RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
ARC: Herbstrallye

Fischerlehner gewinnt in Dobersberg

Martin Fischerlehner und Tobias Unterweger im Ford Fiesta R5 siegten beim finalen ARC-Lauf vor dem ART-Gesamtsieger Gerald Riegler.

Foto: Harald Illmer

Mühlberger und sein Team haben Payrichs Vermächtnis fortgesetzt

Bereits im Sommer hatte Folkrad Payrich aufgrund seines angegriffenen Gesundheitszustand Roman Mühlberger die Bürde der Austragung der Rallye übertragen. Mühlberger: "Wir haben im Prinzip nur das ausgeführt, was 'Folki' zum Großteil schon vorbereitet hatte. Das administrative Organisationsteam war komplett neu zusammengesetzt und hat einen tollen Job gemacht. Dass wir Helmut Schöpf kurzfristig als Rallyeleiter gewinnen konnten, war natürlich eine große Erleichterung für uns."

Fischerlehner mit logischer Lernkurve voran

Durch den kurzfristigen Einsatz von Martin Fischerlehner und Tobias Unterweger in einem Ford Fiesta R5 des legendären Jolly Club Teams standen zwei R5-Autos am Start der Rallye. Fischerlehner setzte sich vom Start weg in Front – eine bemerkenswerte Tatsache, wenn man bedenkt, dass das erste Rollout erst am Donnerstag vor der Rallye stattgefunden hatte. Am Ende war er bei der Siegerehrung in Rappolz auch der strahlende Sieger.

Fischerlehner nach der Rallye: "Ich bin mit der Lernkurve sehr zufrieden gewesen, wir konnten uns laufend steigern. Die erste Nachmittagssonderprüfung war etwas verhalten, aber es hat so richtig Spaß gemacht. Das Jolly Club Team rund um Roman Vakey hat uns ein perfekt vorbereitetes Auto hingestellt." Befragt über den nächsten logischen Schritt für die nächste Saison meinte Fischerlehner: "Klar wäre eine Jänner-Rallye oder gar eine ganze ÖM-Saison toll, aber da müssten sich noch einige Sponsoren einfinden."

"Ein R5 wäre eben toll, in Wahrheit bräuchte die ÖM keine WRC-Autos, sie schaden ja mehr als sie nützen. Mehr wie drei Fahrer können sich keine Saison mit einem solchen Autos leisten. Es hat aber zur Folge, dass das R5-Feld dezimiert wird, denn wozu soll man auch dort viel Geld investieren, wenn es keine sportliche Wertigkeit gibt. Acht oder neun R5, die sich matchen, bringen den Zusehern à la longue auch mehr Unterhaltung als drei WRC, aber heute feiern wir einmal unseren Sieg und sagen danke zu Roman Mühlberger und seinem Team – der 'Folki' wäre sehr sehr stolz", so Fischerlehner.

ART-Gesamtsieger 2017 auf Platz zwei

Gesamtzweiter wurde der heurige ART-Gesamtsieger Gerald Riegler: "Es lief heute nicht ganz rund, ein paar Dreher waren auch dabei. Auch die Reifenwahl war am Vormittag zu weich. Am Nachmittag hatten wir auf SP 6 und 8 jeweils ab der Hälfte einen rätselhaften Zeitverlust auf Fischerlehner, aber wir freuen uns über den ART-Titel und blicken in die Zukunft, die uns nächstes Jahr eventuell nach Finnland und zu einigen Auslandsschotterrallyes führen wird. Kompliment an Roman und seine Leute: Es war ganz toll, ohne irgendwelche Negativerscheinungen."

Koglers erster Schritt zum Double?

Der dritte Gesamtrang (und der erste Platz in der ARC-Wertung) ging an Michael Kogler, der diesmal mit seiner Lebensgefährtin Theresa Krautsieder unterwegs war. Gleichzeitig fixierte der momentan auch in der 2WD-Staatsmeisterschaft führende Kogler seinen ersten ARC-Gesamttitel: "Es war eine super Rallye. Ich habe gesagt, und dabei bleibt es, ich widme diesen Titel 'Folki', den ich in meinen Anfängen viel zu verdanken hatte. Jetzt bin ich richtig heiß auf das Double und werde im Waldviertel zur Attacke blasen, um vielleicht tatsächlich auch noch Staatsmeister zu werden."

Golf mit Tendenz zum Kultcharakter

Die Plätze zwei und drei in der ARC-Wertung der Herbstrallye Dobersberg gingen an Markus Stockinger im Mazda 323 bzw. an die legendären Paarung Christoph Weber/Stefan Langthaler im VW Golf III Kitcar. Weber: "Dritter Platz in der ARC, Elfter gesamt und erster Platz in der Klasse – ich bin happy. Es war eine super Rallye. Danke an Roman Mühlberger und sein Team, dass sie sich das angetan haben. Wir kommen wieder."

ART-Vizemeister Kroneder/Zehetbauer

Rasanter Aufstieg vom Volvo über den Renault Clio bis zum Evo: Markus Kroneder und Beifahrer Harald Zehetbauer verpassten bei dieser Rallye zwar den ersten Platz in der Klasse 7.1 um lächerliche sechs Zehntelsekunden gegen Aubrunner/Fischer, trösteten sich in ihrer ersten vollen Saison mit dem Mitsubishi Evo V aber mit dem ART-Vizemeistertitel hinter Riglers R5-Fiesta.

Juniorsieger Lambrecht und Holzer

Der Sieg in der vor Jahren von Folkrad Payrich eingeführten Juniorwertung der ARC ging bei den Fahrern an Marvin Lamprecht sowie an Lukas Holzer bei den Beifahrern.

