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Kleines SUV - ganz groß

Nach sechs Monaten und 10.000 problemfreien Kilometern im Dauertest mit dem City-SUV Seat Arona 1.0 EcoTSI Reference ziehen wir Bilanz.

Georg Koman

An den Anblick von City-SUV hat man sich inzwischen gewöhnt, war ja auch nicht schwer. Denn sie sind praktischer und geräumiger als die Kleinwagen, auf denen sie basieren. Man genießt den leichteren Ein- und Ausstieg sowie die bessere Übersicht.

Auch verbrauchen die City-SUV kaum mehr als Kleinwagen. In der Stadt liegt der Verbrauch auf gleichem Niveau, nur auf der Autobahn ist er aufgrund der größeren Stirnfläche um ein paar Zehntelliter höher.

Unser Seat Arona Dauertest-Fahrzeug ist ein Musterexemplar für ein gelungenes SUV-Zwergerl: Er sieht hübsch aus, fährt sich ausgeprochen agil und verbraucht mit seinem 95 PS starken Einliter-Benziner laut Norm-Mix 4,9 Liter. Ein Top-Wert, den er im Dauertest nicht ganz bestätigen konnte, mit guten 5,8 Litern im Langzeit-Schnitt muss er sich aber vor keinem Benziner-Konkurrenten verstecken.

Das Einliter-Aggregat lässt nur unmittelbar nach dem Kaltstart und bei sehr hohen Drehzahlen typischen, aber nicht wirklich störenden Dreizylinder-Sound vernehmen. Dank Turbo-Aufladung bietet es vernünftiges Drehmoment von unten raus. Womit sich "sehr hohe Drehzahlen" auf das eine oder andere Überholmanöver beschränken, wenn überhaupt.

Das Schaltgetriebe verfügt zwar nur über fünf Gänge (sechs davon gibt es erst in Verbindung mit der 115-PS-Variante des gleichen Motors, ebenso wie eine DSG-Option), die sind aber gut abgestuft und fein schaltbar.

Probleme machten in sechs Test-Monaten weder Motor noch Getriebe. Der Rest des Autos übrigens auch nicht. Starten - Fahren - Abstellen, so lief es sechs Monate lang. Winterliche Kälte oder sommerliche Hitze waren dem Arona dabei herzlich egal.

Im 4,14 Meter langen Arona sitzt man vorne wie hinten bequem. Die Kopffreiheit ist üppig (vorne enorme 104 Zentimeter, hinten sehr gute 97 Zentimeter) und die Fondpassagiere verfügen über ordentlichen Beinraum. Das Lade-Grundvolumen liegt bei guten 400 Litern.

Legt man die 2:1 teilbare Fondlehne um, gibt es 1.280 Liter Raum fürs Gepäck. Befüllbar ist das Kofferabteil angenehm, dank weit öffnender Heckklappe, zweifach höhenverstellbarem Ladeboden und einer für ein SUV recht niedrigen Ladekante (69 Zentimeter).

Vorderradantrieb ist beim Seat Arona obligatorisch. Allradantrieb würde den Preis erhöhen und Ladevolumen (jedenfalls das Kellerfach) sowie Fond-Fußraum (Kardantunnel) einschränken. Wer unbedingt vier angetriebene Räder will, muss zum größeren Ateca greifen.

Der Arona war das erste City-SUV des VW-Konzerns. Inzwischen erhielt er mit dem VW T-Cross ein Brüderchen, mit den Skoda Kamiq folgt in Kürze ein weiteres. Der T-Cross ist dank verschiebbarer Fondbank und umlegbarer Beifahrer-Sitzlehne (beides für den Arona nicht erhältlich) noch einen Tick praktischer, aber auch VW-typisch teurer (95-PS-Benziner ab 19.290 Euro).

Der zehn Zentimeter längere Kamiq ist auch innen einen Hauch größer, aber ebenfalls teurer, die Einstiegsversion kostet ab 19.570 Euro (95-PS-Benziner). Und: Weder der VW noch der Skoda bieten serienmäßig fünf Jahre Garantie - ein Asset, das im VW-Konzern ausschließlich Seat vorbehalten ist.

Der Seat Arona 1.0 EcoTSI Reference ist nach einer 600-Euro-Preiserhöhung kurz nach Dauertest-Beginn in den letzten Monaten preislich stabil geblieben und kostet wie schon beim Zwischenbericht 17.590 Euro. Erfahrungsgemäß greifen die Kunden aber eher zu den besser ausgestatteten Versionen Xcellence oder FR als zu unserem Einstiegsmodell Reference.

Dabei kommt auch dieses gar nicht armselig daher: Klimaanlage, Fernbedien-Zentralsperre, E-Außenspiegel und -Fensterheber, Nebelscheinwerfer, 6,5-Zoll-Touchscreen, Bluetooth, Multifunktionslenkrad, eine 2:1 geteilt umlegbare Fondlehne und 16-Zoll-Alufelgen sind ab Werk dabei.

Plus
+ hübsches Design
+ gute Platzverhältnisse
+ drehmomentstarker Motor
+ fairer Kaufpreis, günstige Extras
+ fünf Jahre Garantie

Minus
- rauer Kaltlaufsound
- deutlich praktischer, aber auch um 3.650 Euro teurer als ein vergleichbarer Seat Ibiza

Resümee
Das City-SUV Seat Arona ist außen klein, bietet innen aber viel Platz und selbst in der Basis-Ausstattung genügend Annehmlichkeiten. Echte Fehler sucht man bei ihm vergeblich. Als Draufgabe gibt es fünf Jahre Fahrzeuggarantie. Und: Defekte oder Pannen gab es im sechsmonatigen Dauertest exakt keine.

Weitere Fahr- und Praxiseindrücke finden Sie im Einstiegsbericht sowie im Halbzeitbericht des Dauertests nach Klick auf einen der beiden Links!

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