RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
ARC: Rallyesprint St. Veit

Hermann Neubauer und Kärntner Copilot Gerry Winter feiern klaren Sieg

Während Kärntens "Highlander" Alfred Kramer von der Motorelektronik in Stich gelassen wurde, sprangen die Kärntner Co-Piloten in die Bresche: Gerry Winter siegte als Aushilfe an der Seite von Hermann Neubauer, der für ZM Racing gemeinsam mit dem Duo Rigler/Totschnig einen Doppelsieg einfahren konnte. Günther Knobloch und Lokalmatador Jürgen Rausch sorgen im M1-Serienauto als Gesamtdritte für die Sensation.

Foto: Harald Illmer

Hermann Neubauer und sein Kärntner Aushilfs-Beifahrer Gerald Winter konnten in ihrem Ford Fiesta R5 wie erwartet den Rallyesprint überlegen gewinnen. Am großteils trockenen Vormittag fuhr das Duo einen Vorsprung von etwas mehr als einer halben Minute heraus. Der zu dem Zeitpunkt auf Platz zwei rangierende Südtiroler Bernd Zanon (Peugeot 208 T16 R5) war dann prompt einer der Piloten, die bei den schwierigen, zum großen Teil nassen Bedingungen am Nachmittag von der Strecke „abgeworfen“ wurden. Vor allem der rund vier Kilometer lange Schotter-Teil der legendären SP „Schaumboden-Gradenegg“ hatte es in sich – die Sonderprüfung war vor vielen Jahren bereits Teil der Krappfeld-Rallye bzw. sogar auch der Alpenfahrt.

Bei den schwierigen Bedingungen hatte zunächst der Teamkollege von Neubauer, Gerald Rigler im zweiten Zellhofer Motorsport Ford Fiesta R5 bei der Reifenwahl das bessere Händchen, so konnte „Schraubi“, wie Rigler von Neubauer liebevoll genannt wird, dem Staatsmeister 2016 immerhin 3,4 Sekunden abknöpfen. Im auftrocknenden zweiten Durchgang der 20 Kilometer-Prüfung hatte Neubauer dann wieder die Nase vorne – am Ende gewann das salzburgerisch-kärntnerische Duo Neubauer/Winter mit einem Vorsprung von 44,3 Sekunden auf Rigler/Totschnigg.

Zellhofer feiert mit Neubauer und Rigler einen Doppelsieg

Hermann Neubauer erklärte im Ziel: „Wir haben am Nachmittag den Regen erst im letzten Moment gesehen – so gesehen war es spannend, zu sehen, was das Auto mit wirklich harten Federn im Regen macht. Wir konnten natürlich nicht umbauen für den zweiten Durchgang und haben halt geschaut, wie wir durchkommen. Das war okay, denn es waren wirklich extrem rutschige Bedingungen. Es ist für mich jeder Kilometer extrem wichtig und ich habe gemerkt, wie meine Routine mit dem R5 immer besser wird.“ Neubauer wollte ja seine Umstellungsschwierigkeiten vom WRC auf den R5 kurieren, die sich bei seinen EM-Einsätzen gezeigt hatten.

Für den Kärntner Gerry Winter hatte Neubauer nur lobende Worte: „Es war auch eine tolle Erfahrung, einmal mit einem anderen Copiloten zu fahren – Gerry Winter hat das wirklich großartig gemacht. Wenn mein Stamm-Co Bernhard Ettel einmal keine Zeit haben sollte, weiß ich jetzt, wen ich da anrufen werde.“

Gerald Rigler freute sich naturgemäß über die Bestzeit auf SP3 und den zweiten Gesamtrang, zumal er damit auch die Siege in der Austrian Rallye Trophy (ART) und in der Alpe Adria Rally Trophy (AART) feiern konnte: „Es hat richtig Spaß gemacht. Mir wäre es lieber gewesen, wenn wir den ganzen Tag im Regen gefahren wären. Am Vormittag haben wir ein zu weiches Setup gewählt – bei unserer Bestzeit auf der dritten Prüfung hat alles gepasst, da hatten wir Regenreifen oben. Doch beim zweiten Durchgang wären dann eigentlich Intermeds besser gewesen, da es bereits wieder aufgetrocknet hat. Katja Totschnigg hat als Copilotin super ausgeholfen.

