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ARC: Herbstrallye

RCP: ARC-Titel für Julian Wagner

Bis auf zwei Ausfälle erbrachten alle Rallye-Club-Perg-Akteure gute Leistungen, gekrönt durch den Titelgewinn des Youngsters Wagner.

Fotos: Harald Illmer

Nach seinem Bruder Simon im Jahr 2013 kürte sich nun auch der Mauthausner Rallye-Club-Perg-Starter Julian Wagner zum Champion in der Austrian Rallye Challenge. Diesen Titel konnte er mit einer mehr als beachtlichen Leistung erreichen. Nicht nur, dass es sich um seine Debütsaison handelt, der Ford-Racing-Rookie ist während der Saison von einem frontgetriebenen Ford Fiesta auf einen bedeutend stärkeren, allradgetriebenen Mitsubishi Evo III umgestiegen, was gerade für einen Neuling eine große Umstellung bedeutet. Nichtsdestotrotz kann Wagner eine Zielankunftsrate von 100 Prozent aufweisen, was einerseits für sein Talent, andererseits für die harte Arbeit des erst 20jährigen spricht. Kaum ein Motorsportler kann ein derartiges Ergebnis in seiner ersten Saison aufweisen.

Dabei war es durchaus nicht leicht, nach dem Junioren- auch den Gesamttitel zu fixieren. Rein am Papier hatte er kaum Chancen gegen den bis vor der Rallye führenden Ungarn Daniel Fischer, da dieser einen moderneren und stärkeren Subaru Impreza pilotiert. Diesem unterlief jedoch ein Fehler, weshalb er aus der Wertung ausgeschlossen wurde. "Auf der vierten Sonderprüfung habe ich zwei Abzweige verpasst, was mir locker 45 Sekunden gekostet hat. Da war für mich klar, dass ich den Titel nicht schaffen werde. Ich habe dennoch weiter Vollgas gegeben und war zum Teil schneller als Fischer. Als ich von seiner Disqualifikation erfahren habe, war die Freude natürlich riesig, auch wenn ich ihn lieber ohne Ausschluss bezwungen hätte", berichtet Wagner strahlend.

Nicht ganz so problemlos gelaufen ist es für das Rigler Racing Team (Gerald Rigler/Martin Rossgatterer), welches letztlich um 6,3 Sekunden das Podium verpasst hat. Das RCP-Team berichtet von diversen kleinen Fehlern im Verlauf der gesamten Rallye, wodurch einfach kein Rhythmus gefunden wurde, was man sich bei dem hochkarätigen Starterfeld nicht leisten konnte. Dennoch kann man mit dem Ergebnis zufrieden sein, neben dem vierten Gesamtplatz fuhr man mit dem Peugeot 207 S2000 auch auf den zweiten Platz in der Austrian-Rallye-Trophy-Wertung.

Knapp dahinter, auf dem sechsten Gesamtplatz, kam der Rallye-Club-Perg-Co-Pilot Jürgen Heigl ins Ziel. Er lieferte diesmal die Ansage für Martin Zellhofer im Ford Fiesta S2000. Leider konnte man die anfängliche Gesamtführung nicht ins Ziel bringen, da ein Dreher auf der vierten Sonderprüfung zu viel Zeit gekostetet hatte. Dennoch ist das Team mit der Leistung sehr zufrieden.

Mit Thomas Werner und Andreas Thauerböck schreibt sich das für den RCP startende Rigler Racing Team ein zweites Mal in der Ergebnisliste ein. Nach einjähriger Rallye-Abstinenz liefert Werner eine gute Leistung ab. Lediglich auf der vorletzten Sonderprüfung verlor er einiges an Zeit, nachdem die Bremsen an seinem Mitsubishi Lancer Evo I versagt hatten, und er in eine Wiese rutschte, aus der er sich erst nach gut einer Minute wieder befreien konnte, um die Fahrt wieder aufzunehmen. Dass auf der letzten Sonderprüfung bei Dunkelheit dann auch noch die Zusatzscheinwerfer den Dienst quittierten, änderte nichts mehr am dritten Platz in der Klassenwertung sowie Platz 19 im Gesamtklassement.

