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ARC: Schneerosen Rallye

„Mister Lik“ holt den nächsten Sieg!

Erster Einsatz seit dem Sensationserfolg beim ORM-Finale 2014 – und gleich wieder ein Heimsieg für Subaru-Pilot Christian Mrlik!

Michael Noir Trawniczek
Siegerfoto: Martin Butschell
Alle anderen Fotos: Daniel Fessl

Erster Einsatz seit dem Sensationserfolg beim ORM-Finale 2014 – und gleich wieder ein Heimsieg für Christian Mrlik!

Gemeinsam mit Leopold Welsersheimb eroberte er bei der Schneerosen-Rallye im gelb-weißen Subaru den Gesamtsieg sowie den Sieg in der Austrian Rallye Trophy (ART) und der Niederösterreich Rallye Trophy.

Der „Mrlik-Zug“ scheint derzeit „unstoppable“ – unser Appell an potentielle Sponsoren: Bitte aufspringen!

"Langsam gewöhne ich mich daran"

Ein bisschen verdutzt hat Christian Mrlik im Regrouping vor dem Mittagsservice der Schneerosen-Rallye dann doch aus dem Cockpit geblickt – denn zur Halbzeit der ersten Rallye zur Austrian Rallye Challenge 2015 fand sich Mrlik an der Spitze wieder.

„Langsam gewöhne ich mich daran“, scherzte der Subaru-Pilot, der im vergangenen Spätherbst beim Finale der Rallye-Staatsmeisterschaft einen sensationellen Sieg landete ein Lokalmatador ganz oben auf dem Podium. Für Mrlik wiederum war es der größte Erfolg seiner bereits 1999 gestarteten, von 2003 bis 2009 unterbrochenen Karriere.

Die Schneerosen-Rallye war für Christian Mrlik der erste Einsatz nach dem Sensationssieg bei der Waldviertel-Rallye – eine weitere Heimrallye also, die nahezu vor seiner Haustür stattfand. Ein Podium hat sich Christian als Ziel gesteckt – und lag sofort auf Kurs. Als dann jedoch der absolute Topfavorit, der Tscheche Roman Odlozilik im technisch schwer überlegenen R5-Boliden aufgeben musste, lag Mrlik plötzlich wieder in Führung.

„Das Gefühl, eine Rallye anzuführen, ist immer noch schwer zu beschreiben, es ist ein wunderbares Gefühl“, sagte der Betreiber der Firma RMS-Technik, die neben Auto-Tuning und Reparatur auch als offizieller Subaru-Händler fungiert.

„Wollten unbedingt gewinnen!“

Für den Samstagnachmittag kündigte sich ein spannendes Duell der Lokalhelden an - denn Roman Mühlberger, auf einem Mitsubishi Lancer Evo VI unterwegs, lag als Zweitplatzierter nur 5,2 Sekunden zurück. Christian gibt offen zu: „Im Vorfeld der Rallye wurde ich sogar als Favorit gehandelt – doch mit diesem Druck wollt ich mich nicht belasten, ein bisschen geliebäugelt habe ich schon auch mit einem Sieg. Ein bisschen Glück gehört einfach auch dazu. Als wir dann zur Halbzeit in Führung lagen, wollte ich unbedingt diesen Sieg!“

Vor der Schneerosen-Rallye konnte Christian Mrlik einen erfolgreichen Test mit dem teameigenen Subaru Impreza WRX STI absolvieren: „Der Test war toll und lehrreich– zur Rallye hat mir mein Team wieder ein perfekt vorbereitetes Auto hingestellt, dafür möchte ich mich herzlich bedanken.“

Weil seine Stammcopilotin Julia Baier beruflich unabkömmlich war, sprang kurzerhand Leopold Welsersheimb ein. Der bereits mit Beppo Harrach in der ORM siegreiche „Revolver Poldi“ fuhr vor einigen Jahren bereits an der Seite von Christian, der erklärt: „Poldi ist ein guter Freund von mir und er war top motiviert – wir hatten jede Menge Spaß miteinander, wie in alten Zeiten.“

‚Big moments‘ & Highspeed-Geraden

An diesem Samstagnachmittag waren Mrlik und Welsersheimb fest entschlossen, die Chance auf den Sieg zu nützen. Ein „Kindergeburtstag“ war dieses Unterfangen keineswegs, wie Christian erklärt: „Die Sonderprüfungen waren nicht ohne – die Straßen waren sehr staubig und so gab es doch einige äußerst knifflige, ganz besonders rutschige Stellen. So hatten wir auch zwei ‚big moments‘, wo wir leicht von der Straße abgekommen sind, das Auto aber glücklicherweise stets wieder in den Griff bekommen konnten.“

Anspruchsvoll waren auch die Highspeed-Passagen der Rallye, auf endlos wirkende Geraden folgten Abzweige, die zum rechten Zeitpunkt angebremst werden wollten. Christian Mrlik erklärt: „Die Schneerosen-Rallye ist nicht nur eine sehr schöne, sondern auch eine sehr schnelle Veranstaltung. Du hast sehr lange Geraden, wo fast alle in den Drehzahlbegrenzer kamen – es ist nicht so einfach, bei den hohen Geschwindigkeiten den richtigen Bremspunkt zu finden. Solche Topspeeds ist man vom Auge her nicht so gewöhnt und ich war beim Bremsen sehr oft ein bisschen zu früh dran.“

