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ARC: Herbstrallye

Herbstrallye-Veranstalter Mühlberger: „Wunderbare Rallye soll's weiter geben!“

Roman Mühlberger kennt man als sporadisch aufhorchen lassenden Fahrer des „Hello Kitty“-Evo - jetzt rettet er mit Freunden die Herbstrallye Dobersberg. Wir haben nachgefragt...

Michael Noir Trawniczek
Fotos: bmp-motorsportfotos.com, privat

Roman Mühlberger ist in der Austrian Rallye Challenge (ARC) bekannt als jener schneller Waldviertler, der im schwarz-rosa lackierten „Hello Kitty“-Mitsubishi Lancer immer wieder mit Spitzenzeiten für Aufsehen sorgt. Seit 2003 startet Mühlberger im Schnitt bei drei Rallyes im Jahr, als größten Erfolg konnte er 2013 den Gesamtsieg bei der Thayaland-Rallye, der Vorgänger-Veranstaltung der Schneerosen-Rallye erzielen.

Jetzt wechselte Roman Mühlberger die Seiten - als die Durchführung der Herbstrallye Dobersberg wegen gesundheitlicher Probleme von ARC-Boss Folkrad Payrich fraglich war, sprang Roman kurzerhand in die Presche: Gemeinsam mit seinem Organisationsteam veranstaltet der 33-Jährige die Herbstrallye Dobersberg. Und hofft nun auf möglichst großen Zuspruch von Fans und Aktiven. Im motorline.cc-Interview erklärt er die Hintergründe zu seinem Veranstalter-Debüt...

Roman, ist die Herbstrallye Dobersberg dein Debüt als Rallye-Veranstalter?

Jein. Ich habe vor rund zehn Jahren zum ersten Mal einen Testtag organisiert, danach folgten zwei weitere Testtage - doch dort fuhren nicht mehr als zehn bis 15 Autos...

Du hast also gewusst, was dich erwartet?

Nicht ganz. Bei einer Rallye entstehen schon noch weitere Kosten und es gibt viel mehr Dinge, die man beachten muss. Aber ich war auch die letzten Jahre in der Organisation der Schneerosen-Rallye involviert und bin also nicht ganz unvorbereitet.

Wie kam es dazu, dass du nun zum Rallye-Veranstalter geworden bist?

Schon im Rahmen der Rallye Zwettl gab es Gerüchte, dass es die Herbstrallye Dobersberg womöglich nicht mehr geben würde - ARC-Boss Folkrad Payrich war gesundheitlich angeschlagen und ich habe mir die Frage gestellt: Warum ist das von Folki abhängig? Ich fand es einfach nicht gut, dass es diese wunderbare Rallye nicht mehr geben solle. Die Austrian Rallye Challenge braucht ein anständiges Finale und so wurde ich aktiv und ich habe mich nach einem Organisationsteam umgesehen. Wir haben auch engen Kontakt zu Folki, er hilft uns auch, so gut er kann. Er hat zum Bespiel das Roadbook erstellt, da hat er schon vorausgearbeitet. Und er wird uns wahrscheinlich auch als Rallyeleiter zur Verfügung stehen.

Du hast es gerade angesprochen: Du machst die Herbstrallye Dobersberg nicht alleine, ihr seid ein Team...

Ja, ich stehe zwar im Vordergrund, weil mich viele kennen - aber alleine wäre so etwas gar nicht möglich gewesen. Zum Kernteam gehören auch Dietmar Rameder, der früher als Copilot im Rallyesport vertreten war, er hat schon bei der Schneerosen-Rallye im Orga-Team mitgearbeitet. Oder Michael Schmiedtmayer - er ist der Wirt, in dessen Lokal die Rallyeleitung untergebracht ist. Oder Johann Ringl, der für den Streckenaufbau verantwortlich zeichnet. Oder Christoph Schmudermayer, der den Dynamite Offroad Park in Rappolz betreibt, wo wir erneut eine Sonderprüfung absolvieren werden.

