RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
DRM: Stemweder-Berg-Rallye

Kreim legt am Stemweder Berg nach

Skoda-Pilot Fabian Kreim gewinnt die "Wasserspiele" am Stemweder Berg und übernimmt damit auch die Meisterschaftsführung in der DRM.

Foto: ADAC Motorsport

Angekündigt war ein spannendes Rallye-Wochenende mit einem Lauf zur DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) bei strahlendem Sonnenschein. Doch ein gewittriger Dauerregen sorgte für teilweise schlammüberspülte Straßen mit riesigen Wasserlachen.

Das machte die anspruchsvollen Asphaltprüfungen der ADAC Rallye Stemweder Berg (24. - 25. Juni 2016) am Rande des Wiehengebirges rund um Lübbecke zu einer großen Herausforderung. 37 der 68 gestarteten Teams überfuhren die Zielrampe, nach dem der Veranstalter aus Sicherheitsgründen die letzten vier Wertungsprüfungen (WP) gestrichen hatte.

Auf den verbleibenden elf Prüfungen mit einer Gesamtlänge von 123,78 Kilometern absolvierten Fabian Kreim / Frank Christian (Fränkisch-Crumbach / Oberhausen) im Fabia R5 von Skoda Auto Deutschland als schnellstes Team mit einer Fahrzeit von 1:24:50,3 Stunden. Mit 36,6 Sekunden Rückstand belegten Dominik Dinkel / Christina Kohl (Rossach / Tiefenbach) im Skoda Fabia S2000 den zweiten Platz. Den Skoda-Dreifacherfolg auf dem Siegerpodium komplettierten der ADAC GT Masters-Laufsieger Kristian Poulsen und Ole Frederiksen aus Dänemark in einem Fabia R5.

Mit ihrem dritten Saisonsieg beim fünften von zehn Saisonläufen übernahmen Kreim / Christian zur Halbzeit auch die Meisterschaftsführung. Sie liegen mit 103 Punkten vor dem bislang führenden Christian Riedemann (Sulingen, 83 Punkte). Riedemann musste seinen Peugeot 208 T16 R5 zur Halbzeit nach einem Ausrutscher abstellen. Den dritten DRM-Rang zur Halbzeit belegt Dominik Dinkel mit 69 Zählern.

Die 2WD-Wertung für Fahrzeuge mit nur einer angetriebenen Achse innerhalb der DRM gewann Hermann Gaßner Junior (Surheim) im Toyota GT86 R3, der diesmal mit Co-Pilot Valentin Langner (Kemberg) unterwegs war. In der Meisterschafts-Wertung liegt Gaßner zur Halbzeit mit 93 Zählern deutlich vor den Verfolgern Carsten Mohe (Crottendorf, Renault Clio R3T) mit 48 Punkten und Philip Knof (Wülfrath, Citroen DS3 R3T) mit 46 Zählern, die beide nicht ins Ziel kamen.

Kreim schnellster bei den 'Wasserspielen'

"Das war echt verdammt schwierig", sagte Fabian Kreim im strömenden Regen auf der Zielrampe in Lübbecke. "Es gab immer wieder stehendes Wasser an unerwarteten Stellen. Deshalb bin ich froh hier zu sein und mit dem Ergebnis echt sehr zufrieden. Der Abbruch war die richtige Entscheidung."

Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport sagte weiter: "Der Halbzeittitel ist natürlich toll, aber noch nicht viel wert. Bei der Konkurrenz in der DRM wird das noch eine extrem spannende zweite Halbzeit, die aber auch viel Spaß machen wird." Kreim übernahm von Start weg die Führung und ließ nie einen Zweifel daran, dass er die 'Wasserspiele' am Stemweder Berg auch gewinnen wollte. Auf sechs der elf ausgetragenen WP fuhr er im Skoda Fabia R5 die Bestzeit, darunter auch die Powerstage, die ihm wichtige drei Zusatzpunkte in der Meisterschaft bescherte.

Für den bisherigen Meisterschaftsführenden Christian Riedemann begann die Rallye wenig vielversprechend. Erst ein Dreher zu Beginn und dann die zweite WP ohne Handbremse. Zu Beginn der Samstagsetappe setzte er im Peugeot 208 T16 R5 zwei Bestzeiten und schob sich wieder in Schlagdistanz zur Spitze. "Dann waren wir in einer Kurve die berühmten fünf Kilometer zu schnell und rutschten so in eine Böschung, dass wir aus eigener Kraft nicht mehr freikamen", berichtete Riedemann. "Aber noch ist nichts verloren, es kommen noch fünf spannende Läufe und abgerechnet wird erst ganz zum Ende."

Dinkel erster Verfolger

Dominik Dinkel überzeugte erneut und fuhr im Skoda Fabia S2000 auf den starken zweiten Gesamtrang. "Wir sind einfach nur zufrieden, das ganze Team hat einen tollen Job gemacht. Es war teilweise grenzwertig mit den Wasserflüssen und dem Schlamm auf den Strecken. Diese schwierigen Bedingungen sind natürlich auch sehr lehrreich. Dadurch haben wir sehr viel Erfahrung für die weitere Saison gesammelt."

Der Youngster konnte Kristian Poulsen im Skoda Fabia R5 und dessen niederländischen Teamkollegen Mark van Eldik auf Distanz halten. Für Poulsen war es ein Rallye-Comeback nach längerer Pause, in den vergangenen Jahren war er auf der Rundstrecke in der Sportwagenweltmeisterschaft erfolgreich: "Trotz der neunjährigen Rallyepause hat es von Beginn an wieder perfekt gepasst, es hat auf den anspruchsvollen Prüfungen sehr viel Spaß gemacht."

