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IRC: Rallye Monte Carlo 2011

Illustre Starterliste mit starkem „Austro-Faktor“

Anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums erfreut die „Monte“ mit internationaler Starbesetzung. Auf der Nennliste: Aigner, Wittmann und Ilka Minor!

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Racingshow, Daniel Fessl, Interwetten, Photo4

Vor (noch nicht ganz) hundert Jahren, im Jahr 1911 also, wurde die allererste Rallye Monte Carlo abgehalten – die 79. Ausgabe der Kult-Rallye, von 18. bis 22. Jänner 2011, wollten sich viele Piloten nicht entgehen lassen - und nicht nur deshalb, weil die Veranstalter anlässlich des hundertjährigen Jubiläums auf ein Nenngeld verzichtet haben.

Wieder einmal zeigen die Macher der Intercontinental Rally Challenge (IRC), wie man ein attraktives Starterfeld generiert…

Die Nennliste, welche am 9. Dezember veröffentlicht wurde, erfreut die Herzen der Rallyefans mit internationaler Starbesetzung: Allen voran der frühere Rallye-Weltmeister Petter Solberg, der bei der Jubiläums-„Monte“ quasi „fremdgeht“ und auf einem werksseitig eingesetzten Peugeot 207 S2000 sein IRC-Debüt gibt.

Dazu kommen der aktuelle IRC-Champion Juho Hänninen, Le Mans-Sieger Stephane Sarrazin, bekannte Namen wie Bryan Bouffier, Eyvind Brynildsen, Bruno Magalhaes, Thierry Neuville, Chris Atkinson und Per Gunnar Andersson auf jeweils einem Proton Satria Neo S2000, Freddy Loix, Andreas Mikkelsen, Jan Kopecky, Nicolas Vouilloz oder Giandomenico Basso, der sicher ein S2000 pilotieren wird, die Marke allerdings noch offen ließ.

Zudem wird der Co-Pilot von Sébastien Loeb, Daniel Elena sich hinter das Lenkrad eines Citroen DS3 R3 klemmen. Adrien Tambay, der Sohn des früheren Formel 1-Piloten Patrick Tambay, der sich normalerweise im Formelsport seine Sporen verdient, steuert einen Peugeot 207 R3, an seiner Seite sitzt mit dem früheren Co-Piloten von Didier Auriol, Denis Giraudet ein erfahrener Mann auf dem Sozius. Außerdem wird der frühere Formel 1-Pilot Alex Caffi mit einem Skoda Fabia S2000 antreten.

Der aktuelle Formel 1-Pilot Robert Kubica, der heuer bei seinen Rallye-Abenteuern im Renault Clio für Verblüffung sorgte und bei der Rally du Var sogar den Klassensieg erringen konnte und nur knapp das Gesamtpodium verfehlte, wird ebenfalls teilnehmen. Der Pole soll entweder einen Renault Clio R3 oder S1600 pilotieren.

Insgesamt werden 39 Super 2000-Boliden an den Start gehen, dazu kommen noch zahlreiche weitere Fahrzeuge. Insgesamt werden Teams aus 27 Nationen dabei sein. Und auch Österreich ist mit dabei – mehr noch, aus österreichischer Sicht ist die Nennliste sogar ganz besonders erfreulich…

Comeback von Ilka Minor

Vor allem erfreut das Comeback von Ilka Minor nicht nur die heimischen Rallyefans. Nach ihrer schweren Wirbelverletzung, welche sie sich im September bei einem Unfall bei der Steiermark-Rallye an der Seite von Manfred Stohl zuzog, wird Ilka Minor bei der „Monte“ erstmals wieder in ein Rallyeauto steigen und an der Seite von Henning Solberg im Ford Fiesta S2000 antreten.

Gegenüber motorline.cc erklärte die in Wien lebende Kärntnerin: „Henning hat gesagt, dass er unbedingt mit mir fahren will und ich will es auch – ich trainiere derzeit zwei bis drei Stunden täglich, arbeite am Wiederaufbau meiner Muskulatur.“ Nach dem Bruch des zwölften Rückenwirbels wurde Minor operiert, der Wirbel wurde mit einer Stahlplatte fixiert.

Die erfahrene WM-Copilotin blickt auf eine harte Zeit der Entbehrung zurück: „Anfangs durfte ich ja nicht trainieren, obwohl ich keine Schmerzen mehr hatte – das war am schwersten für mich, dass ich nichts tun durfte.“ Doch seit einiger Zeit ist Minor damit beschäftigt, ihre bei der Operation durchtrennte Muskulatur wieder neu aufzubauen.

Noch ist die Rehabilitation nicht abgeschlossen, dies wird erst kurz vor der „Monte“ der Fall sein. „Es wird knapp, aber es wird sich ausgehen“, ist die Kämpfernatur überzeugt. Denn schließlich fahre Henning Solberg beim Jubiläums-Klassiker „auf Sieg“, der Norweger war 2010 bei den WM-Rallyes oft mit Abstand der schnellste aller S2000-Piloten – so könnte es diesmal sogar zu einem „Bruderduell“ mit Petter Solberg kommen…

Andi Aigner im Dytko-Mitsubishi

„Weil die Monte die Monte ist“, habe er einfach mitfahren müssen, erklärt ein lachender Andi Aigner im Gespräch mit motorline.cc.

„Diese Rallye ist ohnehin schon ein Klassiker - doch bei dieser Besetzung heuer wird der Spaß noch größer sein, wenn man die altbekannten Gesichter wieder sieht“, sagt Aigner voller Vorfreude.

Der PWRC-Weltmeister des Jahres 2008 wird wieder mit Daniela Ertl einen Mitsubishi Lancer Evo X des polnischen Dytko-Teams pilotieren.

Das sportliche Ziel ist klar definiert: „Wir wollen in der herkömmlichen Gruppe N ganz vorne landen.“

Bei 39 S2000-Piloten werden sich die legendären „Monte“-Prüfungen für Aigner wohl schon ein wenig „abgenützt“ darstellen. Aigner bleibt diesbezüglich locker: „Das wird man sehen – da wird unsere Eiscrew schon einen guten Job erledigen, denn ohne Eiscrew brauchst du ohnehin nicht bei der Monte antreten.“

Interwetten Racing mit Wittmann auf der Nennliste

Genannt hat auch das Interwetten Racing Team mit Franz Wittmann am Steuer eines Peugeot 207 S2000, lediglich der „heiße Sitz“ ist noch unbesetzt.

Für eine Stellungnahme respektive Bestätigung seines Einsatzes war Wittmann bislang noch nicht erreichbar, doch die Nennung kann zumindest als positives Zeichen gewertet werden, dass es offenbar doch weitergeht. Erst unlängst erklärte Wittmann, er werde 2011 „sicher in der IRC“ antreten.

Mit Franz Wittmann, Andi Aigner und Ilka Minor am Sozius von Henning Solberg wären bei der Jubiläums-„Monte“ jedenfalls gleich drei Teams mit Österreich-Bezug am Start.

Zudem steigt wenige Tage zuvor das große Comeback der Jänner-Rallye – die heimischen Rallyefans dürfen sich also auf einen heißen Saisonstart 2011 freuen…

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