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ARC: Rally Vipavska dolina

Schindelegger: Führung in der ARCH!

Jungpilot Lukas Schindelegger und sein erfahrener Vater Helmut steigern sich kontinuierlich - nach dem Slowenien-Ausflug der ARC führt Lukas in der ARCH.

Foto: Alpe Adria Cup

Lukas Schindelegger über das vergangene Rallye-Wochenende: "Die zweite Rallye des Jahres - unser erstes internationales Event - ist Geschichte, und es werden Tage sein, an die wir uns noch sehr lange erinnern werden. Ganz kurz zusammen gefasst ist diese Rallye einfach nur unfassbar gewesen, - und das in vielfacher Weise.

Nicht nur war die Anzahl und die Stimmung der Fans kaum zu glauben. Die erste Sonderprüfung Freitag nachts habe ich persönlich noch nicht ganz begriffen, und es wird noch wohl einige Zeit brauchen das Erlebte zu verarbeiten. Zehntausende Zuseher fanden sich in der kleinen ansonsten verschlafenen Stadt Vipavscina zusammen und feierten den Motorsport, wie man es sonst nur von den „guten alten Zeiten“ gehört - oder mit der Erfahrung von Helmut in der WM - erlebt hat. Die gesamte Strecke war mit mehreren Reihen Fans gesäumt, selbst auf den Dächern und Balkonen feierten die begeisterten Fans alle 104 (!) Fahrzeuge, die in der Nacht die Veranstaltung eröffneten. Wie viele Zuschauer gesamt dort waren kann ich leider nicht einmal schätzen. Mit dieser Volksfest-Stimmung starteten wir mit der Startnummer 78 in den Bewerb, und gleich die ersten 3km zeigten, aus welchem Asphalt diese Rallye gestrickt ist. Rutschig, sehr rutschig kann man es wohl bezeichnen.-

Den ersten Teilnehmern wurden diese ersten Meter schon zum Verhängnis, und so war die Strecke nicht nur glatt, sondern auch teilweise schon mit Öl und Kampfspuren gezeichnet. Bewusst defensiv und möglichst sicher haben wir die 5 Runden abgespult und tasteten uns danach durch die Menschenmasse zurück zum Service und in die Nachtruhe, mit jeweils nur Zentimetern zu den Menschen, die den Servicepark genauso gefüllt haben wie die gesamte Stadt.

Zurück in unserem neuen Bus war ich dann doch etwas enttäuscht über die erzielte Zeit aber wir hatten eine Mission: Punkte sammeln! Und die kann man mit einem Ausfall nicht erfüllen, also ruhig bleiben es warteten noch über 90km Sonderprüfungen am Samstag. Die Rallye hatte noch gar nicht richtig begonnen.

Der Samstag zeigte uns dann wie wichtig die vielen Reifenoptionen sind, die wir uns zugelegt haben. Bei Sonnenschein am Morgen gingen wir mit der superweichen Semislick Mischung in die erste Schleife, die für kaltes und trockenes Wetter gedacht ist. Nach nicht einmal 3km Zufahrt zur Prüfung regnete es auf der Bergstraße bereits. Am Start zur ersten Sonderprüfung des Tages gleich die Folge: Abbruch wegen eines Unfalls vor uns. SP 3 wurde dann in strömendem Regen gefahren.

Inzwischen hatte der Regen auch das Fahrerlager erreicht und wir wechselten auf unsere Regenreifen. Die zweite Schleife bestand aus denselben 2 Sonderprüfungen wie davor. Doch diesmal hatte uns das Wetter und alle Vorhersagemodelle und Karten wieder ausgetrickst und wir fuhren auf trockenen und wunderbaren Bergstraßen sicher in die Mittagspause.

Wie erwartet fanden sich auf jeder Sonderprüfung Einige, die auf diesen Straßen Fehler machten, wo keine Fahrfehler gemacht werden durften. Die Folge waren viele Ausfälle mit teilweise spektakulärem Abgang. Mehrmals sahen wir die Bremsspuren auf der Strecke neben den Fans einfach im Abgrund und im Wald verschwinden.

Der Nachmittag begann dann besser. Perfekte Reifenwahl auf den Prüfungen 6 und 7, und dementsprechend schnelle Zeiten waren die Folge. Auf dem Weg zum Service begann es wieder zu regnen, doch die Strecken auf denen es um die Zeit ging, sollten laut Wetterbericht trocken bleiben. Wir blieben auf den härteren Semislicks und machten damit den größten Fehler der Rallye. Bis zur Hälfte der SP 8 war alles voll im Plan. Schnelles und sicheres Fahren auf trockener Strecke wurde dann aber abgelöst durch nasse Bedingungen, die eher an Eis und Schnee, als an Asphalt erinnerten. Das Auto auf der Straße zu halten wurde schon zur Herausforderung, und die Sonderprüfung 9 setzte dann noch eines drauf. Wechselnder Grip in jeder Kurve sorgten nicht nur für Spannung, sondern auch für jede Menge Drifts und wir ließen auf diesen 10km einige Nerven liegen. Dank viel beherztem Einsatz am Lenkrad konnten wir das Auto auf der Straße halten und das letzte Service erreichen.

Nur mehr eine Challenge, die 10te - die finale Sonderprüfung - gab es.

Schon auf dem Weg zurück ins Service mussten wir kilometerweit an hunderten, wenn nicht tausenden Autos vorbei. Die Fans pilgerten bereits zum Höhepunkt und Abschluss der Rallye, der zweiten und letzten Nachtprüfung. Noch einmal Reifen wechseln, diesmal wieder auf die superweichen Semislicks und es ging noch ein letztes Mal hinaus in das Blitzlichtgewitter und in die Berge. Die letzte Reifenwahl stellte sich dann als perfekt heraus, und auf einmal wurde aus dem Kampf der vorigen Prüfungen ein Genuss. Wir zeigten auf dieser letzten Sonderprüfung endlich die Geschwindigkeit, die wir schon einmal auf der Schneerosenrallye kurz aufblitzen ließen, - und das obwohl wir es bewusst locker gefahren sind.

Glücklich haben wir dann das Ziel erreicht und nehmen nicht nur diese wahnsinnig positiven Eindrücke, sondern auch so viele gelernte Lektionen mit, die uns für die weitere Saison sicher helfen werden.

Die Platzierungen sehen wie folgt aus: Von 104 Startern haben wir den 69. Platz erreicht und in unserer Klasse den Fünften.

Das wichtigste Ziel aber haben wir erreicht! Das Auto ist unbeschädigt und in perfektem Zustand zuhause, und lauert bereits auf den nächsten Einsatz in St.Veit in 3 Wochen.

Als kleine Draufgabe haben wir durch die Konstanz die Führung in der Historischen ARC Wertung übernommen! Noch kann es durch ein mögliches Streichergebnis große Veränderungen geben, aber der Grundstein ist gelegt. Auch der Gesamtplatz 7 in der ARC Wertung ist alles andere als schlecht und wir sind mit dem bisherigen Verlauf der Saison sehr zufrieden. Noch ist das verbleibende Jahr sehr lang und es kann alles passieren. Wir bleiben dran! Zusätzlich zur ARC haben wir direkt vor dem Start noch beschlossen am Alpe Adria Rallye Cup teilzunehmen da für diesen Cup 4 Rallyes in die Wertung kommen die wir im Rahmen der ARC so oder so fahren. In dieser AARC/light liegen wir derzeit auf dem dritten Platz.

Jetzt heißt es in drei Wochen voll angreifen, um die Führung in der ARCH auszubauen oder zumindest zu verteidigen. Wir können es kaum erwarten!"

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