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ARC: Waldviertel-Rallyesprint

Bravourstück im 2WD-Citroën: Platz 3

Michael Kogler, André Kachel und ihr zweiradgetriebener Citroën DS3 R3 lieferten beim Waldviertel-Rallyesprint auf Schotter eine Meisterleistung.

Fotos: Daniel Fessl

Platz drei inmitten von Allradduos – für Michael Kogler, immerhin schon über ein Jahrzehnt lang Rallyepilot, war es seine beste Schotterrallye. Peter Schöller/Theresa Krautsieder mussten den historischen "Hundeknochen" leider vorzeitig abstellen. Auch beim Rallyesprint in St. Veit hatte sich Michael Kogler trotz starker Allradkonkurrenz den dritten Gesamtrang vorgenommen, dieses ehrgeizige Ziel bis zur letzten Sonderprüfung auch tatsächlich umsetzen können und letztlich erst auf der Abschluss-SP knapp, aber doch verpasst.

Vor dem Waldviertel-Rallyesprint hat Kogler nur den vierten Platz als Ziel angegeben – sicherlich auch deshalb, weil man auf den wunderschönen Schotterprüfungen rund um Langenlois im zweiradgetriebenen Citroën DS3 R3 noch mehr Nachteile gegenüber der Allradphalanx hinzunehmen hat, was in der Natur der Sache liegt, doch gleich auf der ersten Sonderprüfung Kronsegg-Gföhl ließen Michael Kogler und sein Co-Pilot André Kachel mit der drittschnellsten Zeit aufhorchen. Diese Position hatte das MIG-Austria-Duo auch vor der Mittagspause inne. Auf den viertplatzierten Allradpiloten hatte man nach drei Sonderprüfungen bereits 22 Sekunden Vorsprung herausgearbeitet.

Am Nachmittag schafften Kogler/Kachel auf der Prüfung Leitnerschlag-Kronsegg sogar die zweitschnellste Zeit. Lediglich Rallyesieger Gerald Rigler im Ford Fiesta R5 war noch schneller unterwegs. Michael Kogler sagte dazu: "Da muss ich fairerweise erwähnen, dass es eine Prüfung ist, die viele Bergabpassagen hat, und in der man nicht so viel Leistung benötigt. Die zweitschnellste Zeit war auch das absolute Maximum, das man hier erreichen konnte. Mir taugt es einfach, wenn man in einem 2WD-Auto mit den 'Big Bangers' mitfahren kann."

So kam es auch: Michael Kogler und André Kachel belegten den dritten Gesamtrang, hinter den beiden sechs weitere Allradduos, womit man die in der ARC heuer neu eingeführte ART-2WD überlegen gewinnen konnte. Der zweitbeste 2WD-Pilot, Luca Waldherr, belegte den elften Gesamtrang, rund zwei Minuten hinter Kogler. Zwischen Zieldurchfahrt auf dem Holzplatz von Langenlois und der Siegerehrung verriet Kogler, dass er bei dieser wunderschönen Veranstaltung ganz bersonders motiviert war, denn die SP Manhartsberg war im Vorjahr auch Teil der Waldviertel-Rallye. Dort war er bekanntlich Teil jenes Trios, das bis zur letzten Rallye um die 2WD-Staatsmeisterschaft kämpfte, und auf jener SP lag der Stein, der seine Titelträume für beendet erklärte.

Kogler: "Das hat mich gepusht, ich war top motiviert. Die ganze Wut, die sich über den Winter aufgestaut hat, musste hier raus, und das hat funktioniert: Letztendlich war es meine beste Schotterrallye in einem 2WD-Fahrzeug. Wir fahren ja nur ein bis zwei Mal im Jahr auf Schotter, und ich freue mich, dass der Speed auf Schotter genauso stimmt wie auf Asphalt." Süffisant fügte der Sohn von Teamchef Gottfried Kogler eine kleine Spitze hinzu: "Anders als das Citroën-Werksteam in der Weltmeisterschaft können wir die Fahnen von Citroën recht gut hochhalten."

Schon am kommenden Wochenende ist das Team wieder im Einsatz: In Kroatien steigt als dritter Lauf zum Alpe Adria Rally Cup, in dem Kogler die Tabelle anführt, die Delta-Rallye: "Das ist eine Asphaltrallye, und sie passt gut in mein Konzept für 2018, denn ich wollte heuer wieder neue Rallyes kennenlernen – im Ausland, wo du einen guten Aufschrieb brauchst, und wo ich mit dem André Kachel den bestmöglichen Co-Piloten an meiner Seite habe. Das macht es für uns sehr interessant. Generell ist der Asphalt in Kroatien oder Slowenien ein bisschen rustikaler als hier bei uns in Österreich, da sind wir schon ein bisschen verwöhnt, aber die Stimmung im Team ist gut, die Stimmung im Cockpit ist gut, und wir sind im Alpe Adria Rally Cup weiter auf Titelkurs unterwegs. Ich freue mich auf die lokalen 2WD-Helden dieser Rallye. Ich nehme es gerne mit allen auf."

Das wäre ein guter Schlusssatz gewesen, doch geradezu typisch für den vor Selbstbewusstsein strotzenden Michael Kogler möchte er noch unbedingt etwas hinzufügen. Wer Kogler junior kennt, weiß, dass er im Cockpit zwar knallhart agiert, ansonsten aber ein nachdenklicher und vor allem kollegialer Sportsmann ist. Deshalb möchte er noch seinen Vorsprung auf Luca Waldherr relativieren. Schließlich weiß Kogler, der selbst schon alle Höhen und Tiefen dieses Sports erlebt hat, ganz genau, wie wichtig die Erfahrung bei einer solchen Veranstaltung ist: "Zum Abschluss möchte ich noch sagen – ich habe heute mit dem Luca gesprochen. Er war etwas deprimiert, doch da muss ich fairerweise dazusagen: Ich fahre jetzt schon zehn Jahre, und wenn ich dann hier auf Schotter meine Erfahrung nicht ausspielen könnte, wäre ich wohl eher fehl am Platz. Da braucht sich Luca also keine grauen Haare wachsen lassen."

Das muss auch Peter Schöller nicht, auch wenn er den wunderschönen historischen Hundeknochen-Escort auf der dritten Prüfung abstellen musste. Schließlich war es die erste Schotterrallye für das Gespann Schöller/Krautsieder/Ford Escort. Co-Pilotin Theresa Krautsieder erklärte: "Wir haben uns auf den ersten beiden Prüfungen ein wenig an den Schotter herangetastet, doch auf der dritten Prüfung blieb der dritte Gang stecken. So mussten wir den 'Hundeknochen' an einem sicheren Platz abstellen."

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