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ORM, 3 Städte Rallye: Großes Kino!
Foto: Daniel Fessl

Simon Wagner ist Staatsmeister!

Simon Wagner ist Staatsmeister! Er und sein Kontrahent Hermann Neubauer lieferten einen großartigen Sekunden-Thriller, doch auf SP13 verließ Hermann das Glück...

Noir Trawniczek

Die Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft (ORM), die beiden Titelfighter Simon Wagner und Hermann Neubauer haben die 3 Städte-Rallye mit einem unglaublichen Sekundenthriller verzaubert - am Ende stand die SP13 auf dem Programm und die Differenz der beiden Champions betrug winzige 1,3 Sekunden. Doch beim dramatischen Showdown war der Staatsmeister 2016 und 2019 relativ knapp vor dem Ziel offenbar einen Tick zu schnell unterwegs, ein Ausritt, der rund 30 Sekunden kostete - womit Simon Wagner und Gerald Winter Rallye-Staatsmeister 2021 sind!

Das Malheur auf den letzten Metern spiegelt eine für Hermann Neubauer durchwachsene Saison wieder - doch positiv denkend betrachtet hat der Doppelstaatsmeister nun genügend Pech verbraucht, um 2022 - so hoffen die heimischen Rallyefans - mit/gegen Simon Wagner ein Duell der Champions im besten Falle über die gesamte Saison auszufighten. Neubauer hat in Bayern gezeigt, dass er niemals aufgibt und beinahe hätte er das Titelduell aufrechterhalten: Nach dem Sieg auf der Powerstage (SP12) hätte er mit dem Rallyesieg den Rückstand auf 26 Zähler verkürzt und wäre damit beim Grande Finale, bei der Rallye W4 zumindest noch im Titelrennen gewesen.

Beinahe eine Minute hinter dem neuen Staatsmeister liegend belegte DRM-Tabellenleader Dominik Dinkel mit „Teilzeit“-Österreicher Pirmin Winklhofer Platz drei, sein stärkster Verfolger Marijan Griebel landete direkt dahinter, Julius Tannert konnte sich als Fünfter ebenfalls im Titelfight halten.

Hinter dem deutschen Markenkollegen Philip Geipel landeten Johannes Keferböck und Ilka Ü300 Rallyes-Minor auf Rang sieben. Der Vizemeister 2018 wollte im Skoda Fabia rally2 eigentlich jenes Setup fahren, welches ihn im Hartbergerland deutich schneller und schließlich sogar zu schnell machte - doch allein: „Dieses Setup konnten wir nicht verwenden, weil das dafür nötige Differenzial nicht vorhanden war. Doch wir haben im Lauf der Rallye Fortschritte bei der Abstimmung erzielen können.“

Philipp Kreisel, der den benzinbetriebenen Skoda am ersten Tag wie „gewohnt“, (es war seine erst fünfte Rallye!) exzellent fuhr, wurde am zweiten Tag von einem Reifenschaden um mehr als 1,5 Minuten zurückgeworfen, ein kleiner Dreher gesellte sich hinzu, Platz acht bei einer solchen Rallye ist dennoch außergewöhnlich...

Außerordentlich gut fuhr auch wieder Michael Lengauer im M1-Subaru - als schnellster Nicht R5/rally2-Pilot (Platz neun) gab der Bamminger-Schützling einmal mehr eine Empfehlung ab für sponsorfreudige Millionäre.

Auf Platz zehn folgt mit Rafael Sulzinger und Jürgen Heigl das schnellste 2WD-Team im neuen Opel Corsa rally4 vor Mitsubishi-Ikone Martin Kalteis, dem deutschen S2000-„Glüher“ Thomas Lorenz und Andreas Merkel, der auf einem weiteren Corsa rally4 Platz zwei in der ORM2WD belegt. Auf Platz 14 landet Jungpilot Lukas Dunner auf einem Skoda rally2, die Top 15 rundet der tschechische 2WD-Pilot David Stefan im „rally4-Corsa-Gegenmittel“ von Peugeot ab, der damit auch mit 45 Zählern die Führung in der ORM2WD übernimmt. Roland Stengg, der auf P6 der ORM2WD landete und einen Powerstagepunkt erobern konnte, liegt mit 39 Punkten dahinter, womit man sich bei der Rallye W4 neben dem „Länderfight“ Österreich versus Tschechien auch auf ein spannendes Importeurs-Match Opel versus Peugeot freuen kann. Doch auch weitere 2WD-Piloten haben beim Saisonfinale noch Titelchancen. Etwa Michael Röck , der heute wohl leer ausging, mit seinen bereits in den Rallyes zuvor eroberten 29 Punkten...

Im Opel e-Rally Cup belegte Luca Waldherr Platz fünf - anders als bei den bisherigen Rallyes im Cup konnte Luca diesmal erst auf der letzten Prüfung mit einer zweitschnellsten Zeit sein Potential abrufen.

Alles in allem war das ORM-Gastspiel der 3 Städte-Rallye ein voller Erfolg - an den Strecken konnte man zahlreich begeisterte Fangesichter orten. Die Staatsmeisterschaft gibt ihr Finale bei der Rallye W4 (5.&6.11.) - mit Ausnahme der Historischen HRM, welche bei der Herbstrallye Dobersberg (22.&23.10.), dem Finale der AustrianRallye Challenge finalisiert.

UPDATE: Hermann Neubauer konnte mit seinem hart ramponierten Auto die folgenden Passierstellen nicht erreichen und landete daher nicht in der Wertung, die nachstehenden Teams rücken daher jeweils einen Platz im Gesamtklassement auf.

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