Knobloch im M1 sensationeller Gesamt-Dritter und ARC-Sieger

Eine echte Sensation lieferte Günther Knobloch im Subaru nach dem Serien-Reglement M1 Rallye-Masters. Der frühere Motorradrennfahrer, der schon 2014 bei seinem Quereinstieg in den Rallyesport ebenfalls in St. Veit gleich einmal für Aufsehen sorgte, ließ sein Allrad-Serienauto auf der finalen Prüfung richtig fliegen und konnte so den ebenso sensationell mit seinem 2WD-Citroën inmitten der Allradphalanx fahrenden Michael Kogler abfangen und so den unglaublichen dritten Gesamtrang erringen, außerdem gewann „Knobi“ neben der seriennahe Wertung "M1 Rallye Masters" auch die ARC.

Voller Freude über die erbrachte Leistung jubelte Knobloch : „Wir sind neun Sekunden hinter Kogler gelegen – es hat dann ein bisschen mehr geregnet, das hat für unsere Reifen gesprochen. Da haben wir uns gesagt: ‚Okay, das Auto ist versichert – wir fahren volle Attacke!‘ Es war wirklich eine nahezu perfekte Prüfung für uns – im ersten Durchlauf waren wir hingegen zu langsam unterwegs. Dass wir auch noch die ARC gewinnen konnten, freut mich sehr, aber das Gesamtpodium ist für ein M1-Auto natürlich großartig.“

Kogler gewinnt AARC und mischt "Allradlphalanx" auf

Doch auch der vierte Gesamtrang schmälert die Leistung von Michael Kogler nicht – schließlich konnte der ARC-Champion des Vorjahres mit dem zweiradgetriebenen Citroën DS3 R3T inmitten der Allrad-Autos fahren, das nächste 2WD-Team, den Italiener Simone Boscariol konnte Kogler um mehr als zwei Minuten hinter sich halten.

Der Melker erklärte: „Natürlich wäre Gesamtrang drei schöner gewesen, doch wir lassen die Kirche im Dorf, wir haben nur Frontantrieb und können mehr als zufrieden sein. Allerdings bekomme ich immer mehr Lust darauf, so ein R5-Auto auszuprobieren.“ Im Alpe Adria Rally Cup (AARC) konnte der Tabellenleader einen weiteren Sieg einfahren und damit die Führung ausbauen.

Quereinsteiger Lengauer begeistert mit Platz 5

Ein weiterer Sensationsmann ist der Quereinsteiger Michael Lengauer, der in einem Mitsubishi Lancer Evo IX den großartigen fünften Gesamtrang einfahren konnte. Lengauer hat erst wenige Rallyes auf dem „Buckel“, da scheint also ein großes Talent den Weg in den Sport gefunden zu haben.

Dani Fischer, der ARC-Champion 2016, kämpfte in seinem Subaru Impreza CG8 am Nachmittag mit einer beschlagenen Scheibe und begnügte sich hernach mit der Zieldurchfahrt. Voll begeistert zeigte sich Gernot Zeiringer bei seiner ersten Rallye im eigenen Škoda Fabia S2000, die er auf dem tollen siebten Gesamtrang beenden konnte. Nur etwas mehr als eine Sekunde dahinter Stefan Fritz, der die Fans ebenfalls mit dem lauten „Brüllen“ des Škoda Fabia S2000-Suagermotors zu erfreuen wusste.

Leitgeb: Vater Heinz besiegt den Sohn zum Abschied

Das war auch die Plan von Vater und Sohn Heinz sowie Karl-Heinz Leitgeb – bei der letzten Rallye des Kärntner Vater/Sohn-Gespanns fuhren die beiden zwei baugleiche Peugeot 207 S2000, an der Seite von Heinz nahm eine Kärntner Legende Platz: Kurt Jabornig, der mit Heinz auch dessen allererste Rallye vor rund 14 Jahren absolviert hat. Das hat sich offenbar gelohnt, denn am Ende hatte der Vater als Gesamt-Elfter die Nase vorne, Karl-Heinz und dessen Schwester Jasmin Leitgeb landeten auf Platz 15.

Kein Glück hatte der bisherige und auch künftige Rekordsieger der St. Veiter Rallye, Alfred Kramer. Der „Highlander“ hatte noch am Vorabend vollmundig eine Siegerklärung abgegeben, doch sein Mitsubishi Lancer Evo 6.5 machte dem Lokalmatador einen Strich durch die Rechnung: Gleich auf der ersten Prüfung stellten sich große Probleme ein, der Motor schaltete sich immer wieder aus, vor der letzten Prüfung gab Kramer frustriert auf.

