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Sekundenduell & fröhliches Lizenzessen

57 Teams aus vier Nationen starten bei der Rallye Zwettl. Warum sich die Rallyefans auf eine Neuauflage des spannenden Duells Martin Fischerlehner gegen Gerald Rigler freuen dürfen. Und warum Burg Rappotenstein-Fan Kurt Göttlicher am Ende der Rallye seine Lizenz mit Waldviertler Knödel verspeisen könnte…

Fotos: Daniel Fessl, Unior Racing Team Austria, Philip & Karl Brunner, ABC Glas Team

Am kommenden Wochenende (13. und 14. Mai) steht das Waldviertel rund um Zwettl ganz im Zeichen der zweiten Ausgabe der Braustadt Burg Rallye Zwettl, dem zweiten Lauf zur Austrian Rallye Challenge. Insgesamt 57 Teams scharren in den Startlöchern - davon sieben historische Boliden, die in der ARC bekanntlich die Sonderprüfungen eröffnen…

HRC: „Dann esse ich meine Lizenz mit Waldviertler Knödel…“

Mit der Startnummer H1 wird Oskar Mai in einem Opel Manta B200 den Anfang machen, zu den Spitzenpiloten im Historischen Rallye Cup (HRC) gehört mit Sicherheit auch Günther Königseder im Lancia Delta Intergrale.

Der absolute Topfavorit ist jedoch Rallye-Urgestein Kurt Göttlicher im Ford Sierra Cosworth 4x4. Das Rallye-Urgestein konnte im Jahr 2015 mit dem historischen Boliden sogar lange Zeit um den Titel in der Austrian Rallye Challenge kämpfen und kürte sich schließlich zum Vizemeister. Bei der Premiere der Braustadt Burg Rallye Zwettl im Vorjahr konnte Göttlicher zunächst in den Kampf um den dritten Gesamtrang eingreifen, ehe er am Nachmittag auf Platz sechs abrutschte.

Eine ähnliche Gesamt-Platzierung strebt der Niederösterreicher auch am kommenden Wochenende an – im Historischen Rallye Cup zählt freilich nur der Sieg. Der für seine flotten Sprüche bekannt gewordene Charakterkopf untermauert das mit einer deftigen Wette: „Wenn am Ende ein Historischer vor mir liegen sollte, ohne dass wir irgendwelche Probleme hatten, dann esse ich meine Lizenz auf, garniert mit Knödel!“ Nachsatz: „Aber bitte nur echte Waldviertler Knödel!“

Die Gegend rund um Zwettl und vor allem die Sonderprüfungen der Braustadt Burg Rallye Zwettl haben es Göttlicher angetan: „Es gibt in ganz Österreich nur eine Prüfung, welche die Bezeichnung Sonderprüfung verdient – und das ist die Prüfung rund um Burg Rappottenstein (SP Farben Maurer, Anmerkung). Das ist keine Bolzerei, da kommt es auf den Fahrer an.“ Der muss nach seinem Ausfall beim Saisonauftakt einiges gutmachen – denn in der WK7 des HRC führt Lancia-Pilot Königseder vor Gerhard Fragner im Mazda 323 BG 4WD Turbo, der ebenfalls in Zwettl starten wird.

ART & Gesamt: Spannendes Duell Fischerlehner gegen Rigler

Auf seine Fahrkünste vertraut auch Martin Fischerlehner im Mitsubishi Carisma GT (Evo V), der nach seinem zweiten Platz bei der Schneerosen-Rallye in der Austrian Rallye Trophy für modernere Fahrzeuge (ART) in Führung liegt.

Sein stärkster Gegenspieler heißt Gerald Rigler, der in Zwettl wieder auf seinen bewährten Peugeot 207 S2000 setzen wird. Beim Saisonauftakt musste Rigler kurzfristig auf einen ihm noch unbekannten Ford Fiesta S2000 wechseln, konnte sich damit aber im spannenden Endspurt der Schneerosen-Rallye bis auf winzige 2,9 Sekunden an Fischerlehner heranpirschen.

So hofft Fischerlehner für die Braustadt Burg Rallye Zwettl auf schlechtes Wetter: „Ganz genau, denn da haben wir mit unserem unterlegenen Mitsubishi etwas mehr Chancen. Wir haben am Mittwoch vor der Rallye noch einen kurzen Test, denn ich bin seit der Schneerosen-Rallye nicht mehr im Auto gesessen. Damals hatten wir einen knappen Fight gegen Rigler – jetzt freuen wir uns auf die bevorstehende Rallye in Zwettl, dort ist der Gesamtsieg unser klares Ziel.“

Den S2000-Piloten Gerald Rigler sieht auch Roman Mühlberger (Mitsubishi Lancer Evo VI) als Favoriten: „Das ist im Vergleich zu einem Mitsubishi ein richtiges Rennauto – auch wenn er im Endspeed nicht so schnell ist wie ein Evo.“ Mühlberger selbst liegt in der ART auf Platz drei und gibt einen Podiumsplatz als Ziel an. Zum Wetter sagt er: „Ich wünsche mir entweder Schönwetter oder durchgehenden Regen – keinesfalls wünsche ich mir jedoch wechselhaftes Wetter.“