Es ist bekannt, dass Rallye-Veranstalter mitunter ein hohes finanzielles Risiko eingehen - wie sieht die Lage diesbezüglich aus? Musst du um deine Existenz zittern?

Da gibt es zwei bis drei Partner, die im Falle eines Verlusts bereit wären, das Minus abzudecken. Doch wir benötigen eine Starteranzahl von rund 60 Autos - wenn wir 60 Teilnehmer schaffen, sollte sich alles ausgehen. Wenn nicht, müssen wir auf die besagten Partner zurückgreifen. Wir haben auch anhand der Kostenaufstellungen aus den Vorjahren versucht, Einsparungen vorzunehmen - so haben wir zum Beispiel die Versicherung gewechselt, denn die bisherige war schon heftig teuer. Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei allen Sponsoren, Helfern und Unterstützern bedanken, die jetzt schon mitgeholfen haben und die noch helfen werden. Und ich hoffe, dass sich noch einige weitere Unterstützer finden werden...

Gerald Rigler sponsert mit seinem Tiefbohr-Unternehmen die Rallye...

Ja, das ist natürlich großartig. Schon in Zwettl kam Gerald zu mir und meinte: ‚Mach du die Rallye!‘ Als ich dann die finanzielle Lage ansprach, meinte er, da könne er helfen. Ohne seine Unterstützung wäre das alles gar nicht möglich gewesen.

Ihr habt für Teilnehmer in der ARCH für historische Fahrzeuge eine Nenngeldermäßigung angeboten - dort gab es zuletzt eher wenige Starter, wollt ihr so das Feld der Historischen vergrößern?

Ja, ganz klar. Eine Ermäßigung tut uns dann nicht weh, wenn wir genügend Starter haben.

Ist das auch eine Art Botschaft an die Aktiven - dass man euch möglichst mit einer Teilnahme unterstützen soll?

Das stimmt. Es geht uns nicht darum, einen Gewinn zu erzielen - je mehr Teams bei uns starten, desto eher können wir uns Gedanken über die Zukunft machen. Je attraktiver das Feld ist, das wir zusammenbringen, desto mehr Fans werden zur Rallye kommen - und desto leichter wird es künftig sein, eine schöne Rallye zu erhalten. Es geht ja auch um die Frage, wie es 2018 mit der Austrian Rallye Challenge weitergeht und welche Rallyes da vertreten sein werden. Und beim Nenngeld würde es durchaus noch Möglichkeiten geben, den Aktiven entgegenzukommen.

Es ist also nicht nur eine einmalige Notrettung der Herbstrallye Dobersberg, sondern ihr wollt auch in Zukunft organisatorisch tätig sein?

Wir schauen uns jetzt einmal diese eine Rallye an und dann setzen wir uns zusammen und loten aus, welche Rallyes es im kommenden Jahr geben wird. Ich melde einmal Schneerosen- und Herbst-Rallye an - und dann werden wir uns zusammensetzen. Es gibt Überlegungen, statt der beiden Rallyes vielleicht nur eine mit gebündelter Energie abzuhalten - da wäre meine Präferenz dann ganz klar die Herbstrallye, allein schon wegen des Oktober-Termins und ihrer Rolle als Finale der Austrian Rallye Challenge.

Letzte Frage: Roman Mühlberger ist ja auch ein schneller Rallyepilot - musst du bei dieser Herbstrallye schweren Herzens auf den Start verzichten?

Das war mir von Beginn an klar, dass ich als Veranstalter nicht selber fahren kann - vielleicht später einmal, wenn es dann einmal läuft und wenn bereits die Abläufe eingespielt sind. Ich habe es schon bei der Schneerosen-Rallye gemerkt, wo ich ja im Organisationsteam vertreten war und ständig angerufen wurde. Wenn du dann auf dem Weg in den Servicepark noch schnell bei einem Bauern vorbeifährst, um letzte Dinge zu klären. (lacht) Würde ich diesmal starten, könnte ich gleich über die Bluetooth-Freisprecheinrichtung auf der Sonderprüfung Anrufe entgegennehmen....

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