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DRM: Rallye Vogelsberg

Wir mussten auf jeder Prüfung alles geben

Mit dem Sieg bei der Hessen Rallye nach spannendem Duell mit Mark Wallenwein und Ruben Zeltner baut Hermann Gaßner jr. die Spitzenposition in der DRM aus.

Foto: DRM

Hermann Gaßner junior war der Matchsieger beim vierten Lauf zur DRM (Deutschen Rallye-Meisterschaft), der im Rahmen des Rallye Masters ausgetragen wurde. Im Mitsubishi Lancer R4 konnte sich der Surheimer gemeinsam mit Co-Pilotin Ursula Mayrhofer bei der Hessen Rallye Vogelsberg durchsetzen. In einem bis zum Schluss spannenden Fight verwies er die Mitfavoriten Mark Wallenwein (Skoda Fabia S2000) und Ruben Zeltner (Porsche 911 GT3 R) auf die Plätze zwei und drei.

Der als Tabellenführer angereiste Gaßner junior konnte sich damit im Duell der bisherigen Lauf-Sieger durchsetzen. Alle drei Piloten hatten einen der drei zuvor ausgetragenen DRM-Läufe für sich entscheiden können. Mit dem Sieg setzte er sich auch in der Meisterschaft ab und führt jetzt mit 75 Punkten vor seinem Vater Hermann Gaßner (Mitsubishi Lancer Evo 10). Dieser wurde als bester Gruppe-N-Vertreter auf dem vierten Platz gewertet und konnte mit der überraschenden Bestzeit auf der finalen Powerstage drei wertvolle Zusatzpunkte holen.

Er schob sich damit in der Tabelle knapp vor Wallenwein und seinen Co-Piloten Stefan Kopczyk (46) sowie Ruben Zeltner mit Ehefrau Petra auf dem Beifahrersitz (44). Es war ein Dreikampf auf höchstem Niveau, der das Geschehen bei der Hessen Rallye Vogelsberg prägte. Schon auf den ersten Sonderprüfungen (SPs) am Freitagabend schenkten sich die Kontrahenten nichts. Gaßner junior legte mit vier Bestzeiten in Folge den Grundstein für den späteren Sieg. Nach dem zweiten Durchgang über die stimmungsvolle Abendprüfung vor den vollbesetzten Zuschauerbereichen im hessischen Willofs ging er mit einem Vorsprung von knapp sieben Sekunden auf Wallenwein in die Übernachtungspause.

Auf den ersten SPs der zweiten Etappe konterten Zeltner (drei Bestzeiten) und Wallenwein (eine Bestzeit). Der Skoda-Pilot zeigte damit, dass der nach einem Motorschaden erst in letzter Minute wieder flottgemachte Fabia zu den heißen Favoriten auf die DRM-Krone 2014 gehört. Dennoch verlor er den zweiten Platz zeitweise an Zeltner, der jedoch auf den schotterreichen WPs am Nachmittag die Kraft seines Porsche 911 nicht auf die Strecke bringen konnte und sich schließlich hinter dem jungen Schwaben mit dem dritten Platz begnügen musste.

Das ohnehin spannende Geschehen wurde am Nachmittag noch einmal verschärft, als die bis dahin durchgehend trockenen Pisten nach Schauern streckenweise nass waren. So wurde die richtige Reifenwahl mit entscheidend – und bei der zeigte der Vater des Gesamtsiegers das beste Händchen: Hermann Gaßner setzte auf den 18,6 Bestzeit-Kilometern der finalen Prüfung Niederaula alles auf eine Karte und fuhr im eigentlich unterlegenen Gruppe-N-Lancer die Bestzeit vor seinem Sohn Hermann, der 5,6 Sekunden langsamer war.

Drei Zusatzpunkte für den Vater, zwei der wertvollen Extra-Zähler für den Sohn und ein Punkt für den Drittplatzierten Ruben Zeltner wurden hier vergeben. So ist die Konstellation vor dem fünften DRM-Lauf bei der Mobil Pegasus Rallye Sulinger Land nur eine Woche später äußerst spannend. Denn hinter Gaßner junior, der sich etwas absetzen konnte, geht es nun denkbar knapp zu.