Veranstalter happy - 2019 mehr SP-Kilometer

Rundum happy zeigte sich das junge Veranstalterquartett des Rallysprint St. Veit: „Es waren irrsinnig viele Zuschauer auf den Prüfungen und es ist alles gute gelaufen. Wir freuen uns schon darauf, im nächsten Jahr erneut unsere Rallye abzuhalten – da wollen wir dann auch bei den SP-Kilometern deutlich zulegen.“

Ergebnis Rallyesprint St. Veit:

1. Hermann Neubauer/Gerald Winter (A/A, Ford Fiesta R5) 38:34,1 Minuten
2. Gerald Rigler/Katja Totschnigg (A/SZ, Ford Fiesta R5) +44,3 Sekunden
3. Günther Knobloch/Jürgen Rausch (A/A, Subaru Impreza WRX STI M1) +2:06,7 Minuten
4. Michael Kogler/Andre Kachel (A/A, Citroën DS3 R3T) +2:17,7
5. Michael Lengauer/Christian Birklbauer (A/A, Mitsubishi Lancer Evo IX) +2:45,0
6. Dani Fischer/Zoltan Buna (H/H, Subaru Impreza CG8) +3:23,6
7. Gernot Zeiringer/Bianca Maria Stampfl (A/A, Škoda Fabia S2000) +3:29,1
8. Stefan Fritz/Christoph Wögerer (A/A, Škoda Fabia S2000) +3:30,9
9. Riccardo Holzer/Mario Palmsteiner (A/A, Mitsubishi Lancer hi Lancer Evo V) +3:51,0
11. Heinz Leitgeb/Kurt Jaborning (A/A, Peugeot 207 S2000) +3:49,7
10. Markus Kroneder/Harald Zehetbauer (A/A, Mitsubishi Lancer Evo 6.5) +4:12,2
12. Markus Steinbock/Sabine Knogler (A/A, Hyundai i20 R5) +4:33,7
13. Bernhard Stitz/Harald Bachmayer (A/A, Mitsubishi Lancer Evo VII) +4:33,8
14. Simone Boscariol/Andrea Foriot (I/I, Citroën DS3 R3T) +4:36,4
15. Karl-Heinz Leitgeb/Jasmin Leitgeb, A/A, Peugeot 207 S2000) +4:40,8

Bestzeiten:
SP1: Neubauer, SP2: Neubauer, SP3: Rigler, SP4: Neubauer.

Ergebnis Austrian Rallye Challenge (ARC):
1. Knobloch, 2. Holzer, 3. Zeiringer.

Ergebnis Austrian Rallye Trophy (ART):
1. Rigler, 2. Kogler (Sieger ART 2WD), 3. Lengauer.

Ergebnis Junior ARC (JARC):
1. Letz, 2. Franz, 3. Stengg.

Ergebnis Austrian Rallye Historic Challenge (ARCH):
1. Hochegger, 2. Oßberger, 3. Gattringer.

Ergebnis Alpe Adria Rally Cup (AARC):
1. Kogler, 2. Boscariol, 3. Demuth.

Ergebnis Austrian Rally Trophy (AART):
1. Rigler, 2. Fischer, 3. Steinbock.

Ergebnis M1 Rallye-Masters:
1. Knobloch, 2. Ruiner, 3. Sattler.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

ARC: Rallyesprint St. Veit

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Nach SP2

Zwei Fragen nach zwei Prüfungen

Der Auftakt zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg ist erfolgt / An der Spitze duellieren sich mit Simon Wagner und Hermann Neubauer zwei alte Bekannte / Die Verfolger warten noch ab

Lavanttal-Rallye: Wetter

. . . und auch der Sommer sagt sich an

Auf der meteorologischen Nennliste zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg am 5. und 6. April finden sich mit Sonnenschein und Wärme zwei Teilnehmer der angenehmen, aber unzuverlässigen Art

Lavanttal-Rallye: Nach SP9

Wagner-Doppelführung nach Neubauer-Dreher

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg zieht ein fehlerloser Simon Wagner auf und davon / Zwischen- und Ausfälle bremsen die Konkurrenten des Staatsmeisters