Starkes Comeback der Historischen

Nicht weniger als zwölf historische Fahrzeuge standen am Start. Während Günther Königseder mit seinem infernalisch klingenden Lancia Integrale seiner Favoritenrolle von Anfang an gerecht wurde, spielten sich hinter ihm wahre, meist technische Dramen ab, die das Feld der Historischen bis zur Mittagspause um rund 65 Prozent schrumpfen ließen. Bis dahin waren auch die ersten beiden Positionen an Königseder und den sensationell stark fahrenden Ossi Posch in seinem "Einser-Escort" vergeben.

Dahinter entbrannte jedoch ein Sekundenduell zwischen Jürgen Hell-Mühlberger im problemlos und stark laufenden Peugeot 205 und Norbert Tomaschek, der nicht zuletzt als Ehrenbezeugung gegenüber Folkrad Payrich jene Alfa Romeo Giulia aus der Garage holte, mit der er seine allererste Rallye gefahren war, nämlich die Herbstrallye 2007. Tomaschek: "'Folki' war eine Seele von einem Menschen, hat uns Anfängern immer geholfen, und daher ist es klar, solange es die Herbstrallye gibt, werde ich sie im Gedenken an 'Folki' fahren."

Ein Dreher am Nachmittag kostete nur wenig Zeit. Vor der finalen Sonderprüfung, dem Rundkurs auf dem Gelände des "Dynamite Offroad Park", betrug der Rückstand auf Mühlberber-Hell 1,3 Sekunden. Im Ziel der SP war er um drei Sekunden schneller und sicherte sich so mit Beifahrer Manfred Cerny sensationell den dreitten Gesamtplatz bei den Historischen. Tomaschek: "Ich kann es noch gar nicht glauben. Danke an meinen Beifahrer Manfred Cerny! Er ist kurzfristig eingesprungen, da sich mein Beifahrer am Knie verletzt hatte, und hat das genial gemacht. Danke auch an Roman Mühlberger und seine Leute, welche die Rallye sicher im Sinne von 'Folki' ausgerichtet haben."

Volvo Elch Cup mit Tradition

Bei fast jeder ARC-Rallye der letzten Jahre stand ein Debütant am Start. Diesmal waren es gleich zwei: Während die seitenwechselnde Beifahrerlegende Rudi Kugler gleich zu Beginn technisch bedingt ausfiel, fuhren Hans Jürgen Baldreich und Godi Witzmann im Volvo 240 Turbo eine fehlerfreie Rallye. Baldreich, eigentlich ebenfalls gelernter Beifahrer, war im Ziel dann auch entsprechend zufrieden und wurde noch bei der Siegerehrung von Elch-Cup-Mastermind Georg Gschwandner zu weiteren Einsätzen motiviert.

Veranstalter Mühlberger ergriffen

"Ich kann mich nur bei jedem bedanken, der dazu beigetragen hat, dass wir diese Rallye im Sinne von unserem 'Folki' so durchziehen konnten. Für viele von uns war es ein Sprung ins kalte Wasser, und wir sind, glaube ich, nicht untergegangen. Ein großes Danke auch an die Sponsoren, meine Freunde und meine Familie, die immer hinter mir standen und stehen. Ohne diese Gewissheit des Rückhalts wäre es mir nicht möglich gewesen, in diese großen Fußstapfen, welche uns 'Folki' hinterlassen hat, zu steigen", so Veranstalter Roman Mühlberger.

Er fuhr fort: "Kommenden Dienstag haben wir alle noch einen schweren Gang vor uns, wenn es gilt, sich von unserem 'Folki' zu verabschieden. Ich war im Gedanken bei der Siegerehrung ganz nah bei ihm und sehr berührt und bitte daher nochmals um Verständnis, dass sich meine Wortmeldungen in Grenzen gehalten haben." Das Begräbnis von Folkrad Payrich findet am Dienstag, dem 17. Okt. um 12 Uhr am Friedhof Neustift am Walde, Pötzleinsdorferhöhe 2, 1180 Wien, statt.

News aus anderen Motorline-Channels:

ARC: Herbstrallye

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Nach SP5

Ein Revival der letzten Jahre

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg liefern sich der Führende Simon Wagner und Hermann Neubauer ein altbekanntes Sekundenduell / Eine Kärntner Führung gibt es durch Patrik Hochegger bei den Historischen

Lavanttal-Rallye: Nach SP9

Wagner-Doppelführung nach Neubauer-Dreher

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg zieht ein fehlerloser Simon Wagner auf und davon / Zwischen- und Ausfälle bremsen die Konkurrenten des Staatsmeisters

Lavanttal-Rallye: Zeremonienstart

Anheiz-Show im Herzen Wolfsbergs

Den Auftakt zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg bildet heute Abend der traditionelle Zeremonienstart auf dem Hauptplatz der Kärntner Bezirkshauptstadt / Sämtliche teilnehmenden Teams präsentieren sich dabei den Fans

Lavanttal-Rallye: Wetter

. . . und auch der Sommer sagt sich an

Auf der meteorologischen Nennliste zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg am 5. und 6. April finden sich mit Sonnenschein und Wärme zwei Teilnehmer der angenehmen, aber unzuverlässigen Art

Osterrallye: Bericht Mayer

Mayer: Gelungener Test bei Osterrallye

Eine Woche vor dem Saisonstart im Alpe Adria Rallye Cup: Gelungener Test von Daniel Mayer - Rang 3 bei Oster-Rallye in Deutschland!