im Umbruch. Und dann ist da Ford. Die hauen, vermutlich ala „wann, wenn nicht jetzt noch schnell“, die Neuauflage ihres Pick-up-Bestsellers mit dem Motor aus dem Ford GT, einem Bodykit aus Bubenträumen und dem Fahrwerk eines Baja-Rennwagens raus. Komplett vorbei am Markt? Vielleicht. Trotzdem großartig? Verflucht ja.