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ORM/ORM2WD 2016: Vorausblick

Was uns 2016 erwarten könnte….

Zwei Monate vor Saisonstart wagt motorline.cc einen Vorausblick auf das mögliche ORM/ORM2WD-Starterfeld. Kommen tatsächlich WRCs?

Michael Noir Trawniczek
Fotos: IG Rallye Fotoservice/Harald Illmer

Für 2016 hofft die heimische ORM-Fangemeinde, dass Hermann Neubauer und Gerwald Grössing in nunmehr erlaubten World Rallye Cars (WRC) gegen den Serienstaatsmeister Raimund Baumschlager im Skoda Fabia R5 antreten und es zu einem spannenden Dreikampf um den Titel kommt. Zwei Monate vor dem Saisonstart im Rebenland hat sich motorline.cc umgehört: Welche Projekte sind bereits in trockenen Tüchern? Gibt es Überraschungen?

Sicher ist: Raimund Baumschlager hat im Telefonat mit motorline.cc bestätigt, dass es bei ihm „so weitergeht wie bisher“. Im Skoda Fabia R5 soll also ein weiterer Staatsmeistertitel erobert werden.

Grössing überraschend nicht fix

Nach seinem leidenschaftlichen Befürworten der WRC-Freigabe und einem ersten Test im Ford Fiesta WRC galt Gerwald Grössing bislang eigentlich als gesetzt. Doch oft kommt es anders als man denkt. Grössing war gerade in München, als ihn unser Anruf ereilte, der ehemalige selbsternannte „Herrenfahrer“ und nunmehrige Siegpilot wartete mit einer für den Rallyesport weniger erfreulichen Überraschung auf…

Grössing erklärte gegenüber motorline.cc: „Leider kann ich meine Teilnahme an der ORM 2016 nicht bestätigen. Ich habe die Möglichkeit, mich geschäftlich zu erweitern und es steht zurzeit noch nicht fest, ob sich das mit dem Rallyesport vereinbaren lässt. Ich bitte um Verständnis, doch meine Prioritäten waren stets Familie, Beruf und Sport.“ Grössing schätzt die Chancen derzeit auf 50:50. Eines machte er klar: Entweder fährt er die gesamte Saison oder gar nicht…

Neubauer top motiviert

Hermann Neubauer hat sein Projekt auf jeden Fall in trockenen Tüchern und wirkte im motorline.cc-Telefonat extrem motiviert und optimistisch. Er wird am 2. Februar sein Projekt vorstellen, das er als einen „Meilenstein“ bezeichnete – ob es tatsächlich wie von vielen angenommen ein World Rally Car ist oder ein R5 wollte der Salzburger nicht verraten. Lachend bestätigen konnte Neubauer jedoch, dass er ganz sicher nicht das Mini World Rally Car von Vaclav Pech gekauft habe…

Dieses Auto geistert derzeit als Gerücht durch die ORM-Szene, viele Käufer werden kolportiert. So auch Mario Saibel. Doch auch er winkt lachend ab – und verrät, dass er an einem ganz anderen Projekt arbeitet: „Ich habe noch nichts fixiert – aber wenn ich heuer fahre, dann werde ich mit einem Porsche GT3 antreten, der letztes Jahr in Österreich nach RGT-Reglement aufgebaut wurde. Ob und wann hier der erste Einsatz erfolgt, kann ich aber noch nicht sagen.“ Klar ist: Auch wenn das RGT-Regelwerk ein wenig bremst, würden die Fans Mario lieber heute als morgen auf den Sonderprüfungen begrüßen…

Fragezeichen Böhm

Auch Max Zellhofer, Teamchef von Zellhofer Motorsport, hat den Pech-Mini nicht gekauft. Neben dem Neubauer-Einsatz wartet Zellhofer auf grünes Licht von Michael Böhm. Der 2WD-Serienstaatsmeister konnte gegenüber motorline.cc noch kein Projekt bestätigen, weder im S2000 noch im 2WD-Boliden. Dabei findet am heutigen Freitag die nachgeholte Staatsmeisterfeier der Truppe rund um Böhm und Rekorddoppelstaatsmeisterin Katrin Becker statt. Die deutsche Spitzencopilotin wird Böhm leider in jedem Fall verlieren, denn sie bestreitet heuer ein internationales Programm. Bleibt zu hoffen, dass Böhm den Anlass der Feier nützen möchte, um sein neues Projekt vorzustellen. Neben einem Einsatz im S2000, den er beim Debüt im Waldviertel gleich gekonnt bewegte, wäre auch ein letztes Jahr 2WD eine Möglichkeit, ab 2017 ist der Swift nicht mehr punktberechtigt in der ORM2WD.