Gaßner junior: "Wir mussten alles geben"
"Wir mussten auf jeder Prüfung alles geben", fasste Hermann Gaßner junior das Geschehen beim vierten DRM-Lauf zusammen und gestand im Ziel: "Jetzt bin ich fix und fertig. Gerade die letzten Prüfungen haben mir alles abverlangt. Es war richtig nass und wir waren auf Intermediates unterwegs. Am Ende hat aber alles gepasst. Schön für meinen Vater, dass er auf der Powerstage die Punkte geholt hat – aber in diesem Moment ging es mir vor allem darum, den Sieg nach Hause zu bringen."

Anerkennung bekam der alte und neue Tabellenführer im Anschluss vor allem vom direkten Konkurrenten, Mark Wallenwein: "Es war eine extreme spannende Rallye. Jeder kleine Fehler, jedes kleine Problem wirft einen da aus dem Rennen. Bei Hermann ist nicht das geringste schief gelaufen – deshalb ist er auch verdient vorne." Bis zum Schluss lag Wallenwein noch in Schlagdistanz und setzte schließlich alles auf eine Karte: "Für die letzten beiden Wertungsprüfungen haben wir Slickreifen aufgezogen. Dafür war es am Ende aber deutlich zu nass. Wir hätten gerne noch mal angegriffen. Jetzt geht der Fight in Sulingen weiter."

Reifenpoker auf der Powerstage mit Überraschungssieger
Das spannende Geschehen hatte seinen Höhepunkt auf der finalen Powerstage. Nicht nur Gaßner junior und Wallenwein hatten anschließend einiges zu berichten. Auch Ruben Zeltner erreichte das Ziel in Schlitz mit erhöhtem Adrenalinspiegel im Blut. "Die letzte Prüfung war ein absoluter Wahnsinn", grinste er. "Aquaplaning, die Scheibe beschlagen und volles Tempo: Das war ein Ritt auf der Rasierklinge. Dass ich damit auch noch einen Punkt für die Powerstage hole, hätte ich nie im Leben gedacht. Damit ist das Wochenende für uns perfekt gelaufen. Ich bin mehr als zufrieden mit Platz drei."

Den Überraschungscoup konnte mit Hermann Gaßner der schnellste Pilot der Division 2 landen, der sich die entscheidenden Zusatzpunkte sicherte, um sich in der Gesamtwertung den zweiten Platz zu sichern – nur einen Punkt vor Mark Wallenwein. "Die Bestzeit hat mich selber überrascht", gab Vater Gaßner zu. "Es war brutal rutschig, doch ich habe versucht, einen ruhigen Rhythmus zu finden und nicht zu stark zu pushen – das war wahrscheinlich goldrichtig."

Marijan Griebel holt Top-Ten-Platz für das Opel Rallye Junior Team
Mit dem zehnten Platz für die Youngster Marijan Griebel / Alexander Rath (Hahnweiler / Trier) konnte sich das Opel Rallye Junior Team erneut über eine Top-Ten-Platzierung freuen. Während Teamkollege Fabian Kreim / Josefine Corinn Beinke (Fränkisch-Crumbach / Bünde) diesmal mit Motorproblemen zu kämpfen hatten, funktionierte der "kleine" Opel Adam R2 Griebels perfekt, und der Rheinland-Pfälzer konnte sich immer wieder inmitten der deutlich leistungsstärkeren Gegner platzierten.

"Am Samstagmorgen standen flüssige Asphaltprüfungen auf dem Programm, da konnten wir mit sechsten und siebten Plätzen auf den Prüfungen mit den großen Divisionen mithalten", freute sich Griebel im Anschluss. "Zum Schluss war es dann aber ein hartes Stück Arbeit. Gerade die letzten beiden SPs mit ihrem hohen Schotteranteil kamen unserem Auto gar nicht entgegen. Als es dann noch geregnet hat, habe ich mich bei den Reifen auch noch vergriffen und musste die enorm anspruchsvolle Prüfung Niederaula mit Slicks auf der Antriebsachse fahren.

Das war ein heißer Ritt, hat aber am Ende doch ganz gut geklappt." Im Teaminternen Duell der von der Stiftung Sport geförderten Youngster ging Griebel nach der dritten Runde mit 2:1 in Führung – doch Teamkollege Kreim konnte es diesmal gelassen nehmen. "In Thüringen greifen wir wieder an", lachte er nach der Rallye. "Wir hatten bis zur achten SP Probleme mit der Motorelektronik. Das Team hat das schließlich toll hinbekommen und abgestellt, aber das dauerte eben. Auf den letzten vier Prüfungen waren wir wieder mit voller Leistung unterwegs. Wir haben enorm viel gelernt – und das war unser Plan."

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