ARC: Österreich-ungarisches Duell um die Tabellenführung

In der Austrian Rallye Challenge (ARC) führt der Ungar Daniel Fischer die Tabelle an, er wird auch in Zwettl wieder seinen Subaru Impreza GC8 zündet. Nur knapp dahinter belegt Michael Kogler den zweiten Gesamtrang der ARC, der Citroen DS3 R3-Pilot war beim Saisonauftakt der mit Abstand schnellste ARC-Pilot mit Zweiradantrieb und kommt nach seinem Start bei der Rally Opatja bestens vorbereitet nach Zwettl.

In der Subwertung der ARC bis 2000ccm führt Kogler vor Markus Kroneder, der auch in Zwettl seinen Renault Clio Sport 2.0 16V zünden wird. Auch der in der Wertung bis 1600ccm führende Ford Racing Rookie 2015, Marco Schöbel hat sich für das kommende Wochenende angesagt.

JARC: Schneller Marvin Lamprecht

In der Klasse über 2500ccm führt der erwähnte Daniel Fischer vor Marvin Lamprecht, einem begabten Jungpiloten, der als Tabellenleader der Junior-ARC nach Zwettl kommt. Roman Mühlberger streut dem Youngster Rosen: „Er ist ein Arbeitskollege von mir, hat sich von mir einen Straßen-Evo gekauft und ist sehr flott unterwegs.“

Nicht nur Jungpiloten werden am kommenden Samstag bei der Braustadt Burg Rallye Zwettl ihr Talent in die Auslage stellen, denn auch der 68-jährige frühere deutsche Rundstreckenmeister Peter Schöller hat sich in einem Mitsubishi Lancer Evo VIII angekündigt.

Punktesammeln im neuen ORC

Erstmals wird heuer der Österreichische Rallye Cup (ORC) über sämtliche Läufe der ARC und der Rallye-Staatsmeisterschaft (ORM) abgehalten. Für Gerry Pöschl oder auch den Tschechen Jiri Pertlicek jun. die Chance, in der Division C1 Boden gutzumachen, beide pilotieren einen Mitsubishi Lancer Evo IX.

In der Kategorie C2 kann Martin Fischerlehner mit seinem ersehnten Gesamtsieg die Tabellenführung übernehmen, auch Roman Mühlberger und Daniel Fischer könnten am derzeit führenden Martin Kalteis vorbeiziehen.

In der Division C3 steht mit VW Golf-Pilot Christian Maier der Führende der Tabelle in Zwettl am Start, ebenso der Tabellendritte Alois Winklehner. In der C4 sammelt der erwähnte Marco Schöbel Punkte, er liegt zurzeit auf dem vierten Tabellenrang.

Drei M1-Boliden am Start

Interessant wird auch die neue Klasse 9 sein – das sind jene Boliden, die nach dem Reglement der rundum erneuerten Klasse M1 aufgebaut sind. Der Lunzer Gerald Bachler hat dafür einen Subaru Impreza WRX STI neu aufgebaut und wird diesen in Zwettl vom Stapel lassen. Bachler, der einst bei der Jännerrallye mit Gesamtrang sieben glänzen konnte, erklärt zur bevorstehenden Feuertaufe auf den Prüfungen rund um Zwettl: „Eigentlich wollen wir einfach nur ankommen und dabei Spaß haben. Dann wird man ja sehen, wie weit es im Gesamtklassement nach vorne gehen kann.“

Ebenfalls auf M1-Reglement umgebaut hat der bekannte und in der ART angemeldete Harald Ruiner seinen Nissan 350Z. Mit dem Porsche 968 von Herbert Winkler aus Oberösterreich steht ein weiteres M1-Fahrzeug in Zwettl am Start.

Internationale Gäste

Als internationale Gäste werden drei Piloten aus Ungarn (neben dem erwähnten Daniel Fischer sind noch die Mitsubishi-Piloten Karoly Kocsomba sowie Csaba Lajoshazy mit von der Partie. Letzterer musste bei der Premiere der Braustadt Burg Rallye Zwettl einen Ausfall hinnehmen, konnte aber in der ART 2015 Platz sieben belegen) sowie jeweils ein Team aus der Tschechei (der bereits erwähnte Jiri Pertlicek jun.), der Slowakei (Martin Kois im Fiesta R2) und aus Polen (Krystof Scherz im Honda Civic Type R) erwartet.

Die 2. Braustadt Burg Rallye Zwettl wird am Samstagmorgen um 8.10 Uhr vor dem Stadtamt Zwettl gestartet. Nach insgesamt acht Sonderprüfungen werden die Lenkradakrobaten ab 19.30 Uhr im Ziel auf dem Hauptplatz von Zwettl erwartet.

Die komplette Nennliste finden Sie über das Menü rechts oben.

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