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ORM: Schneebergland-Rallye

Die heiße Phase hat längst begonnen

Bis zum Start der Schneebergland-Rallye in Rohr im Gebirge an diesem Samstag (24. Juni) um Punkt 9 Uhr sind es nur mehr wenige Tage.

Fotos: Harald Illmer

Gemeinsam mit den Rallyeautos rollt heuer eine Hitzewelle ins Schneebergland: Am Samstag könnte es bis zu 30° Celsius warm werden. Sowohl die Piloten als auch das Publikum dürfen sich also auf äußerst staubige Bedingungen einstellen. Besonders im Start-Ziel-Bereich der Sonderprüfung Bieglhof steigen die Staubfahnen der Fahrzeuge erfahrungsgemäß meterhoch auf; wohl nur von der kostenlos zugänglichen Zuseherzone am Gegenhang aus wird sich der Überblick halbwegs bewahren lassen. Auch die Servicezone kann wie gewohnt kostenfrei besichtigt werden. Zusätzliche Spannung bringt eventuell noch ein Sommergewitter, das das Klassement am Nachmittag aufmischen könnte – als ob der Rundkurs Haraseben, der, als Powerstage gewertet, ein "Finale Furioso" garantieren sollte, nicht auch schon ohne Wetterkapriolen fordernd genug wäre.

Eine Materialänderung hat sich leider bei Meistertitelaspirant Andreas Aigner ergeben; dazu der ehemalige PWRC-Gesamtsieger: "Leider konnte ich das Budget für den geplanten Antritt in der besonders starken R5-Klasse nicht aufstellen. Um kein finanzielles Risiko einzugehen und trotzdem die wunderbaren Sonderprüfungen live mitzuerleben, haben wir uns kurzfristig entschlossen, den günstigeren BMW 650i im Schneebergland einzusetzen." Dieser wird zwar mit speziellen Federn, ansonsten allerdings mit einem Asphaltfahrwerk unterwegs sein. Als Starter in der M1-Klasse ist das Fahrzeug nicht für Punkte in der Rallye-ÖM berechtigt, sondern wird nur im ORC gewertet. Damit zieht sich Aigner aus dem Rennen um den Staatsmeisterschaftstitel zurück.

Erstmals "echtes" Rallyeradio

Nach zwei Jahren wird "Rallye Radio Noir" im Rahmen der Schneebergland-Rallye 2017 zum ersten Mal einen Mix aus Interviews und Musik senden. Im Gastgarten des Hotels Kaiser Franz Josef in Rohr im Gebirge kann man von 13 bis 14:30 Uhr das Radiogeschehen auch live erleben. Dabei gibt es kurze Live-Einstiege vor dem Start und im Ziel.

Seit 2015 überträgt Motorsportjournalist Michael Noir Trawniczek die Stimmen der Rallyepiloten aus den Regroupingzonen. Bislang war es ein Radio, das eigentlich keines war, denn übertragen wurden lediglich die Stimmen – ein Low-Budget-Projekt, ein motiviertes Ein-Mann-Projekt, das man getrost als "Liebhaberei" bezeichnen kann, wenngleich Trawniczek eine plausible Erklärung dafür parat hat, warum er auf die Website mixlr.com setzt.

"Als Journalist habe ich bis 2015 die Stimmen notiert – und wenig später meine eigene Klaue beinahe nicht mehr entziffern können. Da ist Mixlr allein dafür schon eine große Hilfe, denn direkt nach dem Ende der Live-Übertragung werden die Sendungen binnen weniger Minuten gepublisht. Und: Nach einem kurzen Puffern kann man beliebig in der Timeline der Recordings umherzappen, ohne jedes weitere Buffering. So löste Mixlr meinen Notizblock ab; zugleich können alle Interessierten live mithören", erklärt er.

Die Hörergemeinde ist mit der Zeit gewachsen. Vor allem im Nachhinein hören sich viele Rallyebegeisterte diese Interviews an, die zum Teil auch von einer gewissen Situationskomik geprägt sind – etwa wenn gerade kein Auto kommt und der Reporter merkt, dass er vor einer Tierkörperverwertungsanlage steht und dem Publikum vorliest, was denn alles in den unheimlichen Behältern landet.

Dass es am kommenden Wochenende im Rahmen der Schneebergland-Rallye die Premiere als "echtes Radio" mit Musik geben wird, liegt daran, dass aus der Not eine Tugend gemacht wurde: Die wunderbar wilde Gegend rund um Rohr im Gebirge ist in puncto Internetanbindung ein großes Abenteuer. So wurde die Idee geboren, erstmals als echtes Radio zu fungieren. Am Morgen ein kurzer Live-Einstieg vor dem Start, am Abend werden die Stimmen vom Zieleinlauf übertragen. Höhepunkt ist eine 90minütige Sendung namens "High Noon", die im Gastgarten des Hotels Kaiser Franz Josef über Boxen mitanzuhören sein wird.

In dieser Sendung werden die vorher aufgezeichneten Mittagsstimmen abgespielt, aber auch Live-Interviews abgehalten, dazu Musik abseits vom Bierzelt, dennoch beschwingt und mit Österreich-Schwerpunkt. Michael Noir Trawniczek, der von seinem Musikerkollegen Andreas Wiesbauer unterstützt wird, sagt: "Wir sind gespannt und freuen uns auf dieses kleine, feine Abenteuer. Vielen Dank an Gerwald Grössing, der unser Projekt unterstützt. Und wir freuen uns auf Besuch bei unserer 'High Noon'-Sendung!"

Sendeplan:

8:50 Uhr ... Live-Stimmen der Piloten vor dem Start
13 Uhr bis 14:30 Uhr ... Regrouping-Stimmen, Interviews, Musik
16:50 Uhr ... Live-Stimmen vom Zieleinlauf

Live: mixlr.com/michael-noir-trawniczek/
Zum Nachhören: mixlr.com/michael-noir-trawniczek/showreel/

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