Mit dem fünften DRM-Rang in Lübbecke schoben sich Peter Corazza / Jörn Limbach (Oelsnitz / Ermsleben) im Mitsubishi Lancer R4 auch auf den fünften Platz der Meisterschaftswertung. "Das war richtig genial, ich mag diese rutschigen Ecken. Es war ein tolles Team-Erlebnis, auch mit unseren Mechanikern. Ich bin richtig stolz auf das, was wir im kleinen R4 in dieser starken Meisterschaft bislang erreicht haben", sagte der Sachse. Er verdrängte dabei Nico Leschhorn (Hungen) vom fünften Meisterschaftsplatz, der im Peugeot 207 S2000 in der letzten WP von der Strecke rutschte. Leschhorn: "Da kamen wir aus eigener Kraft einfach nicht mehr frei."

Gaßner junior baut 2WD-Führung aus

"Diese Halbzeitführung ist eine gute Basis, in der zweiten Hälfte den 2WD-Titel anzugehen" strahlte Hermann Gaßner Junior im Ziel. Im Toyota GT86 R3 hat er nun 93 Punkte und damit fast doppelt so viele wie die direkten Verfolger, die beide aufgeben mussten. Carsten Mohe strandete im Renault Clio R3T schon in der dritten WP, Philipp Knof (Citroen DS3 R3T) erwischte es am Samstagmorgen.

Knof: "Wir hatten schon vom Start weg Probleme mit dem Setup, die Änderungen vor der Samstagsetappe brachten keine Verbesserung." Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport weiter: "Dann bin ich in einen Graben gerutscht und konnte mich erst spät aus eigener Kraft befreien, da war unsere erlaubte Maximalzeit aber schon abgelaufen."

Endstand nach 11 Wertungsprüfungen (123,78 Kilometer)

1. Fabian Kreim / Frank Christian (Fränkisch-Crumbach / Oberhausen),
Skoda Fabia R5, Div. 1 + 1:24:50,3 Stunden.
2. Dominik Dinkel / Christina Kohl (Rossach / Tiefenbach),
Skoda Fabia S2000, Div. 1 + 0:36,6 Minuten.
3. Kristian Poulsen / Ole Frederiksen (DK - Padberg)
Skoda Fabia R5, Div. 1 + 3:29,0 Minuten.
4. Mark van Eldik / Harmen Scholtalbers (NLD - Montfoot)
Skoda Fabia R5, Div. 1 + 3,33,8 Minuten.
5. Peter Corazza / Jörn Limbach (Oelsnitz / Ermsleben),
Mitsubishi Lancer R4, Div. 1 + 4:20,9 Minuten.
6. Hermann Gaßner / Karin Thannhäuser (Surheim / Ufering),
Mitsubishi Lancer Evo VIII, Div. 2 + 4:55,7 Minuten.
7. Hermann Gaßner junior, Valentin Langner (Surheim / Kemberg),
Toyota GT 86, Div. 4 + 6:10,6 Minuten.
8. Dmitry Biryukov / Evgeny Kalachev (RUD - Moskau)
Skoda Fabia R5, Div. 1 + 8:36,6 Minuten.
9. Armin Holz / Frank Nowotny (Celle / Lehrte),
Citroen DS3 R3T, Div. 4 + 8:53,9 Minuten
10. Norman Kreuter / Jessica Patz ( Schorndorf / Neuenstein),
Citroen DS3 R3T, Div. 4 + 10:16,5 Minuten.

DRM-Zwischenstand nach 5 von 10 Läufen

1. Kreim, Fabian / Christian, Frank Skoda Fabia R5 104
2. Riedemann, Christian / Vanneste, Lara Peugeot 208 T16 R5 83
3. Dinkel, Dominik / Kohl, Christina Skoda Fabia S2000 69
4. Neuville, Yannick / Heigl, Jürgen Skoda Fabia S2000 41
5. Corazza, Peter / Limbach, Jörn Mitsubishi Lancer R4 34
6. Leschhorn, Nico / Beinke/Schork Peugeot, 207 S2000 26
7. Gassner jr., Hermann / Mayrhofer, Ursula Mitsubishi / Toyota 24
8. Berlandy, Georg / Schaaf, Peter Peugeot 207 S2000 19
9. Mohe, Carsten / Hirsch, Alexander Renault Clio R3T 18
Mandel, Rene / Zenz, Dennis Ford, Fiesta R5 18

DRM 2WD-Wertung - Zwischenstand nach 5 von 10 Läufen

1. Gassner jun., Hermann / Mayrhofer, Ursula Toyota GT86 93
2. Mohe, Carsten / Hirsch, Alexander Renault Clio R3T 48
3. Knof, Philipp / Stein, Anne Katharina Citroën DS3 R3T 46
4. Schulz, Melanie / Lerch, Jennifer Citroën DS3 R3T 45
5. Meter, Lukas / Solbach-Schmidt, Natalie Citroën DS3 R3T 31

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Nach SP9

Wagner-Doppelführung nach Neubauer-Dreher

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg zieht ein fehlerloser Simon Wagner auf und davon / Zwischen- und Ausfälle bremsen die Konkurrenten des Staatsmeisters

Lavanttal-Rallye: Lokalmatadore

Ein heißer Fight um den vorletzten Platz

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg am 5. und 6. April hat der 71-jährige Lokalmatador Kurt Jabornig nur das Ziel, nicht Letzter zu werden / Insgesamt sitzen 36 Teilnehmer/innen mit Kärntner Wurzeln in den Boliden

Lavanttal-Rallye: Die besten Bilder

Die besten Bilder aus Wolfsberg

motorline.cc-Fotograf Daniel Fessl präsentiert die besten Bilder von der Lavanttal-Rallye.