Peugeot 3008 - im Winter-Test | 04.02.2017
Unter Kontrolle
Ein SUV ohne zumindest optionalen Allradantrieb? Das funktioniert, sagt Peugeot und setzt beim neuen frontgetriebenen 3008 auf "Grip Control".
mid/rs
Wie kommt man sicher durch den Winter? Immer mehr Autohersteller und deren Kunden setzen auf Allradantrieb, um auch bei Glätte oder auf losem Untergrund möglichst viel Antriebskraft kontrolliert auf die Fahrbahn zu bringen.
Peugeot hingegen setzt bei seinem neuen Kompakt-SUV 3008 voll auf Elektronik. "Grip Control" heißt die von den Franzosen patentierte, fortgeschrittene Antriebsschlupfregelung (ASR), die in einem Paket samt Bergabfahrhilfe schon für 250 Euro (Deutschland: 300 Euro) Aufpreis zu haben ist. Das System soll trotz Frontantriebs Traktionsprobleme bei Glätte und auf losem Untergrund lösen können.
Peugeot verspricht nicht zu viel. Die Grip Control ist natürlich kein vollwertiger Ersatz für Allradantrieb, aber für gemäßigte Ansprüche ausreichend. Bei tiefwinterlichen Verhältnissen kommen wir damit erstaunlich flott durchs Gelände des ÖAMTC-Fahrtechnikzentrums in Hintersee nahe Salzburg und stellen fest: Es geht bis zu einem gewissen Grad auch ohne Allrad. Ob beim Beschleunigen, bei Ausweichmanövern, oder im Slalom - jedenfalls, solange es nicht bergauf geht: Stets legt die Grip Control eine deutliche Schippe drauf an Manövrierfähigkeit und Kraftübertragung.
Fünf Fahrmodi (Normal, Schnee, Matsch, Sand, ESP Off) ermöglichen es dem 3008-Fahrer, die jeweils optimale Traktion für unterschiedliche Verhältnisse zu wählen - unter anderem für Eis und Schnee oder für Sand und Geröll. Alles geschieht vollelektronisch. Das besonders ausgefeilte Antriebsschlupfsystem bremst nicht nur durchdrehende Räder komplett ein, sondern stellt stets den optimalen Zustand zwischen durchdrehenden und greifenden Rädern her, und das für jedes Antriebsrad einzeln.
Neu ist bei Peugeots Kompakt-SUV 3008 auch eine im Grip Control-Paket enthaltene Bergabfahrhilfe. Sie erlaubt sehr langsames und kontrolliertes Fahren selbst auf rutschigen, steilen Abfahrten. Die elektronische Regelung erfolgt bei mehr als fünf Prozent Steigung oder Gefälle sowie bei bis zu 50 km/h.
Beim kleineren Peugeot 2008 ist das System schon länger im Angebot und bringt es dort auf immerhin 15 Prozent Ausstattungsquote. Mit erheblich mehr dürfte auf Dauer beim 3008 zu rechnen sein, da im C-Segment der Bedarf an Traktionshilfen ausgeprägter ist.
Zu haben ist das Grip-Control-Paket in den drei oberen der fünf Ausstattungspakete "Allure", "GT Line" und "GT" - rund 90 Prozent der 3008-Käufer ordern bisher ohnehin diese gehobenen Ausstattungen und können somit problemlos zur Grip Control greifen.
Passend zu seinem äußerst günstigen Flottenverbrauchswert über alle Modelle der Marke hinweg - derzeit 101,6 g/km CO2-Emissionen - betont Peugeot, dass Grip Control im Vergleich zu einem Allradsystem nicht nur in der Anschaffung sehr günstig ist, sondern auch den Verbrauch deutlich senkt.
Beim 3008 bewegt sich dieser mit drei Benzin- und vier Dieselmotoren zwischen 4,0 und 6,0 Liter auf 100 Kilometer bzw. 104 und 136 g/km CO2-Emissionen.
Bei unseren Testfahrten kann der gefällig designte Peugeot 3008 nicht nur mit seiner überzeugenden Traktion punkten, sondern auch mit gutem Platzangebot und hochwertigem Innenraum. Außerdem sind für den 4,45-Meter-Allrounder reihenweise Assistenzsysteme erhältlich.
Preislich startet die 3008-Palette bei 25.450 Euro (Deutschland: 22.900 Euro) für den 130 PS starken Dreizylinder-Benziner 1.2 Puretech 130. In der Ausstattungslinie Allure samt Grip Control-Paket kostet er 30.400 Euro (D: 28.500 Euro). Bereits ab der Basisversion Access gehören unter anderem zum Serienumfang des 3008: sechs Airbags, Audioanlage, i-Cockpit, diverse elektronische Helfer und Klimaanlage. Topmodell ist der 180 PS starke Diesel 2.0 BlueHDi 180 mit Automatik in der sportlichen GT-Ausführung. Er kostet 41.950 Euro (D: 39.700 Euro).