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Beim Facelift des Ford EcoSport wurden Kundenwünsche umgesetzt - wir testen das praktische Mini-SUV mit 140 PS und Topausstattung Titanium S.

Text: Michael Noir Trawniczek
Fotos: mmotors

Das kleine SUV von Ford, in der motorline.cc-Redaktion auch gerne mit einem Augenzwinkern „Süverl“ genannt - was für „kleines, herziges und praktisches SUV“ steht - wurde bereits ein Jahr nach seiner Markteinführung in Europa wieder einem Facelift unterzogen.

In Köln wurde nämlich rasch auf verschiedene Wünsche von an sich zufriedenen Kunden reagiert, die das vor drei Jahren erstmals in Brasilien verkaufte Mini-SUV einfach noch ein bisschen europäischer haben wollten.

Unser in knalligem Sahara-Gelb gehaltener Testwagen ist mit 140 PS die stärkeren der beiden Varianten des Einliter-EcoBoost-Motor (es gibt ihn auch mit 125 PS), noch dazu in der sportlich-luxuriösen Topausstattung „Titanium S“.

Augenscheinlichster Unterschied nach dem Facelift: Das an der seitlich zu öffnenden Hecktüre angebrachte Reserverad wird nicht mehr serienmäßig mitgeliefert - einer der größten Wünsche der europäischen Ford-Freunde. Schließlich besteht eine Stärke des EcoSport auch in seiner Kompaktheit und „hinten ohne“ ist der Wagen gleich einmal um 26 Zentimeter kürzer.

Zudem ist so die Hecktüre wesentlich leichter zu öffnen, sie bleibt nun auch in jedem Öffnungswinkel stehen. Wer das außen angebrachte Reserverad jedoch unbedingt will, der kann es um 200 Euro Aufpreis als Option wählen.

Die Ausstattungsvariante „Titanium S“ ist sofort an jeweils schwarz lackierten Außenspiegeln, Dach und 17 Zoll-Felgen erkennbar, was den sportlichen Touch noch unterstreicht und sehr schick anzusehen ist.

Ansonsten blieb der EcoSport rein äußerlich nahezu unangetastet, denn die weiteren Kundenwünsche bezogen sich vor allem auf die „inneren Werte“.

Die Materialwahl war beispielsweise ein solches Thema. Prompt vermittelt schon der erste Eindruck ein gutes Gefühl. So wurde den straffen und bequemen Sitzen ein Rautenmuster verpasst, das die sportliche Linie des EcoSport unterstreicht. Als Lenkrad wurde jenes vom Focus in den Mini-SUV importiert, was dem Gesamteindruck ebenfalls gut tut.

Dazu kommen dimmbare Instrumentenbeleuchtung und verschiedene Chrom-Elemente, die das Interieur deutlich aufwerten. Außerdem sind die Sitze bequem und im bei unserem Testwagen mitgelieferten Komfort-Paket (Aufpreis 350 Euro) sind Regen- und Licht-Sensor, Tempomat und automatisch abblendender Innenrückspiegel inkludiert.

Die verspielt-stylische Mittelkonsole erinnert ein wenig an Star Trek Deep Space 9, Gul Dukat vom Dominion hätte ganz sicher seine Freude daran. Ebenfalls inkludiert ist bei unserer Test-SUV ein Winter-Paket mit effektiver Frontscheibenheizung, beheizbaren Vordersitzen und Außenspiegeln für 300 Euro.

Nicht nur in der vorderen Sitzreihe lässt es sich bequem leben, auch hinten hat man dank der hohen SUV-Bauform ausreichend Platz zur Verfügung, sogar zu dritt. Das mit 4,01 Meter Länge sehr kompakte Mini-SUV kann aber auch gut anpacken: Der Gepäckraum fasst von 325 bis 1.238 Liter bei 95 Zentimeter Mindest-Breite zwischen den Radkästen. Kleine Abstriche muss man bei der Übersichtlichkeit machen, vor allem der Blick nach schräg hinten ist ein wenig eingeschränkt.

Der Einliter-Dreizylinder-EcoBoost-Benziner klingt recht kernig, liefert satte 140 PS. Das maximale Drehmoment von 180 Newtonmetern wird zwischen 1.400 und 5.000 U/min freigesetzt.

Trotz seines Mini-Hubraums schiebt der EcoBoost in allen Lebenslagen an, einer der Gründe, warum er den "Engine of the Year"-Preis schon zum sechsten Mal in Folge geholt hat.

Von 0 auf 100 km/h benötigt der EcoSport 11,8 Sekunden, die fünf Gänge lassen sich leicht hochschalten. In Sachen Fahrwerk kann das Mini-SUV trotz hoher Bauweise überzeugen.

Das Einlenkverhalten ist direkt, das im Vergleich zu den anderen Ausstattungsvarianten um einen Zentimeter tiefer gelegte und straffere Fahrwerk lässt einen den EcoSport zielsicher durch Kurven lenken, die Federung ist dennoch nicht unkomfortabel.

Ein Plus ist auch der vergleichsweise kleine Wendekreis von 10,6 Metern und der Verbrauch. Auf den Werks-Wert von 5,4 Litern kamen wir im Test zwar nicht, aber 6,3 Liter sind trotzdem ausgezeichnet.

Unser Testwagen Ford EcoSport 1.0 Titanium S kostet per Listenpreis 23.400 Euro. Wer über die Ford-Bank finanziert, kann davon allerdings mehr als 2.000 Euro wieder abziehen, in diesem Fall kostet der Spaß nämlich nur 21.240 Euro.

Plus
+ dynamischer Benziner mit Diesel-Durst
+ straffes, dennoch komfortables Fahrwerk
+ gutes Raumangebot
+ großer, gut beladbarer Kofferraum
+ kleiner Wendekreis

Minus
- Sicht nach schräg hinten eingeschränkt

Resümee
Ford hat schnell reagiert - nur ein Jahr nach Einführung des EcoSport in Europa gibt es ein Facelift, basierend auf Kundenwünschen. Ohne Reserverad am Heck, mit aufgepepptem Innenraum, verbessertem Fahrwerk und neuem 140 PS-Motor ist der EcoSport ein feines Angebot.

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