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ARC: Schneerosen-Rallye

Lamprecht: Minutenfehler kostet Platz vier!

Von der Performance her hätte Marvin Lamprecht den sensationellen vierten Gesamtrang belegt – doch ein Fehler der Zeitkontrolle warf ihn auf P7 zurück…

Foto: Rene Rossmann

Eigentlich könnten Marvin Lamprecht und Eva Kollmann völlig zufrieden mit ihrer Leistung sein, die sie bei der Schneerosen-Rallye 2017 im Raum Waidhofen an der Thaya erbracht haben. Und auch mit ihrem Ergebnis (Junior-ARC-Sieg für Marvin). Dass sie die Siegerehrung dennoch mit einer gewaltigen Portion Verbitterung verließen, hatte einen ganz simplen Grund: Ein Fehler in der Zeitabrechnung kostete sie in der Gesamtwertung drei Plätze.

Die lange erwartete erste Rallye mit dem Mitsubishi Lancer Evo VII gestaltete sich für die beiden jugendlichen Waldviertler auch auf der Strecke teilweise sehr turbulent. Das aktive Mitteldifferential arbeitete nicht so, wie es sollte, wodurch sich die Hinterachse extrem instabil zeigte.

So kam es gleich auf der ersten Prüfung etwa drei Kilometer nach dem Start beinahe zu einem Abflug, das Heck rutschte unplanmäßig zu weit nach außen. Das große Glück: Etwas weiter daneben befand sich eine gut zwei Meter tiefe Böschung, aber der Wagen konnte gerade noch rechtzeitig abgefangen werden. Nach diesem ersten Aha-Erlebnis, dem eine achtschnellste Zeit folgte, verliefen die zweite sowie die dritte Prüfung relativ problemlos, sodass Marvin Lamprecht und Eva Kollmann zwischenzeitlich die sechste Gesamt-Position erobern konnten.

Einen leichten Rückschlag gab es hingegen auf der vierten sowie der fünften Prüfung, dem Dynamite Offroad-Erlebnispark, wo jeweils ein Dreher zu verzeichnen war. Zum Zeitpunkt danach schien erstmals jener Minutenfehler in der Zeitentabelle auf, der laut offizieller Meldung des Fahrerverbindungsmannes korrigiert worden wäre.

Wie auch immer: Den Nachmittag wollte man nützen, um sich eventuell noch um ein paar Plätze nach vorne zu arbeiten. Die bravouröse Fahrt wurde zunächst mit einer fünften Zeit auf der Prüfung Nr. Sechs (Brunn – Pfaffenschlag I) belohnt, und trotz leichter Probleme mit der Kühlung (Wasserverlust, da abgebrochene Teile des Ventilators den Kühler beschädigt hatten) gelangen auch danach so gute Zeiten, dass es möglich war, bis auf den vierten Gesamtrang vorzudringen. Auf der neunten Prüfung endete die Rallye ähnlich, wie sie begonnen hatte: Kurz vor dem Ziel ging es bei einem Abzweig rechts über eine schmale Brücke, wobei das Heck des Mitsubishi unkontrolliert ausbrach. Der erwartete Schlag gegen das Geländer blieb allerdings aus…

Der eigentliche Tiefschlag kam ganz zum Schluß: Vor der Zeitkontrolle in Raabs waren Marvin Lamprecht und Eva Kollmann noch frohen Mutes ob der erfolgreich beendeten Rallye und des sicher geglaubten vierten Gesamtranges. Nachdem Marvin jedoch gemerkt hatte, daß mit der Zeitenabrechnung etwas nicht stimmte, da ihm exakt eine Minute zu viel berechnet wurde, wurde umgehend der Fahrerverbindungsmann kontaktiert, der sich laut Marvin Lamprecht dahingehend geäußert hatte, dass die Sache auf jeden Fall berichtigt werden würde. Das gleiche Spiel wiederholte sich nach Vorliegen des inoffiziellen Endergebnisses: Wieder falsches Ergebnis, wieder Nachfrage beim Fahrerverbindungsmann. Dieser legte eine Liste vor, wo die Zeit stimmte. Der vierte Gesamtplatz schien gerettet.

Doch leider folgte bei der Siegerehrung erneut die Enttäuschung auf dem Fuß, denn wieder standen die falsche Zeit und das falsche Ergebnis in der Liste. Ein Nachfragen bei den zuständigen Funktionären wurde laut Marvin Lamprecht damit beantwortet, daß der nunmehr vorliegende Stand fix wäre und man nichts mehr ändern könne – man hätte sich früher melden müssen. Das Team und vor allem Marvin selbst konnten ihren Unmut über das verfälschte Ergebnis (Platz Sieben statt Vier) nur schwer verbergen, immerhin steckten hinter dem Einsatz hunderte Stunden an Arbeit und viel investiertes Geld.

Ob die Angelegenheit noch zugunsten des Teams von Marvin Lamprecht und Eva Kollmann geklärt werden wird, steht bis dato nicht fest. Sie könnte auch den vorläufigen Rückzug des Teams zur Folge haben.

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