RALLYE

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85 Teams haben Nennung abgegeben

Die Rallye-EM bringt 49 Crews nach Oberösterreich, weitere 36 Teams findet man in der nationalen Nennliste; 13 Nationen sind vertreten.

Der erste EM-Lauf des Jahres, wieder unter der Führung des Promoters Eurosport in Verbindung mit dem RC Mühlviertel, zählt sowohl zur tschechischen als auch zur österreichischen Rallyemeisterschaft. Dies ergibt auch ein sehr interessanten Nennergebnis. Österreich stellt international und national 41 Teams, die Tschechische Republik 16, Italien, Ungarn und Deutschland je sechs, Polen vier, Frankreich zwei; je einmal sind Bulgarien, Lettland, Slowenien und die Ukraine vertreten.

In der neu von der FIA bezeichneten Klasse RC2 — S2000-Rallye, 1.600-cm³-Turbomotor mit 30-mm-Restriktor; S2000-Rallye, 2.000-cm³-Saugmotor; Gruppe R5 (VR5), Gruppe R4 (VR4), Gruppe N über 2.000 cm³ — werden 31 Autos starten. Die Klasse RC3 — Gruppe A über 1.600 cm³ bis 2.000 cm³, Super 1600, R2C über 1.600 cm³ bis 2.000 cm³ (VR2C), R3 (Saugmotor) über 1.600 cm³ bis 2.000 cm³ (VR3C), R3 (Turbomotor) bis 1.600 cm³ (nominal VR3T), R3 (Dieselmotor) bis 2.000 cm³ (nominal VR3D) — sieht sechs Autos auf der Nennliste. Die Klasse RC4 — Gruppe A bis 1.600 cm³, R2 (über 1.300 cm³ bis 1.600 cm³ - VR2B), Kit Cars bis 1.600 cm³, Gruppe N über 1.600 cm³ bis 2.000 cm³ — umfasst zehn Autos. Die Klasse RC5 — Gruppe N bis 1.600 cm³, R1 bis 1.600 cm³ (VR1A/VR1B) — hat zwei Starter.

Noch ein Blick in die nationalen Klassen: RC11 — international und national homologierte Dieselfahrzeuge, ohne Hubraumunterteilung — mit einem Starter; RC12 — Fahrzeuge der Gruppe H/A und H/N (entsprechend dem aktuellen OSK-Reglement) mit 12.1; 2WD-Fahrzeuge ohne Hubraumunterteilung — mit sechs Autos und 12.2 — 4WD-Fahrzeuge ohne Hubraumunterteilung — mit 22 Fahrzeugen. RC14 — Historische Fahrzeuge, die zwischen dem 1.1.1962 und dem 31.12.1981 hergestellt/homologiert wurden — in vier Wertungsklassen mit fünf Fahrzeugen; RC15 — Fahrzeuge der Klassen RC2, RGT, RC3, RC4, RC5, welche nicht den Bestimmungen der Rallye-EM entsprechen, ohne Hubraumunterteilung — mit zwei Fahrzeugen.

Um EM-Punkte kämpfen bei der Jänner-Rallye 49 Teams, 69 Mannschaften versuchen Punkte für die heimische Meisterschaft einzufahren und 18 Fahrer Punkte für das tschechische Championat. In der Markenstatistik liegt Mitsubishi mit 20 Autos voran, gefolgt von Subaru mit neun, Ford mit acht, Peugeot und Citroën mit je sieben, Renault, Audi, Opel und Mazda mit je vier Fahrzeugen. Dann folgen Škoda und BMW mit je drei Autos, VW, Honda, Suzuki und Lancia mit je zwei Wagen; Mini, Mercedes, Nissan und Seat sind je einmal vertreten.

Die Mühlviertler Beute heißt heuer Kubica

Die Jänner-Rallye 2014 wird überstrahlt von einem großen Namen: Robert Kubica kommt zum Auftakt der Rallye-EM ins Mühlviertel. Der Pole mit Formel-1-Vergangenheit (ein Sieg, 2008 in Kanada) bestreitet für seinen neuen Rennstall M-Sport, mit dem er neben dem Finnen Mikko Hirvonen und dem Waliser Elfyn Evans die kommende WM-Saison absolvieren wird, in Freistadt einen Testlauf für die anstehende Rallye Monte-Carlo.

