RALLYE

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Historischer Sieg für Beppo Harrach

Beppo Harrach hat's geschafft, er holt sich den Gesamtsieg vor Mario Saibel und Willi Stengg, Patrick Winter gewinnt Fiesta Trophy.

Es war eine chaotische Rallye – und der Hauptverantwortliche dafür war leicht auszumachen: Das Wetter entschied, mitten im Oktober heftigsten Schneefall über das südliche Oberösterreich niedergehen zu lassen, was zur Absage gleich mehrerer Sonderprüfungen und zu einigen teils schlimmen Unfällen führte. Glücklicherweise gab es dabei keine schwereren Verletzungen – einzig VW-Pilot Kris Rosenberger brach sich bei seinem Unfall zwei Rippen.

OK-Chef Raphael Sperrer war am Samstagabend froh und erleichtert, dass die 18. Ausgabe der Internationalen Ostarrichi-Rallye trotz aller Widrigkeiten erfolgreich durchgeführt werden konnte.

„Mein Dank gilt den freiwilligen Helferinnen und Helfern, die gestern und heute bei diesem Schlechtwetter ihren Job so toll gemacht haben. Natürlich tut es mir für die Teilnehmer und Fans gleichermaßen leid, dass wir einige Prüfungen absagen oder unterbrechen mussten – aber die Sicherheit geht einfach vor. Ich gratuliere den Siegern und allen, die unter diesen schwierigen Bedingungen die Rallye zu Ende gefahren sind. Die Region konnte einmal mehr enorm profitieren, sämtliche Gästezimmer von Kirchdorf bis Ansfelden waren völlig ausgebucht. Nächstes Jahr wird es das dritte Mal sein, dass unsere Rallye unter dem Namen „Ostarrichi“ läuft – dann sind aller guten Dinge drei und dann muss auch das Wetter endlich einmal schön sein!“

Vor allem die ausländischen Teilnehmer der Historischen Rallye Europameisterschaft litten unter den heftigen Regen- und Schneefällen und konnten sich gegen die starke Konkurrenz aus Österreich nicht so richtig in Szene setzen. Damit gab es am Ende einen Dreifach-Sieg der „Lokalmatadoren“:

Gerhard Openauer/Wolfgang Scheitz trieben ihren Ford Escort RS zum sensationellen Gesamtsieg, Hans Georg Lindner/Franz Blechinger (Ford Escort RS 2000) wurden Zweite, Platz drei ging an Alois Nothdurfter mit Christoph Friesenegger am Beifahrersitz des Ford Cortina.

Erst auf Platz vier dann der erste „echte“ EM-Starter: Valter Christian Jensen/Erik Pedersen hatten als Norweger eindeutig „Wetter-Vorteil“, trotz ihrer schweren „Heckschleuder“ Porsche 911 RS. Dabei wäre die norwegische Paarung beinahe noch von Josef Pointinger, der wie immer auf die Ansage seiner Gertrude vertraute, abgefangen worden.

Am Ende fehlten dem österreichischen Rallye-Haudegen 5,6 Sekunden, obwohl er seinen Ford Escort RS 2000 richtig „ausgequetscht“ hatte. Admont-Historic-Sieger Koni Friesenegger fuhr auf Rang sechs, Christian Rosner wurde Siebenter, konnte damit aber nichts mehr gegen Johannes Huber ausrichten, der mit einem 17. Platz neuer Castrol Historic Rallye-Staatsmeister ist.

In der Österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft war nach dem schweren Crash von Raimund Baumschlager am Freitagabend und spätestens mit dem Unfall von Franz Wittmann jun. heute am Vormittag eine Vorentscheidung zugunsten von Beppo Harrach (Mitsubishi Lancer Evo VI CNG) gefallen. Der Bruckneudorfer ließ sich am Ende auch auf keine Experimente ein und fuhr den weltweit ersten Gesamtsieg eines gasbetriebenen Rallye-Fahrzeuges souverän nach Hause.

Gemeinsam mit seinem steirischen Co-Piloten Andreas Schindelbacher wurde im Ziel euphorisch gefeiert, Beppo war verständlicherweise überglücklich: „Wahnsinn! Der Kreis schließt sich – im Vorjahr haben wir genau hier die Weltpremiere eines Erdgas betriebenen Allrad-Rallyeautos gefeiert und jetzt feiern wir nicht nur den ersten Platz eines solchen Autos auf dem Podium sondern gleich einen Gesamtsieg! Und das mit einem sieben Jahre alten Fahrzeug. Ich bin überwältigt!“

