
Nach Top-Leistung | 19.07.2025
Nach Top-Leistung: Oliver Solberg wird für Jubel-Ausdruck von der FIA bestraft
Bei der Rallye Estland führte Oliver Solberg und feierte Bestzeiten - Doch ein emotionaler Ausruf brachte ihm eine FIA-Strafe ein
Oliver Solberg hat bei der Rallye Estland, achter Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2025, eine offizielle Verwarnung sowie eine Geldstrafe in Höhe von 2.000 Euro auf Bewährung erhalten. Grund dafür war die Verwendung eines unangebrachten Ausdrucks während eines öffentlichen Interview-Events.
Der Toyota-Pilot hatte am Freitagabend im Rahmen der "Meet the Crews"-Veranstaltung im Servicepark mit dem Ausruf "fucking win" seine Freude über den bislang erfolgreichsten Tag seiner Karriere ausgedrückt. Solberg feierte dort beim Comeback im Rally1-Auto seine ersten Bestzeiten in der Topklasse der WRC und übernahm die Führung bei der Rallye Estland.
Da es sich bei "Meet the Crews" um eine sogenannte "kontrollierte Zone" handelt, gelten dort strengere Regeln im Hinblick auf die Wortwahl. Anders als bei einem Interview direkt nach einer Wertungsprüfung, das als "unkontrollierte Zone" gilt, erwartet der Automobil-Weltverband FIA in solchen Momenten ein gemäßigteres Auftreten.
Laut dem am Samstag veröffentlichten Bericht der Sportkommissare räumten sowohl Solberg als auch ein Vertreter seines Teams das Fehlverhalten umgehend ein. Beide entschuldigten sich. Solberg betonte zudem, dass er niemanden beleidigen oder verletzen wollte.
Die Kommissare hoben hervor, dass es sich um den ersten Vorfall dieser Art bei Solberg handelt. Außerdem sei Englisch nicht seine Muttersprache, und das verwendete Wort werde zunehmend als emotionaler Ausdruck unter jüngeren Menschen gebraucht. Trotzdem bleibe die FIA bei ihrer Haltung, dass in offiziellen Interviews und öffentlichen Auftritten keine unangemessene Sprache verwendet werden darf.
Es ist der erste Vorfall seit der Einführung der überarbeiteten Regelungen zum Thema Fluchwörter im Rallyesport. Diese wurden eingeführt, nachdem Adrien Fourmaux bei der Rallye Schweden 10.000 Euro Strafe (plus 20.000 Euro auf Bewährung) zahlen musste. Der Vorfall hatte damals zur Gründung der Fahrergewerkschaft World Rally Drivers Alliance (WoRDA) geführt.