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Komfort-Pickup

Wir testen die neueste Version der Pickup-Legende Toyota Hilux mit vernünftigen 150-Diesel-PS, aber in der feinsten Ausstattung "Lounge".

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Toyota, Sabine Sommer

„Weltweit das einzige Fahrzeug, das den Nord- und den Südpol erreicht hat“, so beschreibt Toyota den Hilux in der aktuellen Werbebroschüre. Wahr oder nicht, Weltmarktführer im Pickup-Segment ist der Hilux allemal.

Die neue, 2016 eingeführte Version ist bereits die achte Hilux-Generation, Toyota hat diesen Pickup schon im Jahr 1968 eingeführt. Nunmehr wurde das Design der aktuellen Konzernlinie angepasst – der Wagen wirkt jetzt robuster und gleichzeitig eleganter, er erhielt auch einen neuen, deutlich stabileren Leiterrahmen inklusive einer neuen Hinterachse mit längeren Blattfedern. Die Länge wuchs um sieben Zentimeter auf satte 5,33 Meter. Zugleich wurde aber auch Wert auf mehr Fahr- und Cockpit-Komfort gelegt.

Unser Test-Hilux kam in der Top-Ausstattungslinie „Lounge“ mit Doppelkabine und Automatikgetriebe. Inkludiert sind hier 18 Zoll-Leichtmetallräder, 7-Zoll-Touchscreen, Rückfahrkamera, Radio mit CD-Player, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Stabilitätskontrolle, Antischlupfregelung (A-TRC) mit Anhängerstabilisierung, Klimaautomatik, beheiz- und einklappbare E-Außenspiegel, E-Fensterheber vorne und hinten, Differenzialsperre hinten, Tempomat, LED-Scheinwerfer, LED-Tagfahrlicht und Sitzheizung vorne.

Dazu kommt das Sicherheitspaket "Toyota Safety Sense" mit Kollisionswarner, Pre-Crash-Bremassistent, autonomem Notfall-Bremssystem samt Fußgängererkennung, Verkehrszeichenerkennung, Spurwechselwarner mit Lenkeingriff und Müdigkeitserkennung. Als Sonderausstattung haben wir das "Invincible"-Paket zur Optik-Verfeinerung um knapp 4.800 Euro an Bord - mit Flankenschutzrohren, diversen Chromapplikationen, massivem Chrom-Überrollbügel und Alu-Laderaumrollo.

Hat man einmal den hohen Einstieg geschafft, glaubt man sich in einem Pkw-Cockpit, freilich mit viel mehr Übersicht. Es offenbart sich ein guter Mix aus Eleganz und praktischen Elementen. Viele nützliche Ablageflächen und stabile Becherhalter, die dafür garantieren, dass, wenn es Offroad ein wenig rumpelt, nicht gleich alles verschüttet wird.

Lediglich die Schalter für die Sitzheizung sind etwas ungünstig platziert. Ansonsten hat man sowohl vorne als auch im Fond der Doppelkabine ausreichend Platz zur Verfügung.

Eine Schwäche, die man dem Hilux bislang anlasten konnte waren die vergleichsweise geringe Zuladung und Anhängelast. Die Nutzlast liegt jetzt über einer Tonne und man darf nun bis zu 3,2 Tonnen ziehen. Die Länge der Ladefläche liegt bei 155,5 Zentimeter, die Breite beträgt 154 Zentimeter.

Beim Motor gibt es keine Qual der Wahl: Angetrieben wird der Hilux von einem Vierzylinder-Dieselmotor mit 2,4 Liter Hubraum und 150 PS. Das maximale Drehmoment beträgt 400 Newtonmeter und kann zwischen 1.600 und 2.000 U/min abgerufen werden.

Das Dieselaggregat ist dank typischem Nagelgeräusch nicht zu überhören, doch das gehört zu einem Nutzfahrzeug. Der Toyota Hilux ist eben kein Pkw, sondern ein Pickup. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt er in 12,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h ist für einen Pickup durchaus ausreichend, vor allem in Österreich. Die 6 Gang-Automatik verrichtet ihre Arbeit zügig, aber nicht wirklich sanft.

Auf trockenem festen Untergrund zeigt sich der Hilux gutmütig und berechenbar, wenn es jedoch regnet, sollte man den Allradantrieb aktivieren – vor allem dann, wenn man mit einem „losen Heck“ wenig Erfahrungen aufzuweisen hat (letztlich greift aber natürlich die Stabilitätskontrolle ein). Wenn er beladen ist, wird der Hilux in diesem Punkt wieder stabiler, dafür wünscht man sich in diesem Zustand fallweise einen etwas stärkeren Motor.

Wichtig war Toyota bei der achten Generation deines Parade-Pickups eine gute Geländetauglichkeit. Im Test zeigte sich der Hilux auf schlammig verschneitem Boden souverän: kein Rumpeln, kein Versetzen von Vorder- oder Hinterachse.

Selbst dann nicht, wenn man mit unbeladenem Fahrzeug auf solchen „Abwegen“ unterwegs ist. Bei den Vorgängermodellen war das noch einer der Kritikpunkte. Hilfreich ist hier auch die Untersetzung über Vorgelege, die Differenzialsperre der Hinterachse lässt sich elektrisch zuschalten.

7,2 Liter Diesel soll der durchschnittliche Verbrauch ohne Beladung laut Toyota betragen, wir kamen auf etwas mehr, nämlich 8,3 Liter. Wenn man jedoch, wovon man bei einem Pickup durchaus ausgehen kann, ordentlich Ladung an Bord hat, kann der Verbrauch auch schon mal zweistellig werden.

Der Toyota Hilux 2.4 D-4D kostet mit Automatikgetriebe und Top-Ausstattung "Lounge" 42.000 Euro brutto. Wer vorsteuerabzugsberechtigt ist, muss lediglich 35.000 Euro überweisen. Falls man einen Pickup primär als Arbeitstier sieht, greift man zur Einstiegs-Ausstattung "Country" und Handschaltgetriebe. Dann genügen 30.890 Euro brutto bzw. 25.742 Euro netto. Allradantrieb und Untersetzungsgetriebe sind aber selbst dann noch an Bord.

Plus
+ sehr viel Platz für Passagiere und Ladegut
+ kompromisslose Geländetauglichkeit
+ guter Onroad-Komfort
+ nahezu alle aktuellen Assistenzsysteme erhältlich
+ hohe Zuladung und Anhängelast

Minus
- Motorsound à la Nutzfahrzeug
- bei voller Beladung etwas brustschwach

Resümee
Toyota gelang es, seinen Parade-Pickup Hilux in der achten Generation deutlich zu verbessern. Je nach Ausstattung reicht seine Bandbreite vom robusten Arbeitstier bis zum Edel-SUV mit allen modernen Assistenzsystemen. Wichtige Basisarbeit leistete man mittels erhöhten Zuladung und Anhängelast sowie nochmals verbesserter Geländetauglichkeit.

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