Klassensiege auch bei den Historischen

Einen weiteren Klassensieg fuhr das Rallye-Club-Perg-Duo Franz Panhofer und Richard Gollatsch mit ihrem historischen Toyota Corolla ein. Höchstzufrieden mit der Veranstaltung, der gewohnten Standhaftigkeit des Autos, der eigenen und der Leistung des gesamten Teams berichtet Panhofer: "Wir haben schnell einen guten Speed gefunden, ohne viel riskieren zu müssen. Die Zusammenarbeit mit Richard funktionierte gewohnt gut, und wir waren immer gut bei den Zeiten der bedeutend stärkeren Fahrzeuge dabei." Platz 3 in der Gesamtwertung der historischen Fahrzeuge sowie Platz 28 im Gesamtfeld unterstreichen die perfekte Leistung der Histo-Glüher.

Ebenfalls einen Klassensieg konnten Karl Raab und Martin Fürntratt mit ihrem BMW 2002 tii einfahren. Nach dem Crash bei der Weiz-Rallye konnte das Fahrzeug im letzten Moment fertiggestellt werden. Beim Verladen für die Anreise zur Rallye war noch nicht einmal der Lack fertig ausgetrocknet. Zwar berichtet auch Raab von zwei gröberen Ausrutschern, als ein Abzweig schneller näher kam als erwartet, dennoch konnte das RCP-Team in der Dunkelheit der letzten Prüfung nochmal richtig Gas geben und dadurch den obersten Podestplatz erobern. Im historischen Feld bedeutet das Platz 4 hinter dem Clubkollegen Panhofer und Platz 34 im Gesamtklassement.

Nach dem Start bei der Niederbayern-Rallye hat sich das Schwertberger Rallye-Club-Perg-Team Erwin Kollingbaum und Martina Brückler auch für die Herbstrallye entschieden. Angesichts des Ergebnisses eine gute Entscheidung – nach einer durchwegs problemlosen Rallye fuhren die beiden mit ihrem BMW 325i E30 den Klassensieg sowie den 38. Gesamtplatz ein.

Zielankunft beim Debüt

Bei seiner ersten Rallye auf der Fahrerseite erreichte auch der Rallye-Club-Perg-Starter Christian Gassner mit seinem Co-Piloten Thomas Fitzinger das Ziel. Nachdem er bei der diesjährigen Jännerrallye als Co-Pilot von Erwin Kollingbaum erste Rallyeluft schnuppern durfte, wurde er vom Virus infiziert und legte sich einen Ford Fiesta ST zu, welchen er über den Sommer in Schuss brachte, um seinen langersehnten Traum, selbst Rallye zu fahren, zu realisieren. "Für meine erste Rallye habe ich mir lediglich eine Zielankunft vorgenommen. Dass ich dabei auf der dritten Sonderprüfung sogar schneller als Erwin war, hat mich durchaus überrascht", berichtet Gassner erfreut. Ganz problemlos verlief die Rallye für ihn nicht, da er auf der vorletzten SP eine Kurve tiefer gecuttet hat als nötig, wobei sein Ford aufgesessen ist und einen Schlag abbekam. Dabei aktivierte sich das Notprogramm der Motorsteuerung, und die letzten Kilometer mussten mit deutlich geminderter Leistung absolviert werden. Der zehnte Platz in der Klasse sowie Platz 51 gesamt sind hier aber nur Nebensache.

Weniger Glück hatten Herbert Winkler und Christian Haas, die mit ihrem Porsche 968 nach einem Verbremser im Straßengraben gelandet sind, aus dem sie sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnten. Die Rallye-Club-Perg-Co-Pilotin Daniela Reiterer lieferte die Ansage für Matthias Österreicher, welcher in der Rallyeszene als Fotograf bekannt ist und nach dem Einsatz als Vorausauto bei den Austrian Rallye Legends hier das erste Mal im Bewerb startete. Auf der vierten Sonderprüfung wurde sie nach einer durchaus passablen Leistung jedoch von einem Getriebeschaden an ihrem Citroën DS3 R1 gestoppt.

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