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Luca Waldherr vor R5-Premiere im Stohl-DS3
Waldherr Motorsport

Möchte dieses Dankeschön würdig genießen

Als Dank für seine gute Leistung als Stohl Racing-Pilot im Opel e-Rally Cup darf sich Luca Waldherr am Samstag einen Traum erfüllen: R5-Debüt im Stohl-Citroen! Doch Luca will bei der Rallye W4 eines ganz sicher nicht: das Geschenk „vermiesen“...

„Für mich ist das wie Weihnachten, Geburtstag und Ostern zugleich! Wenn du als Bub vorm Fernseher sitzt und dir die schnellsten Rallyeautos der Welt ansiehst, wünscht du dir natürlich, dass du auch einmal mit solchen Autos fahren wirst. Später wird daraus eine Leidenschaft, ja sogar eine Sehnsucht, die stets im Hinterkopf gespeichtert bleibt - und jetzt kann ich es noch gar nicht wirklich fassen, dass dieser so heiß ersehnte Tag nun tatsächlich näher kommt“ - aus Luca Waldherr sprudeln Worte der grenzenlosen Freude...

Der ORM2WD-Staatsmeister des Jahres 2018 wird am kommenden Samstag bei der Rallye W4 zum ersten Mal mit einem Boliden der weltweit zweithöchsten Rallye-Kategorie (vormals R5, nunmehr rally2) antreten - an seiner Seite wird die erfahrene Claudia Meier (vormals Dorfbauer) Platz nehmen...

Grund zur Freude ist aber auch der Anlass dieser Premiere: Denn mit dem Einsatz im Citroen DS3 R5/rally2 bedankt sich niemand geringerer als Manfred Stohl, Österreichs WM-Vierter des Jahres 2006, bei Luca, schließlich kann er auf eine erfolgreiche Saison als Stohl Racing-Pilot im Opel Corsa e-Rally Cup zurückblicken. Luca berichtet: „Wir konnten immer wieder zeigen, dass wir ganz vorne mitfahren können.“ Als Stohl vor Saisonbeginn bei ihm anrief, war der 27-Jährige bereits ähnliche gestimmt wie er es nun rund zehn Monate später ist: „Es war toll, dass mich Manfred mit dieser Fahreraufgabe betreut hat. Und es war einfach nur großartig, dass zuvor wiederum Opel Österreich von sich aus bei Stohl nachgefragt hat wegen des Einsatzes im neuen Opel e-Rally Cup...“

Fruchtbare Kooperation mit Stohl

Man könnte sagen: Seit sich Luca Waldherr mit seinem langjährigen Freund Thomas für die Gründung der Waldherr Motorsport GmbH und die hundertprozentige Selbständigkeit entschieden hat, läuft es für den gelernten KFZ-Mechaniker nur noch prächtig. Das Zauberwort heißt „Synergien“ - und zwar jene Synergien, die auch Sinn ergeben: „Mit Manfred Stohl habe ich in diesem Jahr eine wunderbare, problemlose Zusammenarbeit erleben dürfen und dabei sicher auch als junger Teambesitzer viel dazugelernt. In meinem Team habe ich nun zwei nagelneue Opel Corsa Rally4 im Einsatz und wir konnten mit Alexander Merkel damit prompt die deutsche 2WD-Staatsmeisterschaft gewinnen.“

Opel gehört wie auch Citroen und Peugeot zu PSA - Stohl Racing pflegt einen direkten Kontakt zu dieser Gruppe. Waldherr: „Mir war es wichtig, dass ich auch mit meinem Team nur noch auf Marken der PSA setze. Denn das sind alles Marken, die im Rallyesport auch aktiv etwas tun - da gibt es spannende Möglichkeiten..“

Dem „R5-Zauber“ erliegen?

Die bislang spannendste Möglichkeit in der Karriere des Luca Waldherr hat Manfred Stohl gemeinsam mit dem erwähnten Thomas (Geschäftsführer der Waldherr Motorsport GmbH) und Wolfgang Scherleithner (Eigentümer von Hauptsponsor OBM) in die Wege geleitet. Für Waldherr wird es eine echte Premiere: „Ich habe bislang keinen einzigen Kilometer in einem R5 absolviert - vor der Rallye W4 gibt es noch einen Test über rund 50 Kilometer.“ Mit dem Stohl Racing Citroen DS3 R5 fuhr „Stohltio“, wie ihn seine Fans immer noch gerne nennen, in der chinesischen Rallye-Meisterschaft. Schotterrallyes gibt es in China genügend - Luca ist sich sicher: „Viel besser auf Schotter abgestimmt wirst du den DS3 nicht bekommen - das hilft natürlich ungemein.“

Wer nun jedoch glaubt, dass es Luca Waldherr am Samstag um jeden Preis „krachen“ lassen wird, wie es viele Piloten, die bei ihrer R5-Premiere eine „einmalige Chance“ wittern, tun , der irrt, denn Waldherr winkt energisch ab: „Man muss sich nur vorstellen, wie das kommen würde, wenn ich ein solches Geschenk mit irgendwelchen Gewaltaktionen verderben würde. Ich möchte wirklich nur Freude und Spaß an dieser Fahrt haben - ich will dieses wunderbare Geschenk genießen und das bis ins Ziel.“ Eine Möglichkeit, die Grenzen des R5 auszuloten, gibt es dennoch - etwa auf jenen Streckenpassagen, welche vom Umfeld her relativ geringe Gefahren für heftige Schäden darstellen. Luca nickt: „Ganz genau! Es gibt sicher solche Stellen, wo es keine Katastrophe ist, wenn man einmal die Strecke verlässt. Aber klar muss schon sein, dass mein Ziel darín besteht, den DS3 über die volle Distanz zu pilotieren. Ich setze mir bei diesem Einsatz ganz bewusst keine sportlichen Ziele - die Freude an dieser Fahrt steht im Vordergrund.“

Elektro „R5“ als STARD-Pilot?

Dass Luca Waldherr dennoch oder gerade deshalb dem R5/rally2-„Zauber“ verfällt, will der Niederösterreicher gar nicht ausschließen: „Natürlich kann das passieren. Wenn die Fahrt mir eine derart große Freude bereitet, werde ich eben entsprechende Überlegungen anzustellen haben.“ Einiges würde auch davon abhängen, wie wohl sich Luca bei seinem R5-Debüt fühlt...

Stohl Racing respektive STARD ist jenes Team, das als erstes eine Rallye mit einem Elektroantrieb absolvieren konnte. Das von STARD entwickelte Auto muss laut ORM-Reglement quasi in punkto der maximal abgegebenen Leistung einem R5 ebenbürtig sein. Das „R5-Gefühl“ könnte sich Luca Waldherr also auch im Elektroauto holen - allerdings ist es längst Allgemeinwissen, dass Manfred Stohl solche Einsätze nur dann für sinnvoll erachtet, wenn sie finanziert werden. Doch gerade beim Stichwort „Synergien“ können viele Ideen angedacht und manche vielleicht auch umgesetzt werden. Reizt ihn der Gedanke, die Kooperation mit Stohl in diese Richtung zu vertiefen? Ohne überlegen zu müssen antwortet Waldherr: „Natürlich wäre das interessant.“ Könnte es also möglich sein, dass für Luca Waldherr mehrmals im Jahr Weihnachten, Geburtstag und Ostern zugleich stattfindet? Luca lacht: „Ich hätte nichts dagegen...“

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