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ORM: Skoda Rallye Liezen

„Einen Tick zu schnell“

Mit über 2,5 Minuten Vorsprung führten Heimo Hinterhofer und Tamara Schweiger beim Grande Finale des Corsa-Cups im Rahmen der Skoda Rallye Liezen – der Titel lag in greifbarer Nähe. Doch dann kam der Rundkurs Treglwang – und ein spektakulärer Abflug ins Bachbett….

Fotos: GM Corp.

Für Heimo Hinterhofer und Tamara Schweiger ging es am vergangenen Wochenende bei der Skoda Rallye Liezen ums Ganze: Nur zwei Punkte fehlten auf den möglichen Titel im Corsa-Cup, die beiden waren fest entschlossen, in ihrer zweiten Rallye-Saison diesen an Land zu ziehen. Zumal Tamara Schweiger bereits im Vorjahr Champion in der Beifahrerwertung wurde und der vorjährige Vizemeister des Corsa-Cups in seiner Bergrennkarriere drei Titel im letzten Rennen einfahren konnte.

Am Freitagabend, auf der Superspecialprüfung in der Stadt Liezen, hat Heimo Hinterhofer „ziemlich aufgepasst, da ich mir dort im Vorjahr das Auto ziemlich beschädigt habe“. Umso erstaunter war Hinterhofer über das Ergebnis: „Die Zeit war überraschend gut, Platz 1 im Corsa-Cup und 15. Gesamtrang.“ Wie gut schläft man nach nur einer Sonderprüfung, wenn man weiß, dass es am nächsten Tag ums Ganze geht? Heimo lacht: „Wenn man eine so gute Zeit gefahren ist, schläft man gut - ich habe wirklich sehr gut geschlafen, denn das Auto war perfekt.“

„Keinen mehr zum Kämpfen“

Am Samstagmorgen gab es auf SP2 Nebel: „Da gab es einen wilden Schotterteil, einen Traktorweg mit Querrillen – da hab ich extrem aufgepasst, denn so was ist fürs Auto gar nicht gut. Im Laufe des Tages wurde das Wetter dann immer schöner – ich habe mir leicht getan, ohne ein großes Risiko einzugehen.“

Im Corsa-Cup gab es nur einen, der mit dem Tempo von Heimo Hinterhofer mithalten konnte: Jungtalent Christoph Lieb. Für Hinterhofer war es schlecht, dass dieser sich auf SP5 spektakulär ins Out beförderte, wie übrigens viele an diesem Wochenende. Hinterhofer verrät: „Nach dem Abflug von Christoph hatte ich keinen mehr zum Kämpfen – da bin ich dann einfach nur für mich allein gefahren. Freilich hatte ich im Hinterkopf den Titel – aber ich wollte das abdrehen, ich bin ein Rennfahrer, wir lagen auf dem 15. Gesamtrang und einige R2 lagen hinter uns.“

Spektakulärer Abflug – erlebt wie in Zeitlupe

Doch dann kam der erste Treglwang-Rundkurs: „Wir hatten harte Reifen, die für die Prüfung davor gepasst haben – wir wussten, dass sie für den Rundkurs Treglwang suboptimal waren, aber wir wollten es so probieren. Dann sind wir aber auch noch am Start eine Zeit lang gestanden, sodass die Reifen ausgekühlt sind.“

Rund 800 Meter nach dem Start, in einer schnellen Linkskurve passiert Folgendes: „Das Heck ist gekommen, ich war einen Tick zu schnell unterwegs. Ich bin nicht mehr in den Cut hineingekommen, wir sind sehr lange auf dem herausgecutteten Schotter quer gerutscht. Dann haben wir uns überschlagen und haben mit unserem Dach einen Baum getroffen, letztendlich sind wir mit dem Dach in einem Bach gelandet.“

Was denkt man in einer solchen Situation? Erlebt man alles wie in Super-Slowmotion? Hinterhofer erklärt: „Ich habe gedacht, dass ich das noch schaffe – doch das Vordergestell war bereits in der Böschung, ich habe lange gedacht, dass ich es noch abfangen kann. Im Bach war unser erster Gedanke: ‚Scheiße! Der Cupsieg ist weg!‘ Das war unser erster gemeinsamer Gedanke, noch bevor wir uns gegenseitig gefragt haben, wie es uns geht, ob es Verletzungen gibt. Ich habe auch noch darüber nachgedacht, wie dumm ich eigentlich bin, einen Vorsprung von 2,5 Minuten wegzuwerfen. Ich bin dann auf meiner Seite nicht herausgekommen, doch es kamen Zuschauer, die uns geholfen haben. Ich habe dann Willi Stengg informiert und wir sind mit seinem PKW ins Service gefahren. Wie hoch der Schaden am Corsa ist, wissen wir noch nicht, das wird noch erörtert.“

2017: „Wollen unbedingt mit einem R2 fahren“

Den Titel im Cup holte Alois Scheidhammer – er wurde nach Himterhofers Ausfall deutlich langsamer, sodass der Sieg an ein Damenteam ging, das dadurch noch Vizemeister wurde, schließlich waren Scheidhammer und Hojas die einzigen, immer ins Ziel kamen, in Liezen sogar als einzige. „So ist auch der Vizemeister weg“, sagt Heimo Hinterhofer und zuckt mit den Achseln…

Doch sein Blick ist ohnehin bereits auf 2017 gerichtet: „Es sind zwei neue Sponsoren an Bord gekommen, wir wollen im nächsten Jahr alles probieren, um mit einem R2 starten zu können. Ich bedanke mich für das Vertrauen unserer Partner und Sponsoren, ohne sie wäre gar nichts gegangen. Auch bei Stengg Motorsport möchte ich mich bedanken. Wir hoffen sehr, dass all unsere Partner auch 2017 wieder an Bord sein werden.“

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