Zwei Bestzeiten – vor Rigler im S2000

Voll motiviert gingen Mrlik und Welsersheimb in den Nachmittag: Auf der ersten Prüfung (SP6 „Modsiedel“) markierten sie gleich eine weitere Bestzeit - zuvor waren sie auch auf SP5, der neuen Superspecial-SP im „Dynamite Offroad Park“, das schnellste Team. Was die Motivation zusätzlich erhöhte: Dabei konnten sie dem reagierenden ARC-Meister Gerald Rigler, der sein Debüt auf einem S2000-Boliden gab, eine Zehntelsekunde abknöpfen – den Vorsprung auf Roman Mühlberger konnten sie auf 9,7 Sekunden erhöhen. Auf der nächsten Prüfung (SP 7 „Obernsdorf“) konnte das Duo Mrlik/Welsersheimb mit der zweitschnellsten Zeit hinter Rigler den Vorsprung erneut erhöhen, er betrug vor dem letzten Service 14,8 Sekunden.

Auf der vorletzten Prüfung war Mrlik der einzige, der mit Rigler im technisch überlegenen S2000 mithalten konnte – der Vorsprung auf Mühlberger wurde gleich um weitere runde zehn Sekunden erhöht, schließlich blieb Mrlik auch auf der letzten SP vor Mühlberger, sodass er am Ende mit einem Vorsprung von 32,6 Sekunden den Sieg einfahren konnte. „Wir haben uns keine groben Fehler erlaubt und wir haben auch stets die richtige Reifenwahl getroffen - so konnten wir einen weiteren Gesamtsieg einfahren. Es ist einfach ein wunderschönes Gefühl, eine Rallye zu gewinnen - noch dazu, wenn diese so gut wie vor deiner Haustüre gefahren wird.“

„Jetzt auch mit Poldi“

Als besonders schön empfand Christian Mrlik auch, dass er nach dem Waldviertel-Sieg mit Stammcopilotin Julia Baier nun auch mit seinem „alten“ Freund Leopold Welsersheimb einen Sieg einfahren konnte: „Es freut mich sehr, dass ich nun auch mit Poldi dieses schöne Gefühl auskosten durfte – wir sind ja früher viele Rallyes gemeinsam gefahren, von einem Sieg waren wir damals beide weit entfernt. Poldi hat einen perfekten Job geleistet!“

Bei der abendlichen Siegerehrung war der „Gabentisch“ für Mrlik und Welsersheimb dann auch reich gedeckt: Denn zugleich mit dem Gesamtsieg gab es auch den Sieg in der Austrian Rallye Trophy (ART, die Challenge-Wertung für moderne Fahrzeuge) sowie den Sieg in der Niederösterreich Rallye Trophy zu bejubeln.

„Möchte ART & NÖ Trophy gewinnen“

Dass Christian Mrlik heuer die NÖ Rallye Trophy erobern möchte, wusste er schon lange vor dem Saisonstart – neu hinzu kam jedoch das Vorhaben, auch die ART zu holen. Christian nickt: „Ja, wir wollen beide Trophys erobern – daher fahre ich wohl auch sämtliche ARC-Läufe.“

Somit steht als nächster Programmpunkt der zweite Lauf zur Austrian Rallye Challenge (inkl. ART) und der Niederösterreich Rallye Trophy fest: die neue Burg Zwettl Rallye am 18. April. Anfang Juni schließlich steht in Kärnten der dritte Challenge-Lauf auf dem Programm.

Mrlik erklärt: „Natürlich würd ich auch gerne die komplette Staatsmeisterschaft fahren, doch in der Niederösterreich Rallye Trophy und auch in der Austrian Rallye Trophy habe ich realistische Chancen auf den Gesamtsieg – zudem kommen mir die Eintages-Veranstaltungen der Challenge auch vom Budget her sehr entgegen, denn in Summe spart man hier doch einiges, auch die Mechaniker beispielsweise tun sich leichter damit, einen Tag Urlaub zu bekommen als gleich drei Tage.“

Aufspringen! Jetzt!

Der gelb-weiße, knallig gestylte Subaru Impreza WRX STI, wie er zuletzt immer wieder in Österreichs Medienlandschaft zu sehen war (beispielsweise auch auf dem Cover Österreichs größter Motorsportzeitschrift „Rally & more“), hat noch zahlreiche freie Plätze für die Logos etwaiger neuer Sponsoren zu bieten, bis hin zum komplett neuen Design durch einen Großsponsor.

Christian sagt: „Es ist derzeit selbst als Sieger mit der dazugehörigen Medienpräsenz gar nicht so einfach, Sponsoren an Land zu ziehen. Doch wir sind zurzeit wieder mit einigen Interessenten im Gespräch – und ich denke und hoffe, dass uns der neuerliche Sieg dabei helfen könnte.“

Eines ist klar: Es gibt den optimalen Zeitpunkt, um auf den „Mrlik-Zug“ aufzuspringen – und der ist jetzt!

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