Der WRC2-Meister wird in einem Ford Fiesta S2000 antreten, trifft aber in Österreich auf eine hungrige wie prominente Jägerschar, die ebenfalls scharfe Geschütze auffährt. Kubica ist der Star, den alle jagen – vom Europameister Andreas Aigner über den polnischen Champion Kajetan Kajetanowicz bis zum österreichischen Staatsmeister Raimund Baumschlager. Sie alle fahren in der Division I, die sich nach einer Überarbeitung durch die FIA nunmehr Klasse RC2 nennt.

Einer der Jäger kommt ebenfalls aus Polen: Kajetan Kajetanowicz. Der polnische Champion war auch Sieger der letzten Polen-Rallye sowie überlegener Gewinner der letzten Waldviertel-Rallye im November. Kajetanowicz hat seinen riesigen Team-Truck im Freistädter Servicepark nicht nur unmittelbar neben Kubicas stehen, sondern sitzt ebenfalls in einem Ford Fiesta, allerdings nach R5-Spzifikation.

Eine ungemein starke Tschechen-Delegation wird von Mühlviertel-Kenner Vaclav Pech angeführt. Er kommt mit seinem Mini Cooper S2000 nach Freistadt, wo er schon drei Mal (2005, 2007, 2008) gewinnen konnte. Roman Odlozilik, Fünfter in der tschechischen Meisterschaft 2013, hat sich wie Kajetanowicz mit einem Ford Fiesta R5 angekündigt. Und einen dritten Ford Fiesta R5 im Feld präsentiert Pavel Valousek. Antonin Tlustak, 2012 14. in Freistadt, und Jaromir Tarabus, der Zweitplatzierte der abgelaufenen Waldviertel-Rallye, pilotieren Škoda Fabia S2000. Mit Jan Cerny kommt auch der 2WD-Europameister des Jahres 2012 nach OÖ. Er gewann 2013 auch die 2WD-Wertungen bei der Zlín- und der Krumlov-Rallye, lenkt im Mühlviertel jedoch einen Subaru Impreza, also einen Allrad-Boliden.

Aus Frankreich haben sich die beiden Peugeot-207-S2000-Piloten Jean-Michel Raoux und Robert Consani angesagt. Consani kämpft gegen eine persönliche Pechsträhne an. Er verzeichnete im Jahr 2013 bei acht EM-Starts sechs Ausfälle. Vasily Gryazin aus Lettland pilotiert einen Ford Fiesta S2000. Er bringt einen zehnten Platz in Sanremo, einen siebenten Platz in Estland und einen neunten Platz in Polen aus der letzten EM-Saison mit.

Mittendrin im Geschehen tummeln sich natürlich auch Österreichs Rallye-Asse. Dabei steht wohl das von vielen Fans schon lange herbeigesehnte nationale Giganten-Duell Raimund Baumschlager gegen Andreas Aigner im Mittelpunkt, obwohl beide nicht den heimischen Gegenspieler, sondern freilich die Spitzenleute der EM im Blick haben werden. Hier der elffache Staatsmeister im Škoda Fabia S2000, dort der ehemalige PWRC-Champion und aktuelle Production-Car-Europameister in einem Peugeot S2000 des Weltklasse-Piloten Manfred Stohl – wodurch sich übrigens auch ein brisanter Zweikampf zwischen Österreichs vielleicht renommiertesten Rallye-Schmieden Stohl Racing und Baumschlager Rallye & Racing (BRR) ergibt.

Zu beachten wird auch David Glachs sein. Der ortskundige Freistädter hat gerade in seiner Umgebung schon öfters, auch mit schwächeren Autos, die Prominenz ärgern können. 2011 überraschte er im Mitsubishi Evo V die S2000-Piloten sogar mit einer SP-Bestzeit. Diesmal sitzt er selber in einem S2000-Auto. Er lenkt den ehemaligen VW Polo von Kris Rosenberger, und man kann gespannt sein, was er daraus macht. Ebenfalls in einem S2000-Boliden, einem Peugeot 207, sitzen überraschenderweise der gebürtige Freistädter Johannes Keferböck und, weniger überraschend, weil schon vor längerer Zeit angekündigt, der Niederösterreicher Walter Mayer. Wie für Glachs ist es für beide eine Premiere in einem Rallyeauto derartiger Dimension.