Beppo Harrach hat den Pech-Mini ebenfalls nicht gekauft und schließt einen Einsatz als ORM-Pilot aus. Wohl aber sei es möglich, dass man ihn „als Teamchef in der ORM sehen könnte“, sagte der Teamchef des Drift Company Racing Teams, das beim Saisonfinale im Waldviertel mit zwei Ford Fiesta R5 für Rundstrecken-Ass Niki Mayr-Melnhof und Historic-Europameister Karl Wagner überraschen konnte. Harrach wollte keinen der beiden für 2016 bestätigen – dem Vernehmen nach jedoch scheint die Wahrscheinlichkeit einer ORM-Teilnahme im R5 bei Wagner größer zu sein…

Auch Christian Schuberth-Mrlik plant einen Umstieg in die Top-Wagenklasse: „Ich würde sehr gerne auf ein modernes Allrad-Auto wechseln, zurzeit jedoch sind noch Gespräche am Laufen, es ist noch nichts finalisiert.“ Schuberth-Mrlik möchte als ORM-Rallyesieger vornehmlich in der Staatsmeisterschaft fahren, bleibt aber auch ausgesuchten ARC-Läufen treu. „Ja, ein Mischprogramm ist sehr wahrscheinlich“, bestätigt der Sieger der Niederösterreich Rallye Trophy sowie der Austrian Rallye Trophy 2015.

Unbestätigt ist dafür jenes Gerücht, wonach Gerald Rigler seinen Peugeot 207 S2000 nur noch in der Austrian Rallye Challenge einsetzen wolle. Walter Mayer setzte bei der Waldviertel-Rallye einen brandneuen Peugeot 208 T16 R5 ein – im Rebenland wird er jedoch nicht am Start sein. Mayer erklärte, dass er heuer ein Mischprogramm aus internationalen und nationalen Rallyes bestreiten wird. Los geht es bei der Arctic-Rallye, wo der Liebhaber von Schneerallyes bereits mehrmals am Start war.

ORM2WD: Noch vieles offen

In der 2WD wäre Michael Böhm bei einer Entscheidung pro 2WD automatisch Topfavorit. Doch es würde starke Herausforderer geben: Günther Knobloch propagiert schon seit dem Vorjahr sein ORM2WD-Projekt 2016, das mit einem Citroen DS3 R3 absolviert werden soll. Bestätigt ist das Projekt jedoch nicht, Knobloch weilt zurzeit in Thailand.

Fix ist dafür der Einsatz von Simon Wagner auf einem von Wurmbrand Racing eingesetzten Citroen DS3 R3 max. Bruder Julian Wagner würde ebenfalls gerne einen modernen 2WD-Boliden einsetzen, könnte aber auch als Plan B einen Evo-Allradwagen fahren, noch ist die Entscheidung offen.

Stark wird wohl der neue Opel Adam Cup, das Auto hat auch Potential für Spitzenplätze in der ORM2WD, angeblich soll sich im Adam R2-Feld auch der eine oder andere Überraschungspilot befinden. Der Corsa Cup wird zudem fortgesetzt. Zellhofer Motorsport setzt noch zwei Suzuki Swift S1600 für Sohn Christoph Zellhofer und Wolfgang Rehberger ein. Michael Kogler absolviert im Citroen DS3 R3 wie im Vorjahr ein Mischprogramm und wird daher nur vereinzelt in der ORM2WD am Start sein.

Von geplanten Einsätzen der heuer im Österreichischen Rallye Cup (ORC) zugelassenen alten Zweiliter-World Rallye Cars wurden bislang keine Gerüchte vernommen. Doch was nicht ist, kann ja noch werden – noch sind es einige Wochen bis zum Nennschluss der Rebenland-Rallye…

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