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Blaufränkischland-Rallye: Vorbericht Team [ANDA]STEER
Michael Jurtin

Besuch aus dem Lavanttal

Mit Andreas Schart und Christoph Gutschi haben vor knapp zwei Jahren zwei eher „Spätberufene“ ihren Weg zum Rallye-Einstieg gefunden. Nichtsdestoweniger konnten sie sich relativ schnell mit der Wettbewerbspraxis anfreunden. Nun soll nach dem Pandemie-bedingten, einjährigen Rallye-Verbot der Anschluss an den tollen Karrierestart hergestellt werden. Ein spannender Testlauf steht bevor, zumal: Der bewährte Mitsubishi Lancer Evo IX wurde ein klein wenig hochgerüstet.

Sie nennen sich [ANDA]STEER-RACING, auch wenn der Einsatz auf der Strecke etwas Anderes suggeriert: Als Andreas Schart und Christoph Gutschi im Frühling 2019 zu ihren ersten Rallyes aufgebrochen sind, ist es ihnen recht bald gelungen, den richtigen Stil zu finden, um zumindest innerhalb ihrer Kategorie zu den Schnellsten zu gehören. Mit einem Mitsubishi Lancer Evo IX aus dem Bestand von Günther Knobloch konnten sie auch auf ein Fahrzeug zurückgreifen, das aufgrund seiner grundlegenden Wettbewerbsqualitäten bei nicht wenigen Fahrern sehr beliebt ist, denen ein R5 zu teuer ist, die aber trotzdem ein wenig im vorderen Bereich der Gesamtwertung mitmischen möchten. Ein 14. Gesamtrang bei der Lavanttal-Rallye 2019, bekanntermaßen traditionell eine der bestbesetzten Veranstaltungen der österreichischen Rallye-Meisterschaft, hat auch prompt gezeigt, dass man von den nicht mehr ganz jungen, aber trotzdem stark Rallye-infizierten Kärntnern (nunmehr beide Ende dreißig) in Zukunft wohl noch einiges sehen würde.

Zwar gab es bei der darauf folgenden Wechselland-Rallye einen recht kräftigen Rückschlag (Andreas und der damals als Copilot eingesprungene Christoph Wögerer mussten eine schwere Havarie hinnehmen), und auch die Wiederaufnahme der Aktivitäten bei der Rallye Weiz endete mit einem Kupplungsschaden etwas unglücklich. Doch am Tatendrang von Andreas Schart und Christoph Gutschi änderte das sehr wenig. Als die Covid-19-Epidemie den Motorsport in Österreich weitgehend lahmgelegt hatte, wurde kurzerhand entschieden, den Mitsubishi zum „Open N“ bzw. „Proto“ umzurüsten. Ein entsprechender Gewinn an Leistung und Agilität ist das logische Ergebnis, das Andreas und Christoph sicher bestmöglich nützen werden.

Die Zeit während der gesetzlichen Rallye-Pause wurde somit geschickt genützt, eine gewisse emotionale Entzugserscheinung hat dennoch im Lauf der Monate Einzug gehalten. Umso dankbarer wird jetzt die Gelegenheit wahrgenommen, wieder einmal auf Zeitenjagd gehen zu dürfen. Eine Gelegenheit, die durch das geradezu übernatürliche Engagement des Organisationsteams um Georg Gschwandner geschaffen werden konnte – wohl aktuell ein sehr wichtiges Zeichen im Sinne des Sportes. Wenngleich der von den Zusehern herbeigesehnte Ausflug ins Grüne vorerst unterbleiben muss. Der gefundene Kompromiss, zumindest den Wettbewerb wie früher zu ermöglichen, ist da sicher das maximal mögliche Ergebnis und entsprechend zu würdigen.

Andreas Schart und Christoph Gutschi ist das bewusst, und ihr Ziel ist es fraglos, nach der eineinhalb Jahre langen Unterbrechung seit ihrem letzten Rallye-Start ihre eigenen Grenzen und die ihres Wagens sorgfältig zu erforschen. Ihnen geht es wie vielen anderen Sportlern, die sich naturgemäß etwas aus der Übung fühlen und sich erst wieder auf das erhöhte Tempo einstellen müssen. Üblicherweise jedoch gelingt das vor allem den Teilnehmern besonders gut, die bereits in ihrer früheren Laufbahn ganz brauchbare Ergebnisse geliefert haben. Die beiden ersten Plätze in ihrer Kategorie, damals noch M1 Rallye Masters, sind da sicher ein guter Hoffnungsschimmer für die Kärntner.

Somit steht die demnächst stattfindende Blaufränkischland-Rallye ganz klar im Zeichen des taktisch-behutsamen Herantasten. Dass die Zielorientierung durchaus in Richtung eines verschärften Tempos gehen kann, je besser und sicherer sich Andreas und Christoph im Wettbewerb fühlen, davon ist auszugehen.

Alles kann, nichts muss sein: Das ist vorerst die Devise.

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