Hinter den S2000-Boliden scharren die R4-Piloten in den Startlöchern. Beppo Harrach im Mitsubishi Evo IX schielt nicht nur auf die österreichische Meisterschaft, sondern wohl auch auf ein gutes ERC-Resultat. Letztes Jahr wurde seine Angriffslust bei der Jänner-Rallye mit dem vierten Platz und dem von Eurosport vergebenen Silberteller für die beste Performance belohnt. Diesmal kehrt Harrach von einer Zwangspause nach seinem Mopedunfall in Spanien zurück. Die letzten zwei Staatsmeisterschaftsläufe in Österreich musste er auslassen. Dazwischen feierte Harrach im Zuge eines "Fitness-Checks" aber einen Sieg bei der kleinen Santa-Domenica-Rallye nahe Zagreb.

Nach seinem letztjährigen EM-Debüt sucht Hermann Neubauer auch heuer den Vergleich auf internationaler Ebene. Der 25jährige Salzburger startet bei der Jänner-Rallye mit einem Subaru Impreza R4 aus dem Hause Stohl. Der ukrainische Toppilot Vitaliy Pushkar startet mit einem Mitsubuishi Evo X R4, und die beiden Ungarn Andras Hadik und Tibor Erdi wie Neubauer in einem Subaru Impreza R4. Ebenfalls ein schneller Mann ist der dritte Ungar im Feld, Lukasz Kornel. Der aktuelle 2WD-Vize-Europameister kommt mit einem Mitsubishi Evo IX.

Ex-Radprofi Martin Fischerlehner aus Freistadt, der rasende Bäckermeister Ernst Haneder aus St. Oswald bei Freistadt, Mario Klepatsch (mit Gesamtplatz zwölf der schnellste Mühlviertler der Jänner-Rallye 2013) und der Niederösterreicher Christian Riegler aus Hausmening bilden ein hochmotiviertes rotweißrotes Verfolger-Quartett in Mitsubishi Evo IX.

In den Klassen R3 und R4 präsentieren sich die 2WD-Stars rund um den regierenden Europameister Zoltan Bessenyey aus Ungarn. Dieser nimmt die Jänner-Rallye mit seinem Honda Civic R3 in Angriff. Doch den Sieg haben auch andere im Visier. Raffael Sulzinger zum Beispiel. Der in Passau geborene Ford-Fiesta-R2-Pilot macht keinen Hehl aus seinem EM-Titeltraum ... oder der überaus routinierte Tscheche Jozef Petàk, der einen Renault Clio R3 lenkt. Und auch Österreichs 2WD-Champion Michael Böhm hat mit der Jänner-Rallye noch eine offene Rechnung zu begleichen, nachdem er letztes Mal mit einem technischen Defekt aufgeben musste. Heuer gibt der Niederösterreicher wieder dem Suzuki Swift 1600 die Sporen. Mit Wolf-Dieter Ihle sitzt ein bekannter Mann aus Deutschland in einem Citroën DS3 R3. Der Walter-Röhrl-Intimus verfügt in seiner Heimatstadt Stuttgart über mehrere Audi Urquattros, war schon bei der RAC- und der Schweden-Rallye sowie zwölf Mal beim WM-Lauf in Monte Carlo im Einsatz. Stets für eine Topplatzierung gut ist auch der 31 Jahre alte Slowene Rok Turk mit seinem Peugeot 208 R2.

Um Punkte in der Ladies-Wertung kämpfen bei der Jänner-Rallye die 27jährige Tschechin Martina Danhelová im Renault Clio Sport und die beste EM-Pilotin des Jahres 2012, Ekaterina Stratieva aus Bulgarien, im Citroën CR2R2.

Nationale Nennungen: Über dreißig Piloten fahren bei der Jänner-Rallye nicht in der Rallye-EM mit, sondern lediglich um Punkte für die österreichische Staatsmeisterschaft. Der bekannteste unter ihnen ist der vorjährige Vizestaatsmeister Gerwald Grössing. Der Niederösterreicher mit steirischen Wurzeln startet mit seinem Mitsubishi Evo IX R4 in der Klasse 15.

Die Klasse 12 wird, wie immer und logischerweise, bei der Jänner-Rallye wieder von Piloten der Umgebung dominiert. Der Rallye Club Team Mühlviertel schickt seine Piloten (Jürgen Berlesreiter, Jürgen Pilz) neben vielen anderen ebenso ins Rennen wie der Rallye Club Perg (Christian Mitterlehner, Manfred Hinterreiter, Karl Raab, Mario Klopf) und der MSC Schenkenfelden (Reinhard Neulinger, Martin Desl, Kurt Manzenreiter, Ulrich Stütz, Mario Schmalzer). Für nostalgische Stimmung unter den Fans wird wiederum Christoph Klausner aus Rohr im Kremstal mit seinem legendären Audi Urquattro sorgen.

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