Der zweite Gesamtrang ging an Gruppe-A-Piloten Mario Saibel (Mitsubishi), der nach Problemen am ersten Tag eine gute Rallye auf der zweiten Etappe fuhr: „Ich bin zufrieden, der heutige Tag war gut. Das Wichtigste: Ich habe nichts kaputt gemacht und das war schwer genug, wie man gesehen hat.“ Saibel bekommt allerdings – wie Harrach auch – keine Punkte für die Division 1 der ÖM: Dort konnte sich der Steirer Willi Stengg (Mitsubishi Lancer Evo IX) auf der ganzen Linie durchsetzen:

Mit seinem dritten Gesamtrang wurde er zugleich Sieger der Division 1 und sicherte sich den Vize-Titel hinter Raimund Baumschlager: „Wir haben unser Ziel, den Vizemeister, erreicht! Das freut mich sehr – vor allem weil die Verhältnisse so extrem schwierig waren. Schade nur, dass diese Bedingungen meinem einzigen Konkurrenten um den Vize-Titel zum Verhängnis geworden sind, hoffentlich ist es nicht allzu schlimm bei Kris!“

Andreas Waldherr schloss die Österreich-Premiere des VW Polo S2000 mit einer Bestzeit auf der letzten Sondeprüfung zufriedenstellend und ohne große Probleme ab. Während sich so mancher eine Siegfahrt von Waldherr erwartet hatten, war der Niederösterreicher aber mit dem vierten Platz sehr zufrieden:

„Es war ein Testeinsatz. Ich wollte so viele Kilometer wie möglich fahren und das ist mir – trotz einiger Absagen – auch gelungen. Wichtig war, dass ich gesehen habe, dass ich richtig schnell sein kann, wenn alles passt. Selbst ohne jedes Risiko war jetzt zum Schluss eine SP-Bestzeit drinnen, wir sind also auf dem richtigen Weg. Danke an meine Sponsoren, die dieses Projekt möglich machen – ich freue mich schon aufs nächste Jahr!“

Fünfter wurde Hans Weijs Junior, der seinen ersten Österreich-Auftritt trotz Technik-Troubles am Mitsubishi Lancer Evo IX recht gut meisterte. Der Sensationsmann der Rallye kam aber hinter dem Niederländer ins Ziel: Christof Klausner pilotierte gemeinsam mit Beifahrerin Daniela Stummer seinen über 20 Jahre alten Audi urquattro, kam als unglaublicher Sechstplatzierter (!) durchs Ziel – eine reife Leistung, selbst wenn er den Vorteil von vier angetriebenen Rädern auf seiner Seite hatte.

Den Sieg in der Dieselwertung holte sich Michael Kogler (VW Golf IV TDI KitCar), der damit endlich wieder auf die Erfolgsspur zurückgefunden hat. Zweiter wurde Fiat-Pilot Michael Böhm im „Ersatz“-Fiat-Stilo, Rang drei ging an Willi Rabl, den Teamkollegen von Kogler. In der Gesamtwertung ist damit aber noch nichts entschieden, im Gegenteil: Nachdem der Kärntner Seat-Ibiza-Pilot Günther Jörl als Fünfter noch wichtige Punkte holen konnte, fällt die Entscheidung in der Division 3 erst beim letzten ÖM-Lauf im Waldviertel.

Spannung bis zuletzt bot auch der finale Lauf zur Ford Fiesta Trophy, die im Rahmen der Ostarrichi Rallye ausgetragen wurde. Lokalmatador Patrick Winter holte sich mit dem Sieg gleichzeitig die Trophy-Wertung: „Ich bin überglücklich, dass ich nicht nur den Gesamtsieg holen konnte, sondern auch bei meiner Heimrallye auf dem obersten Stockerlplatz stehen darf.“ Platz zwei ging an Rene Winter, der sich um nur wenige Sekunden geschlagen geben musste, Dritter wurde Alexander Krapesch.

ÖM-Stand Division 1 (inoffiziell):

1. Raimund Baumschlager 60 Punkte
2. Willi Stengg 40
3. Kris Rosenberger 29
4. Hermann Gaßner 27
5. Andreas Waldherr 24
5. Hannes Danzinger 24

ÖM-Stand Division 2 (inoffiziell):

1. Rene Winter 45 Punkte
2. Christoph Leitgeb 34
2. Patrick Winter 34
4. Alois Handler 33
5. Daniel Wollinger 28

ÖM-Stand Division 3 (inoffiziell):

1. Günther Jörl 55 Punkte
2. Michael Böhm 54
3. Willi Rabl 41
4. Michael Kogler 36
5. Aliz Magda 20

ÖM-Stand Division 4 (inoffiziell):

1. Beppo Harrach 48 Punkte
2. Martin Ertl 32

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