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Spielplatz Motorsport

Wir treffen den 16-jährigen Fabio Schwarz zum Videointerview im Rennoverall, denn es geht heute noch zum Testen. Gestartet wird unter lettischer Lizenz, denn im Baltikum darf man bereits ab 14 Jahren Rallyefahren.

Mag. Severin Karl

Fabio Schwarz sitzt im Overall vor der Kamera, schließlich geht es anschließend ins Cockpit, um Erfahrungen zu sammeln. Papa Armin – Start in 112 WRC-Rallyes, ein Sieg – ist da eine große Hilfe. „Vom ihm kann ich viel lernen, auch was das Erstellen des Aufschriebs angeht“, so der in Tirol geborene Youngster, der eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker absolviert. Wir reden über seine erste volle Saison im Baltischen Rallyecup (Mindestalter: 14 Jahre), schon 2019 konnte er eine Rallye in Lettland auf Platz 2 absolvieren, 2020 standen zwei weitere Läufe auf Fabios Liste.

Andere Jugendliche träumen mit 16 gerade einmal vom Führerschein, du startest deine erste Rallyesaison: Wann hast du davon zum Träumen begonnen und was sagen deine Freunde dazu?
Ich bin damit aufgewachsen, bei Rallyes zu sein, für mich war die Servicezone wie ein Spielplatz und irgendwann fährt man dann halt einmal selbst. Das hat viel Spaß gemacht, so wurde daraus mehr, man hat das Potenzial gesehen. Freunde haben gerade die Probleme mit der Kupplung beim Anfahren, so etwas ist bei mir längst Routine.

Mit wem fährst du die Saison?
Mein Copilot ist Dennis Zenz, der lange in der Deutschen Meisterschaft auf R5-Fahrzeugen unterwegs war und sehr viel Erfahrung ins Cockpit bringt. Derzeit ist der im Red Bull Junior Team unterwegs, heuer ist er auch die Dakar gefahren. Da wir uns schon fast dreieinhalb Jahre kennen, ist das Vertrauen groß.

Erzähl uns über die Baltische Meisterschaft, wie sieht die Saison aus?
Der Baltische Rallyecup fährt in Lettland, Estland und Litauen, die erste Rallye findet am letzten Maiwochenende in Estland statt. Insgesamt sind sechs Rallyes im Plan, solange die wegen Corona abgehalten werden können.

Welches Auto kommt dort zum Einsatz?
Ein Ford Fiesta Rally4, quasi die zweitgrößte Klasse von unten. Er hat 175 PS, Frontantrieb und eine sequenzielle Schaltung, ein sehr gutes Einstiegsauto!

Und das große Ziel ist später die FIA-WM?
Das große Ziel ist auf jeden Fall, in der WM zu fahren und auch einmal zu gewinnen. Jetzt ist aber erst der Fokus auf die baltische Saison dieses Jahr.

Wie siehst du die Zukunft, wirst du deine ersten internationalen Titel eventuell schon mit Elektrofahrzeugen gewinnen?
Wie man sieht, kommen immer mehr Fahrzeuge auf, Raimund Baumschlager testet sowas bereits in Österreich. Ob man in den nächsten ein zwei Jahren schon damit fahren wird, ist schwer zu sagen. Da muss inzwischen noch viel getestet werden. Eine Rallye hat ja mehr Einflüsse auf das Auto als so ein Test. Hybridmodelle liegen auf jeden Fall näher, die werden nächstes Jahr in der Rallye-WM eingesetzt. Selbst habe ich diese Technologie natürlich noch nicht getestet. Ziel ist am Ende des Tages, das Auto und den Fahrer möglichst schnell zu machen und wenn E-Meisterschaften aufkommen, kann man sich eine konkrete Meinung darüber bilden.

Was zeichnet für dich einen guten Rallyefahrer aus?
Man muss gut improvisieren können, denn Rallyesport ist sehr wechselhaft. Auf der Rundstrecke kennt man jede Kurve. Bei einer Rallye muss ich eventuell meine Linie ändern, weil da ein großer Stein liegt, überhaupt gibt es wechselnde Bedingungen. Sébastien Ogier war für mich immer ein großes Vorbild, vor Jahren – noch bei Volkswagen Motorsport – durfte ich miterleben, wie er in die Servicezone einfährt und ihm die ganzen Fans zujubeln. Da wird man schnell selbst zum Fan und mittlerweile kenne ich ihn persönlich.

Danke für das Gespräch!

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